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So soll Mering zur Wohlfühlgemeinde werden
![Viele Läden in Mering stehen leer. Ein Konzept des Marktbeauftragten soll die Gewerbetreibenden unterstützen. Viele Läden in Mering stehen leer. Ein Konzept des Marktbeauftragten soll die Gewerbetreibenden unterstützen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Marktbeauftragter Karl Grabler stellt ein neues Konzept vor und hat viele Ideen. Darüber diskutieren Geschäftsleute und Ratsmitglieder. Wie es nun weiter geht.
![So soll Mering zur Wohlfühlgemeinde werden Peter Stöbich.](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop52735786/8933055780-cv1_1-w40-owebp/Peter-Stoebich?t=.jpg)
Um die Probleme der Gewerbetreibenden in Mering ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Wie sich die aktuelle Situation verbessern ließe, erläuterten als Experten der Marktbeauftragte Karl Grabler und Franziska Behrenz von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben. Dabei flogen den Ratsmitgliedern eineinhalb Stunden lang unzählige Fachbegriffe um die Ohren wie Corporate Design, E-Commerce, Implementierung, Synopsis und viele andere.
Fast 150 Seiten dick ist das von Arbeitskreisen erarbeitete Konzept, in dem Grabler nicht nur Dutzende von Ideen und Maßnahmen auflistet, sondern auch positive Beispiele aus anderen Kommunen. Die IHK hat ebenfalls Studien in vier Orten betrieben und daraus konkrete Handlungsfelder abgeleitet. Als Beispiele nannte Behrenz Event-Planung und Leerstandsmanagement, Vermarktung und Verkehrsführung.
Grabler: Der Einzelhandel in Mering hat durchaus Chancen
„Dasitzen und weinen hilft nicht weiter“, stellte Grabler fest und konstatierte, dass der Einzelhandel in Mering durchaus Chancen habe. Als Marktbeauftragter sei er jedoch nicht Sprachrohr der Werbegemeinschaft, sondern wolle für alle Gewerbetreibenden, Freiberufler und Organisationen im Ort tätig sein.
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler konnte sich vorstellen, über einen Bebauungsplan zu regeln, dass in den Gebäuden im Zentrum nur Läden und keine Wohnungen im Erdgeschoss entstehen dürfen.
Ein wichtiger Punkt für Grabler ist unter anderem die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. „Wir haben heute so viele Ärzte wie vor 15 Jahren“, sagte er und sprach sich dafür aus, aktiv junge Ärzte anzuwerben. Allerdings bräuchten die auch geeignete Praxisräume, gab Florian Mayer (CSU) in der Diskussion zu bedenken.
Wie andere Kommunen müsse sich auch Mering besser als Marke verkaufen, forderte Grabler, zum Beispiel als Wohlfühlgemeinde. Dafür hatte er eine umfangreiche „Meilensteinplanung mit Kernmaßnahmen“ erstellt.
So soll es künftig nicht nur zwei größere Veranstaltungen im Jahr geben wie das Candlelight-Shopping und die Kulturnacht, sondern ein halbes Dutzend.
Konzept umfasst auch Werbestrategie für Mering
Weitere Punkte im Konzept sind eine gemeinsame Werbestrategie, eine bedarfsorientierte Kundenbefragung, die Ausweitung des Wochenmarktes, mehr Fahrradstellplätze, ein digitales Branchenverzeichnis, verlängerte Kurzparkzeiten im Zentrum oder eine Datenbank zum Flächenmanagement. Grabler griff auch viele Jahre alte Ideen wieder auf wie einen verkehrsberuhigten Bereich, der bereits im städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) vorgeschlagen wird. Er soll zwischen der Bahnunterführung und dem Jägerberg entstehen, wobei man Fördertöpfe anzapfen könne, so der Marktbeauftragte.
Mayer sprach sich in der Diskussion dafür aus, Synergien zu nutzen und die Verkehrsberuhigung gemeinsam mit dem neuen Rathaus und der Tiefgarage zu planen. Kandler erwiderte, die notwendigen Zuschussverhandlungen mit der Regierung von Schwaben könnten schwierig werden.
![Nicht besonders attraktiv ist Merings Ortsmitte. Wie sich das ändern ließe, wird seit Jahren diskutiert. Nicht besonders attraktiv ist Merings Ortsmitte. Wie sich das ändern ließe, wird seit Jahren diskutiert.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Beschlossen wurde schließlich, dass der Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden miteinander über die zahlreichen Vorschläge reden und sie nochmals in die zuständigen Gremien bringen wollen. Schrittweise möchte man einzelne Maßnahmen umsetzen, wobei auch die Werbegemeinschaft Mering aktuell mit eingebunden werden soll, sagte Kandler.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar Konzept für Mering: Wunschzettel mit vielen Fragen und diesen Artikel (Plus+): Der Kampf gegen das Ladensterben
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