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Mering: Warum sich der Bau des neuen Meringer Sportheims verschiebt

Mering

Warum sich der Bau des neuen Meringer Sportheims verschiebt

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    Die Sportanlage des SV Mering von oben betrachtet: Der Sportverein baut ein neues Vereinsheim, das südlich an die Tribünen anschließt.
    Die Sportanlage des SV Mering von oben betrachtet: Der Sportverein baut ein neues Vereinsheim, das südlich an die Tribünen anschließt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Eigentlich hätte im September 2021 das neue Meringer Sportheim bezogen werden sollen. Doch die Meringer Sportler müssen sich gedulden. Es gibt einige Gründe, warum sich der Baubeginn nun doch verschiebt. Hier ein Blick auf die Lage.

    Georg Resch blättert in seinen Unterlagen. Jeder Schritt, der den Meringer Sportverein zum Neubau des Sportheims näher bringt, ist genau dokumentiert. In seinen umfangreichen Akten befinden sich neben den Plänen, den Notizen und Zeitungsausschnitten auch Aufzeichnungen über Informationsveranstaltungen, die Resch als Vorsitzender des MSV nicht für seine Vereinsmitglieder, sondern auch mehrmals für die Marktgemeinderäte organisierte. „Mir geht es darum, dass möglichst alle, gut eingebunden sind in dieses Projekt“, sagt der 60-Jährige. Auch wenn bereits einige Arbeiten für das Sportheim begonnen haben, so verschiebt sich der Baubeginn bis in den Frühsommer 2021.

    Sobald das neue Vereinsheim fertig ist, wird das alte Gebäude abgerissen.
    Sobald das neue Vereinsheim fertig ist, wird das alte Gebäude abgerissen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Resch nennt als Grund das Ausschreibungsverfahren: „Wir hatten für einige Gewerke lediglich ein Angebot, die Preise waren teilweise zu hoch.“ Deshalb entschieden sich der MSV als Bauherr, die Marktgemeinde Mering und Architekt Alen Jasarevic dafür, nochmals weitere Angebot einzuholen. „Wir müssen auch sehen, dass uns die Corona-Pandemie einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hat“, so Resch weiter. Einige Firmen waren deshalb auch zögerlich, weil sie nicht wussten, wie die Hygiene-Auflagen für die Arbeiter von der bayerischen Landesregierung vorgeben werden. So wurde schließlich nichts aus den Plänen, dass bereits 2021 im September das Gebäude fertig wird.

    Das neue Sportheim soll neben den bestehenden Tribünen als zweigeschossiger Bau errichtet werden und gut 62 Meter lang und 15 Meter breit werden. Nach sieben Jahren zähen Ringens fand am 6. März der Spatenstich für das Projekt statt. „Es war uns wichtig, dass das noch Bürgermeister Hans-Dieter Kandler macht, der uns schließlich auch das Vorhaben unterstützte“, so Resch. Ursprünglich wurde mit Kosten von 4,2 Millionen Euro kalkuliert. 1,2 Millionen Euro steuert der MSV bei. Darin enthalten sind die Zuschüsse des Bayerischen Landessportverbands, die Marktgemeinde legt den Restbetrag von 3 Millionen Euro drauf.

    „Wir wissen, dass es wohl eine Steigerung der Kosten geben wird, weil wir diese Berechnung vor zwei Jahren so erstellt haben“, erklärt Resch.

    Der Meringer Verein will Kosten sparen

    Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, habe der Sportverein auf „jeglichen Schnickschnack“ verzichtet. „Wir haben beispielsweise auf funktionale und robuste Bodenbeläge, eine kostengünstigere Deckenverkleidung, zwei Duschen weniger sowie eine Ausgabe- statt eine Gastroküche gesetzt, um so einzusparen“, legt Resch dar. Auch die Fassade des Gebäudes ist durch die speziellen Platten so verkleidet, dass sie robust und vandalensicher ist. Ein örtliches Erdaushubunternehmen kam dem Verein bei der Entsorgung der Erde entgegen. „Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar“, so der MSV-Vorsitzende.

    MSV macht Platz für Meringer Kindergarten

    Resch wird nicht müde zu betonten, dass dieses Sportheim für alle Mitglieder des MSV sei und nicht nur für die Fußballer. Notwendig wurde der Neubau deshalb, weil die Marktgemeinde Mering vor mehr als sieben Jahren dringend nach einem weiteren Grundstück für einen Kindergarten suchte. Einzig das Gelände vor der ehemaligen Sportgaststätte stand der Kommune schnell zur Verfügung. Steht der Sportheimneubau, wird das alte Gebäude abgerissen und an diese Stelle könnte ein Erweiterungsbau für die Kindertagesstätte „Haus der kleinen Freunde – Farbkleckse“ errichtet werden.

    Die ehemalige Sportgaststätte in Mering ist in marodem Zustand

    „Erst im Rahmen dieser Diskussion, kam der MSV überhaupt auf die Idee, ein neues Sportheim zu realisieren“, stellt Resch klar. Doch das allein ist nicht der Grund für den Neubau. Die ehemalige Sportgaststätte, die vor fast 40 Jahren der Architekt Gerhard Emmerling geplant hatte, ist ein einem so maroden Zustand, dass mittlerweile eine Sanierung geschätzt auf über 2 Millionen Euro Kosten kommen würde. Davon abgesehen, entsprechen die Einrichtungen, beispielsweise Duschen und Umkleiden, nicht den geforderten Standards, damit auch Mädchen- oder Frauenmannschaften trainieren können.

    Resch sagt: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis Oktober mit der neuen Ausschreibung beginnen können und dann sich weitere Firmen melden werden.“ Die Erdarbeiten sowie auch für die Glas- und Metallgewerke sind bereits vergeben. Georg Resch schiebt die Blätter in eine Klarsichthülle und klappt bestimmt den roten Ordner, passend zu den Vereinsfarben des MSV, zu.

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