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Mering: So saniert Mering die marode Schulsportanlage

Mering

So saniert Mering die marode Schulsportanlage

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    Bei der Meringer Freisportanlage kann es endlich mit der Sanierung losgehen.
    Bei der Meringer Freisportanlage kann es endlich mit der Sanierung losgehen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Kaputte Beläge und gefährliche Stolperfallen - schon seit Jahren ist die Meringer Schulsportanlage so marode, dass der Sportunterricht im Freien stark eingeschränkt ist. Doch auch dank der Sonderförderung durch den Bund will Mering endlich Abhilfe schaffen. Planer Johannes Paula vom Büro P38 stellte die Vorgehensweise dazu im Meringer Marktgemeinderat vor.

    Wie Bürgermeister Florian Mayer erläuterte, waren dem mehrere Abstimmungsgespräche vorangegangen, an denen auch die betroffenen Schulen und Vereine beteiligt waren. Die Kosten werden sich insgesamt auf gut 2,4 Millionen Euro belaufen. Doch dank des Bundesförderprogramms für die Sanierung von Sportstätten ist der Eigenanteil für die Kommune überschaubar. Aus dem Sonderprogramm erwartet Mering bis zu 1,3 Millionen Euro. Hinzu kommen die normale Förderung für kommunale Einrichtungen sowie die Beteiligung des Landkreises, der für die Nutzung durch Realschule und Gymnasium ebenfalls mitzahlen muss. Am Ende, schätzt Mayer, bleiben für Mering noch ca. 300.000 Euro zu zahlen.

    Die Vereinbarung mit dem Landkreis sei ausgearbeitet, berichtete Mayer. Den entsprechenden Verträgen stimmte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung später zu. Ziel sei es, bis Herbst 2022 mit der Sanierung fertig zu sein.

    Hauptfeld in Mering bekommt künftig Flutlicht

    Wie Planer Johannes Paula ausführte, bleibt der Umgriff der Sportanlage wie bisher, weil dies die günstigste Lösung ist. Dabei gehe die Sanierung jedoch schon in die Tiefe, Teile der Anlage müssen komplett erneuert werden. Einige Bestandteile fallen künftig weg, wie Wassergraben und Hammerwurf. Andere Bestandteile habe man optimiert, sodass es möglich ist, vier Flutlichtmasten am Hauptfeld unterzubringen. Außerdem gibt es im Norden ein zusätzliches kleines Allwetterfeld. In diesem Bereich seien auch zwei feste Matten für den Hochsprung vorgesehen, die im Winter einfach abgedeckt werden können.

    An der Nordseite erhält das Hauptfeld einen Ballfangzaun. An der gegenüberliegenden Seite, wo sich der Zugang zur Freisportanlage befindet, sei das nicht nötig, führte Paula aus. "Dadurch wirkt die Gesamtanlage von Süden her offen", erklärte er. Auch hier ist neben dem Hauptfeld noch Platz für ein kleines Allwetterfeld. Außerdem soll es fahrbare Basketballkörbe geben, die sich wegschieben lassen, wenn der Platz gebraucht wird.

    Gedanken gemacht hat sich Planer Paula auch über die Kugelstoßanlage: "Das macht man nicht besonders oft, dadurch verwächst die Anlage schnell", erklärte er. So kam die Idee auf, die Grube etwas größer zu machen und zugleich als Beachvolleyballfeld zu nutzen. Wie der Planer später auf Nachfrage des Sportbeauftragten Andreas Widmann noch einmal ausführte, erfordern Kugelstoß und Beachvolleyball eigentlich unterschiedliche Sandarten. Es gibt jedoch Sand, der für beide Nutzungen funktioniert. Allerdings erfüllt er nur für Kugelstoß die Wettkampfbedingungen - offizielle Beachvolleyballturniere werden hier nicht möglich sein.

    Weiter muss die Bewässerungsanlage komplett ausgetauscht werden. Neu geplant ist ein befestigter umlaufender Weg um die Sportanlage. Dieser war bisher nur gekiest, wodurch immer wieder Steine auf die Laufbahn gerieten.

    Sportbeauftragter Andreas Widmann (SPD) lobte vor allem das kombinierte Beachvolleyballfeld. Er wollte noch wissen, ob künftig die Drainage des Wassers besser funktioniere. Das bejahte der Planer. Er erklärte, dass diese komplett ausgetauscht werde. Im Augenblick habe das Rasenfeld eine viel zu dicke Oberbodenschicht, die das Wasser aufsauge wie ein Schwamm. Und auch die Tragschicht müsse entsprechend erneuert werden, sodass sie das Wasser gut ableitet.

    Tribüne am Sportplatz wegen Schäden gesperrt

    Nachdem die Sanierung der Schulsportanlage endlich auf dem Weg ist, steht Mering unverhofft vor der nächsten Baustelle in diesem Bereich. Wie Bürgermeister Mayer berichtete, sind an der Tribüne Schäden entdeckt worden. An mehreren der Holzelemente, die das Dach tragen, gibt es feuchte und morsche Stellen, sodass die Tribüne aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste.

    Der Gemeinderat stand vor der Frage, ob mit minimalem Aufwand schadhafte Elemente ausgetauscht oder das Tribünendach einschließlich Holzsitzen und Rückwand umfassender erneuert werden sollte. Dabei standen die Räte jedoch vor der Schwierigkeit, dass die Kosten in ihren Unterlagen schon nicht mehr stimmten, weil bis zur Sitzung weitere Schäden entdeckt worden waren. Die Kosten für eine umfassendere Erneuerung bezifferte Marktbaumeister Armin Lichtenstern mit 143.000 Euro. Die Minimalreparatur war in den Unterlagen mit ca. 30.000 Euro angegeben. Auf Nachfrage erklärte Lichtenstern jedoch, dass diese bei jetzigem Stand auch schon über 100.000 Euro kosten würde. Die Untersuchung ist außerdem noch nicht abgeschlossen, sodass noch weitere Schäden zutage treten könnten.

    In der Diskussion kam außerdem die Frage auf, ob Mering unbedingt das Faltdach behalten möchte, welches Paul Kuhnert (UWG) als aufwendigste Dachform bezeichnete. Georg Resch, CSU-Fraktionssprecher und Vorsitzender des SV Mering, wies darauf hin, dass sich sein Verein beim neuen Sportheim am Tribünendach orientiert habe. Ein Pultdach könne er sich für die Tribüne deshalb nicht vorstellen, eher schon ein Giebeldach.

    Am Ende beschloss der Gemeinderat, dass die Verwaltung erst einmal das komplette Ausmaß der Schäden feststellen und dann verschiedene Alternativen für die Sanierung vorlegen soll - unter anderem mit einem flachen Giebeldach.

    Bürgermeister Florian Mayer warnte den Gemeinderat außerdem vor: "Die Schäden an der Tribüne sind die Folge davon, dass man sich nicht so um den Unterhalt gekümmert hat, wie es erforderlich ist. Und ich befürchte, dass so etwas auch an anderen Stellen noch passieren wird."

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