Lange hat der Meringer Marktgemeinderat den Marktbeauftragten mal machen lassen. Doch als es nun um konkrete Projekte und das dafür nötige Budget geht, treten die Fraktionen auf die Bremse. An diesem Punkt offenbart sich, dass die Mehrheit der Gemeinderäte ein völlig anderes Rollenverständnis für das Amt des Marktbeauftragten hat als dieser selbst. Grabler ist ein Macher, der seine eigenen Vorstellungen und Konzepte - versehen mit den nötigen Geldern - selbst umsetzen will. Der Marktgemeinderat möchte dagegen seine Entscheidungskompetenz nicht völlig aus der Hand geben. Das ist zwar verständlich, kommt zu diesem Zeitpunkt allerdings viel zu spät. Besser wäre es gewesen, die Räte hätten sich am Anfang etwas mehr Zeit genommen und dem Marktbeauftragten einen klaren Auftrag für seine Arbeit gegeben. Doch das ist nicht passiert. Im Gegenteil ließ sich das Gremium von der sehr energischen Art Grablers geradezu überrollen, statt selbst das Heft in die Hand zu nehmen.
Friedberg