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Mering: Streit um Parkplätze am Troppauer Weg in Mering geht weiter

Mering

Streit um Parkplätze am Troppauer Weg in Mering geht weiter

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    Die Parksituation im Troppauer Weg in Mering beschäftigt den Bauausschuss. Ein Halteverbot könnte Abhilfe schaffen.
    Die Parksituation im Troppauer Weg in Mering beschäftigt den Bauausschuss. Ein Halteverbot könnte Abhilfe schaffen. Foto: Eva Weizenegger

    Der Troppauer Weg in St. Afra ist ein Beispiel dafür, wie notwendig eine Stellplatzsatzung in Mering ist und dass auch sie nicht alleine ausreicht, um die angespannte Parksituation zu verhindern. So lautete das Resümee der jüngsten Bauausschusssitzung. Nachdem sich im April die Räte nicht entscheiden konnten, ob ein Halteverbot über die gesamte Länge des Troppauer Wegs ausreicht, gab es nun einen Ortstermin mit Polizei und Feuerwehr.

    Einsatz für Meringer Feuerwehr durch Autos im Troppauer Weg unmöglich

    Der Meringer Feuerwehrkommandant Andreas Regau war mit dem Drehleiterfahrzeug vorgefahren und demonstrierte eindrucksvoll, dass ein Einsatz für die Rettungskräfte nur schwer möglich ist, wenn der Troppauer Weg entlang des Randstreifens zugeparkt wird. Dieser Randstreifen sei, so auch Verkehrsexperte Karl Ortler von der Polizei in Friedberg, für den Laien nur schwer von einem Gehweg zu unterscheiden. Da er aber rein verkehrsrechtlich kein Gehweg, sondern Teil der Fahrbahn sei, müssten die Autos beim Parken diesen überfahren und ganz nah an den Gartenzäunen ihr Fahrzeug abstellen.

    Boris Küppersbusch (Mitte) erklärt die Situation am Troppauer Weg in Mering. Feuerwehrkommandant Andreas Regau (rechts) zeigte auf, wie knapp es wird, wenn ein Einsatzfahrzeug die Straße durchfahren muss.
    Boris Küppersbusch (Mitte) erklärt die Situation am Troppauer Weg in Mering. Feuerwehrkommandant Andreas Regau (rechts) zeigte auf, wie knapp es wird, wenn ein Einsatzfahrzeug die Straße durchfahren muss. Foto: Eva Weizenegger

    "Das macht aber doch kaum einer, weil niemand will, dass die Kinder dann auf die Straße müssen", sagte Zweiter Bürgermeister Stefan Hummel (SPD). Auch die anderen Räte stimmten ihm zu. Einige hatten selbst den Rand nur halb überfahren, als sie ihre Autos dort abstellten. "Und darin liegt auch das eigentliche Problem", erklärte Regau. Denn dann sei die Straße für die Feuerwehr zu schmal. "Wir kommen zwar gerade so durch, aber zum Aufstellen der Leiter und der Gerätschaften bleibt dann zu wenig Platz."

    Anwohner im Troppauer Weg in Mering spricht von "Fehlplanung"

    Auch Anwohner waren zum Ortstermin gekommen und meldeten sich zu Wort. Sie schilderten die Situation. Nicht nur, dass sie nicht aus ihren Parkbuchten kommen, wenn direkt hinter ihren Autos andere Fahrzeuge auf der gegenüberliegenden Straßenseite parken, auch können die Rettungswagen nicht in die Stichstraßen einfahren.

    Zudem forderten sie von der Marktgemeinde, dass diese ihnen Parkplätze auf einer freien Fläche in der Nähe zur Verfügung stellen sollten. "Sie haben durch Ihre Fehlplanung das hier verbockt", so ein Anwohner.

