Wie kann ein Bauherr im Ortskern von Mering Wohnraum schaffen und zugleich die geforderten Stellplätze erbringen? Über eine Bauvoranfrage für den Umbau eines Mehrfamilienhauses in der Augsburger Straße diskutierte der Meringer Bauausschuss nun bereits zum dritten Mal. Auf eine Gefahrenstelle wies vor allem das Straßenbauamt hin.
Noch im Januar waren die ehemaligen Bauausschussmitglieder mit dieser Frage befasst und lehnten das Vorhaben ab, weil damals die erforderlichen Stellplätze nicht ausreichten. Außerdem seien die Stellplätze, die am Jägerberg für das Haus in der Augsburger Straße erstellt werden sollten, zu weit weg. Das Wohn- und Geschäftshaus soll um ein Geschoss aufgestockt werden. Nach dem Umbau wären acht Wohneinheiten in dem Gebäude vorgesehen. Auf Grundlage der ersten Pläne wären durch den Umbau 16 Stellplätze mehr erforderlich. Drei davon sollen am Jägerberg entstehen, sieben hätten abgelöst werden müssen. Dies lehnte der Bauausschuss im Januar ab.
Bauvoranfrage wurde schon zweimal in Mering vertagt
In der Sitzung im Juni wurde dann wieder über das Bauvorhaben diskutiert. Die Bauherren legten eine geänderte Planung vor. Statt acht Wohnungen werden nun sieben Wohnungen geplant. Verrechnet man den Altbestand, fehlen den Bauherren nun sieben Stellplätze. Und drei wollte er am Jägerberg schaffen. Es könnten sogar fünf Plätze werden, wenn er dort Duplexgaragen errichtet. Daran störten sich wiederum die Bauausschussmitglieder. Sie sahen die Aus- und Einfahrt in die Stellplätze am Jägerberg als zu gefährlich an. Der Tagesordnungspunkt wurde vertagt und ein Ortstermin im Juli anberaumt.
Und am Dienstagabend diskutierten die Bauausschussmitglieder lange vor Ort darüber, wie gefährlich nun diese Engstelle sei. Boris Küppersbusch vom Straßenbauamt des Marktes Mering erläuterte: „Die Ausfahrtssituation in den Jägerberg ist definitiv beengt, zumal der gegenüberliegende Gehweg dort eine Verschwenkung aufweist, welche die eigentliche Fahrbahn weiter verengt.“ Eine ausreichende Sicht für den Ausparkenden sei durch die bestehenden Hauskanten ebenfalls nicht gegeben.
Meringer CSU-Fraktionssprecher hat Bauchschmerzen
Georg Resch, Vorsitzender der CSU-Marktgemeinderatsfraktion, bestätigte diese Bedenken. „Vor allem der gegenüberliegende Gehweg bereitet mir Bauchschmerzen.“ Hätte der Bauherr mit seiner Planung sich etwas mehr zurückgenommen, wären auch nicht so viele Stellplätze erforderlich gewesen. Dennoch wolle seine Fraktion ihm keine Steine in den Weg legen und könne sich mit einer offenen Stellplatzlösung anfreunden. „Aber Duplexgaragen, gehen auf keinen Fall.“ So sahen das auch die Grünen. Stefan Kratzer und Tobias Listl drängten darauf, dass wenigstens auf der gegenüberliegenden Seite ein Spiegel angebracht wird, damit die Ausparkenden eine bessere Sicht auf den fließenden Verkehr hätten.
Auch die UWG war gegen die Doppelgaragen. „Ich bin immer noch der Überzeugung, dass Ein- und Ausparken an dieser Stelle gefährlich und unübersichtlich ist“, sagte Paul Kuhnert. Zweiter Bürgermeister Stefan Hummel sprach sich für die SPD-Fraktion ebenfalls für eine Lösung mit drei Stellplätzen aus. „Ich finde es schön, wenn auch im Ortskern Menschen wohnen und wir hier nicht nur Geschäfte haben“, sagte er. Dies müsse man unterstützen, jedoch auch die erforderlichen Stellplätze im Auge behalten.
Einstimmig fiel dann die Entscheidung der Bauausschussmitglieder für die Variante mit drei offenen Stellplätzen am Jägerberg aus.
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