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Nahverkehrszüge in Aichach-Friedberg: Quantensprung auf der Schiene

Nahverkehrszüge in Aichach-Friedberg

Quantensprung auf der Schiene

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    Bundesweites Nahverkehrsticket für Bahnfahrer
    Bundesweites Nahverkehrsticket für Bahnfahrer Foto: DPA

    Aichach-Friedberg Die Besteller und die Betreiber stehen mit der Kommunalpolitik im Kreis auf einem Gleis: Das deutlich ausgeweitete neue Angebot (bis zu 70 Prozent mehr Zugkilometer) ist ein Durchbruch für das Wittelsbacher Land - ein Quantensprung für die Schiene. Jetzt liege es an den "Bürgern, das Angebot auch anzunehmen", hofft nicht nur Landrat Christian Knauer auf viele Fahrgäste. Abgestimmt über den verbesserten ÖPNV wird letztlich am Bahnsteig. In einer Sitzung von Kreis und Kreisentwicklungsausschuss skizzierten die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Bayerische Regiobahn (BRB) zwei Monate vor dem Fahrplanwechsel die Eisenbahnzukunft, aber auch die aktuelle Situation.

    Trotz aller Zufriedenheit über die Verbesserungen hatten die Kreisräte auch einige kritische Bemerkungen im Handgepäck. Audi-Pendler würden sich eine Durchfahrt der Paartalbahn bis Ingolstadt-Nord wünschen, brachte Eva Ziegler (Unabhängige) an. Problem erkannt, aber nicht leicht gebannt, so BEG-Vertreter Thomas Nowak: "Ein Ziel, das wir anpeilen. Aber die Verhandlungen sind nicht einfach." Peter Tomaschko (CSU) stand schon mal mit Rad am Bahnhof und wurde nicht mitgenommen. Laut BRB-Vertreter Bastian Goßner kann ein Zug nur maximal sechs Räder mitnehmen: "Bei schönem Sommerwetter am Wochenende, wenn viele Radler zum Ammersee und zur gleichen Zeit zurück wollen, können wir das nicht ganz lösen."

    Die BEG, eine Tochter des Wirtschaftsministeriums, bestellt den Schienennahverkehr im Freistaat und versucht durch Ausschreibungen das Angebot zu verbessern und gleichzeitig die Zuschüsse des Staats zum ÖPNV zu verringern. Auf der Ammerseebahn fährt seit einem Jahr die Regiobahn (Tochter des Veolia-Konzerns) - die BRB übernimmt ab 13. Dezember auch die Paartalbahn (wir berichteten). Die Nahverkehrszüge nach München stellt dagegen weiterhin die Deutsche Bahn. Thomas Nowak sprach insbesondere bei der Angebotsausweitung auf der Paartalbahn von einem "Konzept auf hohem Niveau".

    Augsburg-München Bis 2008 wurden auf der Strecke von der Bezirkshauptstadt in die Landeshauptstadt gut eine Million Zugkilometer pro Jahr von den Nahverkehrszügen zurückgelegt. Mit dem Start des S-Bahn-ähnlichen Regio-SchienenTakts sind es in diesem Jahr rund 1,7 Millionen Zugkilometer.

    Ammerseebahn Bis 2008 fuhren die Schienenbusse auf der Strecke zwischen Augsburg und Geltendorf jährlich 500 000 Kilometer - 2009 sind es knapp unter 600 000 Kilometer und im nächsten Jahr mit weiteren Verbesserungen etwa 660 000 Kilometer.

    Paartalbahn Gut zehn Jahre lang war das Angebot auf der Paartalbahnstrecke zwischen Augsburg und Ingolstadt konstant: rund 860 000 Zugkilometer im Jahr. Ab 2010 steigert sich das auf 1,26 Millionen Kilometer und ab 2012 auf knapp 1,4 Millionen Kilometer. Zum Vergleich: Das ist mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Jahr 1995, als der Zugverkehr auf der traditionsreichen Strecke mit etwa 450 000 Zugkilometern auf Sparflamme gedrosselt wurde.

    Begründung für Kürzungen damals: leere Züge. Mit der Regionalisierung des Schienennahverkehrs Mitte der 90er-Jahre hat sich dies verändert - mehr und bessere Verbindungen sollen mehr Fahrgäste locken. Zwischenergebnis: Die BRB meldet 2009 auf der Ammerseebahn einen Zuwachs von 15 Prozent.

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