    Mering: Verkehrsberuhigter Bereich für Troppauer Weg wäre Kompromiss

    Karl Ortler von der Friedberger Polizei zeigt, wie man sein Auto am Randstreifen im Troppauer Weg in Mering St. Afra richtig parkt.
    Karl Ortler von der Friedberger Polizei zeigt, wie man sein Auto am Randstreifen im Troppauer Weg in Mering St. Afra richtig parkt. Foto: Eva Weizenegger

    Karl Ortler und Verkehrssachbearbeiter Boris Küppersbusch zeigten mehrere Lösungsmöglichkeiten auf. Bei einem Parkverbot auf der gesamten Länge des Troppauer Wegs könne die Gefahr bestehen, dass die Autos trotz Tempo 30 nicht ausreichend abgebremst durch den Weg fahren. Zudem fallen dann sämtliche Parkplätze weg und das wiederum sorge nicht für Frieden in der Straße.

    Ein verkehrsberuhigter Bereich, der mit dem blauen Spielstraßenschild gekennzeichnet wird, sei ein gangbarer Kompromiss. "Hier werden bestimmte Parkplätze ausgezeichnet, die Autos sind abgebremst, an der Ein- und Ausfahrt muss eine sogenannte Torwirkung durch bauliche Maßnahmen auf den verkehrsberuhigten Bereich aufmerksam machen und sorgt somit für eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit", erklärten Ortler und Küppersbusch. Fußgänger können den gesamten Straßenbereich nutzen.

    Räte diskutierten über Lösung für Troppauer Weg in Mering

    In der Sitzung diskutierten die Räte über eine Lösung für die angespannte Situation. "Wir sollen hier mit einer aufwendigen Regelung das richten, was schon seit Jahren unter der Nachbarschaft nicht funktioniert", sagte Georg Resch, CSU-Fraktionsvorsitzender. Er gab zu bedenken, dass mit dem verkehrsberuhigten Bereich zwei Drittel der Stellplätze wegfielen.

    "Was da dann für Anrufe bei der Verwaltung eingehen werden, diesen Job möchte ich nicht machen", wandte sich Resch an den Verkehrssachbearbeiter Boris Küppersbusch. Für Resch stellte sich keine Schuldfrage für die Kommune. "Das ist keine Durchgangsstraße, hier parken die Anwohner, die dann auch diese Probleme verursachen", sagte Resch.

    Sorgen um Fußgänger und Kosten für die Lösung im Troppauer Weg

    Stefan Hummel könne sich zwar mit dem verkehrsberuhigten Bereich anfreunden, ihm bereite aber der Randstreifen Bauchschmerzen. "Wenn der Bereich mit den ausgezeichneten Parkplätzen kommt, zwingen wir vor allem die Fußgänger auf die Straße und das macht mir Sorgen." Seine Fraktionskollegin Irmgard Singer-Prochazka regte an, dass dies doch mit einem Plan zunächst aufgezeigt werden soll und man danach nochmals über den Troppauer Weg sprechen könnte.

    Die anderen Fraktion warnten vor den enormen Kosten, wenn hier ein externes Planungsbüro eingeschaltet werde. "Wir können das gerne so machen, aber mit einer kostengünstigen Lösung", forderte Michael Metz, UWG. Es könne nämlich nicht sein, dass die Räte mit teuren Lösungen einen jahrelangen Nachbarschaftsstreit aus dem Weg räumen sollen. Auch Erich Lutz (CSU) setzte sich dafür ein: "Das sollte unsere Verwaltung machen und kein externes Planungsbüro." Küppersbusch merkte dazu an: "Wir können das von der Verwaltung sehr wohl, aber da die Anwohner ohnehin davon ausgehen, dass wir alles falsch machen, glauben sie vielleicht einem externen Planer mehr als uns."

    Pläne für verkehrsberuhigten Bereich sollen vorerst ausgearbeitet werden

    Auch der von den Anwohnern geforderte Einsatz der Verkehrsüberwachung stelle, so Küppersbusch, keine Lösung dar. "Zum einen können wir das aufgrund der personellen Ausstattung gar nicht dauerhaft leisten." Andererseits sei die Situation derart angespannt. "Da schicken Sie nicht so einfach jemanden zum Strafzettelverteilen rein."

    Die Räte einigen sich darauf, dass zunächst ein Plan für den verkehrsberuhigten Bereich ausgearbeitet wird und dieser dann nochmals im Bauausschuss vorgelegt wird.

    Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier: Nachbarschaftsstreit: Mering muss klare Verhältnisse schaffen

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