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Mering: So kümmert sich Mering um Flüchtlinge

Mering

So kümmert sich Mering um Flüchtlinge

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    Die Meringer Asylkoordinatorin Maureen Lermer (Zweite von links) lud zum Tag der offenen Tür in ihrem neuen Büro in der Ortsmitte ein, zu dem außer Bürgermeister Hans-Dieter Kandler (Dritter von links) auch weitere interessierte Bürger und die Kissinger Asylkoordinatorin Marlene Weiss (Fünfte von links) kamen.
    Die Meringer Asylkoordinatorin Maureen Lermer (Zweite von links) lud zum Tag der offenen Tür in ihrem neuen Büro in der Ortsmitte ein, zu dem außer Bürgermeister Hans-Dieter Kandler (Dritter von links) auch weitere interessierte Bürger und die Kissinger Asylkoordinatorin Marlene Weiss (Fünfte von links) kamen. Foto: Heike Scherer

    Bei Maureen Lermer hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Schon im Jahr 2012 half sie mit Übersetzungen, als die ersten Asylbewerber in Mering eintrafen. Seit 2013 übt sie das Amt der Asylkoordinatorin aus. Bis vor Kurzem arbeitete sie dazu in den Räumen der AWO Mering. Inzwischen ist sie in ihr eigenes Büro in der Bürgermeister-Wohlgeschaffen-Straße 10 eingezogen. Nun hat sie dort einem Tag der offenen Tür veranstaltet. Zu den ersten Besuchern gehörte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, der ihr die baldige Erhöhung ihrer Arbeitszeit auf 30 Stunden mitteilte.

    Derzeit betreut Lermer 70 Asylbewerber in Mering, die auf ihren Bescheid warten oder bereits abgelehnt wurden. Sie sind in drei dezentralen Meringer Unterkünften untergebracht und kommen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Gambia und der Türkei. Die Unterkünfte befinden sich in der Kanalstraße, in der Nikolaistraße im Ortsteil Sankt Afra, in der Franz-Schubert-Straße und auch in Unterbergen. „Hinzu kommen etwa 18 Familien. Die Zahl schwankt, weil immer mehr anerkannte Familien herziehen und mit ihren Hilfegesuchen zu mir kommen“, verrät sie.

    Nur noch zehn Personen im Meringer Helfer-Team

    Im ehrenamtlichen Team hat sie derzeit nur noch zehn Personen. Viele Helfer hätten aufgehört, weil sie sich aufgearbeitet fühlten oder weil sie verärgert darüber seien, dass ihre Integrationsleistungen von den bayerischen Politikern mit Füßen getreten würden. In Hörmannsberg und Unterbergen gibt es keinen Helferkreis, die Asylbewerber wenden sich deshalb auch an die Meringer Asylkoordinatorin.

    Lermer freut sich über ihr neues Büro. Sie habe nun genügend Platz für die Betreuung von Helfern und Asylbewerbern und könne vertrauliche Akten einsperren. Es sind nicht nur Asylbewerber, sondern auch Migranten aus EU- und Nicht-EU-Ländern, die sich mit Fragen zu Kinderbetreuung, Jobcenter oder Landratsamt an sie wenden. Sie hilft bei Kontoeröffnungen, vereinbart Arzttermine und unterstützt oder begleitet bei Behördengängen. Seit sie das neue Büro bezogen hat, muss sie weniger Hausbesuche machen.

    Neben ihren Sprechstunden ist sie am Donnerstag noch von 13 bis 17 Uhr in der AWO Mering anzutreffen, wenn sie zu der Veranstaltung „Teatime“ mit Basteln, Nähen, Häkeln, Stricken oder kreativem Schreiben einlädt. „Mein Ziel ist es, mit diesen Workshops Migranten, Asylanten und interessierte Mitbürger zusammenzuführen. Wir stellen – jeder nach seinen Fähigkeiten – gemeinsam diverse Produkte her“, sagt Lermer. Die Produkte wie genähte oder gehäkelte Taschen, Anhänger oder Aufbewahrungsboxen liegen im Schaufenster des Büros aus und können gegen eine Spende erworben werden.

    Koch-Challenge findet zweimal im Jahr in Mering statt

    Ein weiteres Projekt ist die Koch-Challenge, die zweimal pro Jahr stattfindet. Jeder Teilnehmer kocht ein landestypisches Gericht. Gemeinsam werden die Speisen in netter Runde gegessen und es ergibt sich ein Gesprächsaustausch, weiß Lermer. Aus den Veranstaltungen der vergangenen Jahre ist schon ein internationales Kochbuch entstanden, das auch bei ihr erhältlich ist.

    Was die derzeitige Situation in der Türkei betrifft, die zu erneut höheren Flüchtlingszahlen auch in Deutschland führen könnte, können derzeit weder die Gemeinde noch die Asylkoordinatorin eine Aussage machen. „Jedenfalls bräuchte ich noch Helfer, die Kindern am Nachmittag Nachhilfeunterricht geben könnten“, sagt Lermer.

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