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Ottmaring/Kissing: Lockere Radmuttern: So können sich Autofahrer schützen

Ottmaring/Kissing

Lockere Radmuttern: So können sich Autofahrer schützen

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    Unbekannte haben mehrfach bei abgestellten Fahrzeugen die Radmuttern gelöst.
    Unbekannte haben mehrfach bei abgestellten Fahrzeugen die Radmuttern gelöst. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Über 100 Fälle sind bayernweit gemeldet: An parkenden Autos wurden Radmuttern gelöst. Auch aus Ottmaring und Kissing wurden unlängst in kurzem Abstand zwei Fälle publik.

    Martin Binder, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Friedberg, spricht von einer „erheblichen Gefahr“ für alle Verkehrsteilnehmer. In den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries wurden bereits mindestens 60 Autos manipuliert. Auch im Allgäu kam es in den vergangenen Monaten zu einigen Vorfällen.

    Gelockerte Radmuttern in Friedberg-Ottmaring und Kissing: Polizei sieht erhöhte Gefahr

    Im Dienstbereich der Friedberger Polizei wurden seit Anfang des Jahres sechs Fälle gemeldet. Zuletzt hatte eine junge Frau in Kissing die Manipulation an ihrem BMW gerade noch rechtzeitig gesehen, bevor sie losfuhr.

    Die Besitzerin eines Corsa aus Ottmaring bemerkte erst während der Fahrt, dass der Wagen seltsame Geräusche machte. Dann stellte sie fest: An allen Rädern waren die Muttern gelockert. Das kann gefährlich sein.

    Hinweise auf einen möglichen Tatverdächtigen gibt es noch nicht. Zu Aufklärung solcher Taten spiele die Nachbarschaftshilfe eine große Rolle: Offene Augen und Ohren sind gefragt. Dabei appelliert Martin Binder an die Bürger, bei konkreten Beobachtungen umgehend die Polizei zu verständigen. Doch nicht nur zur Aufklärung der Tat, sondern auch um Fahrzeugführer zu warnen, lohnt sich die Wachsamkeit.

    Aufmerksamkeit rettet Leben

    Unter Umständen wird dadurch ein Leben gerettet: Durch das Lockern der Muttern löst sich häufig ein Rad und der Autofahrer verliert womöglich die Kontrolle über sein Fahrzeug. Täter, die Radmuttern lockern, nehmen somit „eine schwere Verletzung und eventuelle Tötung der betroffenen Verkehrsteilnehmer“ in Kauf, so Binder.

    Damit geht das Lockern von Radmuttern weit über den Tatbestand einer Sachbeschädigung hinaus. „In diesen Fällen wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt“, erklärt Martin Binder. Dieses Gesetz würdige insbesondere die Gefahr für Leib und Leben.

    Auch unabhängig von eventuellen Straftaten muss jeder Fahrzeugführer gewährleisten können, dass sein Fahrzeug „verkehrssicher bewegt werden kann“. Binder empfiehlt daher, vor allem Fahrzeuge, die im Freien geparkt werden, vor der Fahrt zu begutachten. Zur Überprüfung des Fahrzeugs weist Binder auf eine „altbekannte Gedankenstütze“ hin.

    Der Merkspruch WOLKE hilft

    Dabei handle es sich um die „WOLKE“, die als Merkhilfe für folgende durchzuführende Kontrollen dient: Wasser, Öl, Luft, Kraftstoff und Energie. Wer sicherstellen möchte, dass die Muttern an allen vier Rädern des Wagens intakt sind, sollte das „L“ des Merkspruchs, also die „Luft“ wenn möglich auf das komplette Rad ausweiten und auch die Muttern kontrollieren.

    „Jedoch ist mir klar, dass dies im routinierten Alltagsgeschehen nur selten erfolgen wird“ fügt Martin Binder hinzu.

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