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Mering: Sie wagt in Mering trotz Corona-Pandemie den Weg in die Selbstständigkeit

Mering

Sie wagt in Mering trotz Corona-Pandemie den Weg in die Selbstständigkeit

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    Das Bettenfachgeschäft von Bianca Franke hat eine große Auswahl an Heimtextilien anzubieten.
    Das Bettenfachgeschäft von Bianca Franke hat eine große Auswahl an Heimtextilien anzubieten. Foto: Heike John

    Mering soll keine Schlafstadt werden, doch die

    Bereits seit elf Jahren arbeitet die 42-Jährige im Bettenfachgeschäft von Walburga und Bernhard Abel mit. Zum Jahresende ging das Inhaber-Ehepaar nach 26 Jahren in den Ruhestand. Die beiden blicken auf erfolgreiche Jahre zurück und bedanken sich bei den vielen Stammkunden für ihre Treue. Mit viel Freude an ihrer Aufgabe will Bianca Franke als Nachfolgerin das Traditionsgeschäft weiterführen. Dabei kann sie weder die Corona-Krise noch das Lamentieren über einen aussterbenden Innenort abhalten. "Ich bin zuversichtlich, dass alles gut weiterläuft", sagt sie mit Überzeugung.

    Betten Froese: Kunden kommen von weit her nach Mering

    Als gelernte Dekorateurin kam sie zu Betten Froese, um Schaufenster und Verkaufsraum ansprechend zu gestalten. Allmählich wuchs sie dabei auch in das Handwerk hinein. "Das Bettenreinigen hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht, und es gibt nicht mehr viele, die es anbieten", weiß die neue Geschäftsinhaberin. Rund herum haben viele Fachgeschäfte zugemacht. Dies macht sich auch an der Kundschaft bemerkbar, die auch aus den umliegenden Landkreisen kommt.

    Betten Froese ist einer der wenigen Fachbetriebe, die noch eine Bettenreinigung anbieten
    Betten Froese ist einer der wenigen Fachbetriebe, die noch eine Bettenreinigung anbieten Foto: Heike John

    In den großen Maschinen im Untergeschoss des Geschäftshauses in der Augsburger Straße 13, historisch "beim Greifhans", können nicht nur Federbetten fachgerecht und biologisch gereinigt, sondern auch Woll-, Edelhaar- oder Seidenbetten gewaschen werden. Ein Spezialprogramm mit Schranktrockner garantiert eine schonende Behandlung der Materialien. So laufen die Maschinen auch im Lockdown täglich. "Unsere Kunden bringen alles, was aufgrund der Fülle nicht in die haushaltsüblichen Maschinen passt", sagt Bianca Franke. Wer morgens sein Bettzeug abgibt, kann es abends gewaschen oder gereinigt wieder abholen und braucht keine Übergangslösung. All das kann kontaktlos an der Ladentür vonstattengehen.

    Für den Verkauf müsse man eben nun andere Wege gehen, erklärt Bianca Franke. Sie setzt auf eingehende Beratung am Telefon. "Erst kürzlich hatte ich eine Seniorin aus München am Apparat, der ich im Detail die Muster einer Bettwäsche beschrieben habe", erzählt die Geschäftsinhaberin. Anderen schickt sie Fotos der Ware über die sozialen Medien oder legt auch mal gewünschte Teile zum Anschauen ins Schaufenster. Diese gestaltet sie inzwischen auch etwas anders. "Ich habe festgestellt, dass die Leute jetzt in Corona-Zeiten wieder mehr durch den Ort flanieren und das Schaufenster nicht nur vom Auto aus im Vorbeifahren in den Blick nehmen." Darum stellte sie nun mehrere Regale ins Fenster, um sie mit der großen Vielfalt an Heimtextilien zu bestücken.

    Bianca Franke von Betten Froese will sich für Mering engagieren

    "Nur bei unseren Matratzen ist es derzeit etwas schwierig, denn man kann ja nicht Probeliegen." Beim Ausliefern von Matratzen und Lattenrosten hat Bianca Franke familiäre Unterstützung durch Bruder und Ehemann. Froh ist sie auch über ihre neue Mitarbeiterin Eva Müller. Die Meringer kennen sie noch als Verkäuferin im Spielwaren- und Haushaltswarengeschäft Guggumos. Nach Jahren in Augsburg kehrt sie gerne wieder zum Arbeiten nach Mering zurück. "Wir müssen alle gemeinsam etwas dafür tun, dass sich in unserem Ort was rührt." Darum ging Bianca Franke auch schon gleich nach Geschäftsübernahme ins Rathaus, um sich zur Teilnahme für die geplante Lichternacht im Sommer anzumelden. "Da wird unser Geschäft auf jeden Fall mitmachen."

    Mit Blick auf den Friedberger Gewerbeverband wünscht sie sich auch, dass Mering Aktuell wieder Fahrt aufnimmt. "Ich bin sowieso ein Vereinsmensch und bringe mich gerne ein", sagt die 42-Jährige, die beim Turn- und Stemmclub Mering auch als Spartenleiterin Kinderturnen aktiv ist. Bei allen Fragen, die Bianca Franke selbst nach elf Jahren Mitarbeit im Geschäft nicht beantworten kann, unterstützen Walburga und Bernhard Abel sie nach wie vor. Denn diese sind froh, dass ihr Familienbetrieb, dessen Anfänge bis ins Jahr 1960 zurückgehen, fortgeführt wird und in Merings Ortsmitte ein Traditionsgeschäft erhalten bleibt.

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