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Mering: So steht es um die digitale Ausstattung der Meringer Grundschulen

Mering

So steht es um die digitale Ausstattung der Meringer Grundschulen

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    Das Arbeiten mit den von der Schule zur Verfügung gestellten Tablets macht den Schülern Spaß - etwa hier in der Ambérieuschule in Mering.
    Das Arbeiten mit den von der Schule zur Verfügung gestellten Tablets macht den Schülern Spaß - etwa hier in der Ambérieuschule in Mering. Foto: Heike John

    Im Landkreis gilt seit Montag in allen Jahrgangsstufen und an allen Schularten wieder Präsenzunterricht. Darauf hatten auch die Leiterinnen der beiden Meringer Grundschulen, Andrea Fischer und Susanne Geiger, gehofft. In den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie haben Wechsel- und Distanzunterricht die beiden Rektorinnen vor große Herausforderungen gestellt. Immer wieder galt es schnell und flexibel zu reagieren und ständig neue Unterrichtskonzepte zu erstellen. Die Notwendigkeit von "digitalen Klassenzimmern" gewann dabei enorm an Bedeutung.

    Erste Gespräche, wie der Einsatz von digitalen Medien in der Ambérieuschule und der Luitpoldschule verbessert werden könne, gab es jedoch schon vor zwei Jahren im Meringer Gemeinderat. Corona hat nun alles beschleunigt, und es steht eine große Maßnahme an, um in beiden Schulen alle Unterrichtsräume mit WLAN auszustatten. Der Markt Mering investiert dafür aktuell mehr als 500.000 Euro in Baumaßnahmen, aktive Hardwarekomponenten zur Verkabelung sowie in die schulpädagogische Hardware und die dazugehörige Wartung. "Insgesamt erhalten wir dafür rund 240.000 Euro Fördergelder", sagt Bürgermeister Florian Mayer.

    WLAN-Ausstattung der Schulen soll bis Ende des Jahres eingerichtet sein

    Entsprechende Beschlussvorlagen gab es im Marktgemeinderat noch vor der Sommerpause im vergangenen Jahr, und das Thema IT-Ausstattung der beiden Grundschulen wurde mit Nachdruck vorangetrieben. "Wir sehen die absolute Notwendigkeit, in die Digitalisierung zu gehen", betont Mayer. Die große Baumaßnahme, um beide Schulhäuser komplett mit WLAN auszustatten, sollte nach dem Wunsch der Gemeinde bereits zum neuen Schuljahr abgeschlossen sein. "Das könnte nun, nicht zuletzt auch coronabedingt, knapp werden, aber bis zum Jahresende ist durchaus realistisch."

    Bereits im November 2020 fand eine professionelle WLAN-Ausleuchtung durch ein Stuttgarter Telekommunikationsunternehmen statt. Diese ergab, dass bei Verwendung des neuesten Standards, genannt WiFi 6 beziehungsweise WLAN AX, nahezu in jedem Klassenzimmer ein sogenannter Access Point, also eine Schnittstelle für kabellose Kommunikationsgeräte, benötigt wird. Die zunächst kalkulierten 25 Access Points mussten daher auf 52 Stück erhöht werden.

    Im Februar dieses Jahres beschloss der Gemeinderat, die Ausschreibung zur strukturierten Verkabelung der beiden Grundschulen Luitpoldstraße und Ambérieustraße mit der geplanten Ausstattung und der pädagogischen Hardware zu starten. Von Anfang an mit im Boot waren die beiden Schulleiterinnen, die durchaus auch Verständnis für die Verzögerungen zeigen. "Man darf nicht vergessen, dass es länger als im Privathaushalt dauert, bis die Rahmenbedingungen für das digitale Arbeiten in unserer Schule gegeben sind", sagt Geiger, Rektorin der Ambérieu-Grundschule. "Es passiert derzeit ganz viel in unserem Haus, aber es geht eben nicht über Nacht", weiß auch Fischer, Schulleiterin der Luitpold-Grundschule.

    Für Eltern sei es manchmal schwierig, die Infos, die sie aus den Medien bekommen, auf die Schule ihres Kindes zu übertragen. Da heißt es schon mal vorwurfsvoll: "Warum wird der Digitalpakt nicht abgerufen?", so zitiert Geiger eine häufige Elternfrage. "Es ist ja nicht so, dass wir in den Mediamarkt gehen und zwei Geräte kaufen", erklärt sie. "Wir haben einen Riesenbedarf und können auch nicht einfach das Kabel in die Fritzbox stecken und los geht’s".

    Digitaler Unterricht: Lehrer in Mering machen Fortbildungen

    Für jede Grundschule wurden je hundert Tablets geliefert, die bereits im Unterricht im Einsatz sind. Der Umgang damit muss jedoch erst erlernt werden, und das Medienkonzept der Schulen sieht vor, dass alle Klassen zunächst einen Tablet-Führerschein machen. Für die täglichen Morgenrunden per Videokonferenz wurden zudem Regeln im Umgang mit Datenschutz und für ein strukturiertes Arbeiten im "Homeschooling" aufgestellt. Auch die Lehrer-Dienstgeräte sind bestellt und werden vermutlich aufgrund der großen Nachfrage in zwei Schüben geliefert. Derzeit absolvieren auch viele pädagogischen Kräfte die notwendigen Fortbildungen. Manche Eltern könnten allerdings wenig Verständnis für die momentane Situation aufbringen, so schildern die beiden Schulleiterinnen ihre Erfahrungen. Hier gelte es immer wieder, das Gespräch zu suchen und Hintergründe zu erklären.

    In der Ambérieuschule gibt es derzeit nur WLAN in den Containern und in der Schuldruckerei, und auch in der Luitpoldschule gibt es außerhalb des Computerraums noch kein Internet. "Wir werden die Grundschule I noch mit einem Access Point ausstatten, um die Zeit bis zum neuen Schuljahr in Notfällen zu überbrücken", sagt Bürgermeister Mayer. Verzögerungen gebe es vor allem auch aufgrund der entsprechenden gesetzlichen Ausschreibungsvorgaben. Denn wegen der Höhe der Investition mussten die Leistungen EU-weit ausgeschrieben werden. Ausgeführt werden die notwendigen Bauarbeiten vor allem nachmittags und in der schulfreien Zeit, um die Unterrichtsabläufe nicht zu stören. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Digitalisierung der Schulen vorangetrieben", sagt Mayer. "Als Sachaufwandsträger endet damit auch unsere Zuständigkeit, aber die Maßnahmen sind in großem Einvernehmen mit beiden Schulen erfolgt." Ihm sei wichtig zu betonen, dass die Schulen und die Lehrer selbst sehr engagiert und gewillt seien, mit der neuen Technik zu arbeiten.

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