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Friedberg: Musikalischer Frühlingsgruß vom Kammerorchester Friedberg

Friedberg

Musikalischer Frühlingsgruß vom Kammerorchester Friedberg

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    Das Friedberger Kammerorchester bescherte rund 100 Gästen in Ottmaring einen musikalischen Leckerbissen.
    Das Friedberger Kammerorchester bescherte rund 100 Gästen in Ottmaring einen musikalischen Leckerbissen. Foto: Christine Hornischer

    Ein Musikerlebnis auf hohem Niveau bot das Friedberger Kammerorchester im Begegnungszentrum Friedberg Ottmaring unter der Gesamtleitung von Stefan Immler. Vor 100 Gästen spielten die Musiker und Sänger in kleiner sinfonischer Besetzung mit 25 Musikern bekannte und weniger bekannte Werke der Romantik aus Nord- und Nordosteuropa.

    Besonders die Sopranistin Susanne Rieger riss ihr Publikum schon nach den ersten Takten mit, was der andauernde Applaus bewies. Die Sängerin aus Krumbach ist immer wieder ein Garant für ein Konzert voller Raffinesse und musikalischer Klasse. Durch ihre gestenreiche Art bekam die Musik eine ganz eigene, lebendige Färbung.

    Das Kammerorchester Friedberg spielt auf hohem Niveau

    „Romantische Matinée“, hieß der Titel dieses Klangerlebnisses. Dabei wechselten Dramatik und Virtuosität ab. Den Anfang des musikalisch außergewöhnlichen Vormittags machte „Salut d‘amour“. Den Liebesgruß von Edward William Elgar brachten die Musiker instrumental dar. Herauszuhören waren die fast weinenden Violinen von Beate Findling-Klobe und Adi Treugut. In der anschließenden Arie „I Dreamt That I Dwellt in Marble Halls“ aus der Oper „The Bohemian Girl“ von Michael William Balfe sang Susanne Rieger in sehnsuchtsvoller Weise die Arline, die sich nach ihrem Thaddeus verzehrt. Michael Balfe, der stark von Rossini beeinflusst worden war, ist weniger bekannt, aber nicht minder genial.

    Die Werke von Chopin hielten das hohe musikalische Niveau. Nicht umsonst nennt man Frédéric Chopin den König der Klaviermusik. Eindrucksvoll bewies Konzertleiter Immler dies am Klavier. Bernhard Henrik Crusell war ein finnischer Klarinettist und Komponist, dessen frühromantische Werke an Carl Maria von Weber erinnern. Rainer Oberauer an der Klarinette ließ das Publikum in die bewegenden Tiefen dieses Instruments abtauchen.

    An seine Heimat Böhmen erinnerten die zauberhaft dargebrachten Melodien von Antonín Dvorák, der wohl als einziger Komponistin die Musikgeschichte eingegangen ist, der gelernter Fleischer war. Seine Werke durchzieht oft w eine tragische Stimmung. Dvoràk komponierte romantisch, aber auch melancholisch. Im „Lied an den Mond“ aus der Oper „Rusalka“ holten die Musiker den volkstümlichen Charakter der Stücke regelrecht aus ihren Instrumenten heraus. Susanne Rieger sang das Meisterwerk in tschechischer Sprache.

    Ein Musikstück, das jeden Musikgeschmack anspricht, war denn auch Edvard Griegs „Solveigs song“ aus „Peer Gynt“, was man an den vielen Ahs und Ohs des Publikums vernehmen konnte. Die Peer-Gynt-Suiten gehören zu den bekanntesten Orchesterstücken der romantischen Musik. Sabine Silachi-Fuchs aus Friedberg brachte es auf den Punkt: „Ein wirklich fantastischer Vormittag - ich finde die Mischung im Orchester aus Profis und jungen Musikern einfach toll. Und die Stückauswahl ist top“.

    Musikalischer Vormittag mit Kammerorchester Friedberg in Ottmaring

    Den krönenden Abschluss läutete das Friedberger Kammerorchester mit Peter I. Tschaikowsky und seinen „Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester“ ein. Man merkte an dem Stück deutlich, dass Tschaikowsky Mozart und die Leichtigkeit des Rokoko liebte. Susanne Röll entlockte ihrem Violoncello temperamentvolle, dann wieder warmherzige Töne. Margit Gallwitz aus Friedberg war extra wegen dieses Musikstücks gekommen. Denn sie habe genau diese Variationen schon einmal von Prokofjew gehört und sei sehr neugierig. Ihr Fazit: „Meine Erwartungen wurden übertroffen“.

    Der musikalische Vormittag in Ottmaring bewies, dass die Musiker des Friedberger Kammerorchesters auch in der kleinen sinfonischen Besetzung farbenreich und lebendig mit ihren Instrumenten zu brillieren wissen. Das Publikum wird diesen musikalischen Leckerbissen bestimmt nicht so schnell vergessen, mussten doch die Musiker zwei Zugaben spielen.

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