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Mering: Schlossmühle in Mering verkauft. Jetzt spricht der neue Besitzer

Mering

Schlossmühle in Mering verkauft. Jetzt spricht der neue Besitzer

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    Die Meringer Schlossmühle wechselt den Besitzer. Christian Gumpp möchte den alten Teil, wo bislang der Bürgersaal und Teile des Heimatmuseum untergebracht waren, zu Wohnungen und Büros umbauen. Im neuen Teil (links im Bild) sollen Jugendzentrum, Spielmannszug und Neues Theater Mering weiterhin eine Heimat haben. Der Siloturm gefällt Gumpp  soll auch  erhalten bleiben. Der Zwischebau, der sich am Silo anschließt muss nun als Erstes gestützt werden.
    Die Meringer Schlossmühle wechselt den Besitzer. Christian Gumpp möchte den alten Teil, wo bislang der Bürgersaal und Teile des Heimatmuseum untergebracht waren, zu Wohnungen und Büros umbauen. Im neuen Teil (links im Bild) sollen Jugendzentrum, Spielmannszug und Neues Theater Mering weiterhin eine Heimat haben. Der Siloturm gefällt Gumpp  soll auch  erhalten bleiben. Der Zwischebau, der sich am Silo anschließt muss nun als Erstes gestützt werden. Foto: Josef Stöhr

    Christian Gumpp hat sich in die Marktgemeinde Mering regelrecht verliebt. Ein Liebhaberstück hat er sich bereits mit den ehemaligen Isar-Amper-Werken in der Josef-Scherer-Straße gesichert und nun kommt mit der ehemaligen Schlossmühle ein zweites hinzu. Wie bereits berichtet, beschlossen die Marktgemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung, sich nicht weiter um Vorkaufsrecht für das ehemalige Bürgerzentrum zu bemühen. Im Gespräch erzählt der 51-jähriger Unternehmer, der in Königsbrunn einen Kunststoffgroßhandel betreibt, was ihm an der Schlossmühle so reizt.

    Frage: Wie sieht die Zukunft für die Schlossmühle aus?

    Gumpp: Zunächst gilt es einmal die Begrifflichkeiten zu klären. Die Immobilie teilt sich in drei, eigentlich sind es eher vier, Bereiche auf. Im alten Teil, der so auf das Jahr 1900 zurückgeht, sind der Roggensaal und Teile des Heimatmuseums untergebracht, im neueren Gebäude, das nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, befinden sich das Neue Theater Mering, der Spielmannszug sowie das Jugendzentrum und ebenfalls das Heimatmuseum. Daran schließt sich ein Zwischenbau an und dann kommt der große Siloturm.

    Frage: Und was soll aus diesen Immobilien künftig werden?

    Gumpp: Die erste große Aufgabe wird sein, möglichst schnell den Zwischenbau, dessen Dachstuhl völlig marode ist, herzurichten. Was mit der alten Schlossmühle geschieht, werde ich in enger Abstimmung mit der Gemeinde, beziehungsweise Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, besprechen. Auch hier muss die Statik so erneuert werden, dass das Gebäude wieder nutzbar ist. Seit zweieinhalb Jahren kann die Gemeinde ja diese Räume nicht öffentlich nutzen. Ich könnte mir in diesem Teil gut vorstellen, dass dort Büros oder Wohnungen unterkommen. Auf jeden Fall haben wir vertraglich uns darauf geeinigt, dass die Gemeinde nicht mehr für den Rückbau in den Urzustand der Mühle sorgen muss.

    Frage: Und der neuere Teil? Müssen Jugendzentrum, Spielmannszug und Neues Theater Mering um ihre Heimat fürchten?

    Gumpp: Es besteht ein Pachtvertrag, der ändert sich auch den Verkauf des ehemaligen Besitzers Georg Guggumos an mich nicht. Zudem habe ich, wie ja schon mehrfach auch berichtet wurde, der Gemeinde zugesagt, dass ich den Pachtvertrag um weitere fünf Jahre verlängern werde, falls das gewünscht wird. Ich bin doch froh, wenn ich hier nicht viel machen muss und die Vereine sich dort wohlfühlen.

    Frage: Sehen Sie das nicht problematisch, wenn Jugendzentrum, Theater oder Spielmannszug in direkter Nachbarschaft zu Wohnbebauung untergebracht sind?

    Gumpp: Das ist doch bereits jetzt schon so, wenn man nur an die Bewohner im renovierten Schloss denkt. Da wird es keine großen Probleme geben. Bislang läuft das doch auch gut.

    Frage: Die Gemeinde Mering rechnete mit Renovierungskosten von bis zu drei Millionen Euro. Warum nehmen Sie diese hohen Kosten auf sich?

    Gumpp: Das hat ein bisschen was mit Leidenschaft für alte Gebäude zu tun. Ich habe mehrere ältere Immobilien schon saniert, mein jüngstes Projekt war der Bahnhof in Friedberg. Irgendwie habe ich an solchen Objekten einen Narren gefressen. Und Friedberg ist mir ja nicht fremd, ich habe dort viele Jahre bei meiner Oma gelebt und selbst schon ein altes Haus besessen.

    Frage: Besteht für die Gebäude Denkmalschutz?

    Gumpp: Nein. Doch ich habe mit Georg Guggumos vereinbart, dass alle Gebäude in ihrer äußeren Form erhalten bleiben. Ich bin sogar ein Fan des Siloturms und sicher, dass dieser nach der Renovierung toll aussieht. Dort könnte ich mir sogar vorstellen, dass das Heimatmuseum gut untergebracht wäre.

    Frage: Wann wollen Sie mit der Renovierung beginnen?

    Gumpp: Ich habe ein gutes Handwerkernetzwerk und hoffe, dass wir schon bald starten können. Doch für die großen Projekte brauche ich ein wenig Zeit, das geht nicht so schnell über die Bühne. Wie gesagt, der Zwischenbau wird noch vor dem Winter angegangen, um den Dachstuhl zu sichern.

    Frage: Sie sehen die Schlossmühle also nicht als bloßes Investitionsprojekt?

    Gumpp: Mein Geld verdiene ich mit dem Kunststoffhandel. Außerdem habe ich nicht vor, die Schlossmühle nach der Renovierung zu verkaufen. Vermieten ja, verkaufen nein.

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