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Mering: Will Mering noch mehr Gewerbeflächen ausweisen?

Mering

Will Mering noch mehr Gewerbeflächen ausweisen?

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    Die ersten Firmengebäude im Gewerbepark Mering West stehen bereits. Sechs Parzellen sind im Moment noch frei.
    Die ersten Firmengebäude im Gewerbepark Mering West stehen bereits. Sechs Parzellen sind im Moment noch frei. Foto: Gönül Frey

    Rund neun Hektar Fläche mit bester Anbindung an die Bahnlinie Augsburg-München sowie die Bundesstraße B2 - das ist der Gewerbepark Mering West. Für diesen erfolgte im September 2019 der Spatenstich. Dass noch immer einige Grundstücke frei sind, hat auch mit der Corona-Pandemie zu tun. Doch selbst, wenn alle vergeben sind und die Unternehmen ihre Arbeit aufgenommen haben, werden die Gewerbesteuereinnahmen nicht reichen, um Merings angespannte Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Das ist zumindest die Einschätzung von Bürgermeister Florian Mayer.

    Dieser hat es bei der Vermarktung der freien Flächen derzeit mit erschwerten Bedingungen zu tun. So ist sich die Kommune beispielsweise mit einer österreichischen Firma schon einig geworden. Diese hat sich erfolgreich auf eine Nische in der Baubranche spezialisiert und möchte in Mering ihre Deutschlandproduktion aufbauen. Doch der gemeinsame Notartermin wird dank Corona zur Hürde. "Wenn der Käufer hierher kommt, muss er sich erst einmal in Quarantäne begeben - und nach seiner Rückkehr nach Österreich noch einmal", schildert Mayer. Deswegen steht die entscheidende Unterschrift auf dem Vertrag noch immer aus und der Bürgermeister hofft, dass der Käufer angesichts der Widrigkeiten am Ende nicht doch abspringt.

    Sechs Parzellen sind im Meringer Gewerbepark noch verfügbar

    Gerade bei größeren Unternehmen brauche es manchmal einiges an Geduld, weil dort interne Entscheidungsprozesse einige Zeit in Anspruch nehmen. So laufen derzeit Gespräche, mit einer Firma, die Spezialteile für die Weltraumbehörde herstellt. Dass einmal Produkte aus Mering zum Mars fliegen könnten - eine reizvolle Vorstellung. Die Entscheidung vonseiten des Unternehmens steht jedoch noch aus.

    Zwei Grundstücke reserviert sich die Gemeinde weiterhin für den Eigenbedarf. Sechs der insgesamt 21 Parzellen sind im Moment noch frei verfügbar. 169 Euro kostet der Quadratmeter. Die Kommune plant, die freien Flächen über die IHK-Zeitung gezielt zu bewerben. "Wir müssen aber auch genau hinschauen, was Mering auch wirklich einen Mehrwert bringt".

    Doch mit der Vermarktung des Meringer Gewerbeparks wird es nicht getan sein. "Selbst wenn da alles ausgebaut ist, werden wir nicht ausreichend Einnahmen bekommen, dass wir hier in Mering keine Probleme mehr haben", meint Mayer. Bereits bei den Haushaltsberatungen hat CSU-Fraktionssprecher Georg Resch einen Gewerbepark Mering West II gefordert, um Mering fitzumachen für die Zukunft. "Ich glaube schon, dass man lang- oder sogar mittelfristig nochmal ein Gewerbegebiet machen sollte", sagt auf Nachfrage auch der Bürgermeister. "Und ich glaube auch, dass - zwar nicht alle - aber doch eine Mehrheit im Gemeinderat das will", fügt er hinzu.

    Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbe auf dem Gelände der Firma Ludwig

    Wie berichtet, hat der Bürgermeister dazu den Bereich bei der der Firma Sonac an der Lechfeldstraße geprüft. Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde lehne jedoch ein neues Gewerbegebiet an diesem Standort ab. Denkbar seien neue Flächen tatsächlich als Erweiterung im Westen des Gewerbeparks. Die Erschließungsstraßen sind so angelegt, dass dies relativ unkompliziert möglich wäre.

    Entwicklungsmöglichkeiten könnten sich auch auf dem ehemaligen Ludwig-Gelände ergeben. "Aber da sich das nicht in unserem Eigentum befindet, haben wir hier wenig Einflussmöglichkeiten", sagt Mayer. Er wolle auf jeden Fall mit den Eigentümern in Kontakt treten. Denn die leer stehenden Gebäude könnten für Interessenten infrage kommen, die für den Gewerbepark nicht passen. Wie berichtet, hat dort die Kommune beispielsweise Handel bewusst ausgeschlossen.

    Ansonsten gebe es im Moment keine Flächen in Mering, die für ein neues Gewerbegebiet infrage kommen. Der Bürgermeister schlägt vor, sich darüber Gedanken zu machen, wenn der Flächennutzungsplan überarbeitet wird. "Und das müssen wir auch tun. Denn sowohl im Wohnbau als auch im gewerblichen Bereich sind unsere Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft", erklärt Mayer. Dabei müsse sich der Gemeinderat grundlegend Gedanken darüber machen, wo und wie sich Mering in der Zukunft weiterentwickeln soll. Der aktuelle Flächennutzungsplan ist bereits über 20 Jahre alt, seitdem hat sich in Mering viel getan.

    Im Moment hat die Bauverwaltung für dieses Großprojekt zwar noch keine Kapazitäten. "Aber nächstes oder spätestens übernächstes Jahr müssen wir damit anfangen, damit wir es noch vor der nächsten Kommunalwahl fertigbringen", sagt Mayer.

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