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Mering: Riesiger Zaun soll Ankerdependance abriegeln

Mering

Riesiger Zaun soll Ankerdependance abriegeln

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    Rund um die Dependance des Ankerzentrums in Mering soll ein zwei Meter hoher Zaun entstehen. Die Baustellenabsperrung steht bereits.
    Rund um die Dependance des Ankerzentrums in Mering soll ein zwei Meter hoher Zaun entstehen. Die Baustellenabsperrung steht bereits. Foto: Eva Weizenegger

    Wenn schon bald die Dependance des Donauwörther Ankerzentrums in der Hörmannsberger Straße in Mering bezogen wird, soll rund um das Gelände ein zwei Meter hoher Zaun errichtet werden. „Dabei werden aber nicht die Bewohner eingesperrt, sondern beschützt vor Menschen, die unbefugt das Grundstück betreten“, machte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler in der jüngsten Bauausschusssitzung deutlich.

    Der Doppelstabmattenzaun soll zudem mit einem Sichtschutz versehen werden. Im Norden sowie im Westen wird es jeweils ein Schwenktor geben. Auch ein Wachcontainer für die Security wird aufgebaut. Erwin Lutz (CSU) stellte im Vorfeld der Beratungen die Frage: „Wer muss hier vor wem geschützt werden?“

    Die Erfahrungen aus Donauwörth zeigten, dass Sachbeschädigungen und Auseinandersetzungen meist von den Bewohnern des Ankerzentrums ausgehen, so Lutz weiter. Sein Fraktionskollege Vitus Lichtenstern plädierte dafür, dass bei dem Zaun auf den Sichtschutz verzichtet werden solle. „Ich glaube, dass das für alle Seiten besser ist, wenn man rein- und rausschauen kann und das nicht so hinter einem Sichtschutz verborgen ist“, stellte Lichtenstern fest.

    Ankerzentren sind für Klaus Becker von den Grünen inhuman

    Auch Stefan Enzensberger (CSU) war gegen den Sichtschutz. Er sprach sich zudem gegen eine Höhe von zwei Metern aus. „Im Bebauungsplan sind 1,20 Meter vorgesehen, davon sollten wir nicht abweichen“, so Enzensberger weiter. CSU-Fraktionssprecher fasste zusammen: „Es gibt hier unterschiedliche Meinungen in unserer Fraktion, aber am ehesten können wir uns darauf einigen Zaun ja, aber ohne Sichtschutz.“ Zudem wollte er wissen, ob eine isolierte Befreiung vom Bebauungsplan zeitlich befristet ausgesprochen werden könnte. „Meines Wissens nach nicht“, sagte Kandler. Wenn diese Höhe genehmigt wird, gilt das auch für die folgenden Baumaßnahmen auf diesem Gelände.

    Klaus Becker (Grüne) war gegen einen Zaun: „Wir haben dieses Gebäude als Gemeinschaftsunterkunft genehmigt und ich kenne keine in dieser Art, die mit einem Zaun versehen wurde.“ Grundsätzlich sei er gegen Ankerzentren und sehe diese als „inhumane Flüchtlingsunterbringungen“ an.

    Resch machte nochmals deutlich: „Wir sollten unseren Bürgern sehr wohl sagen, dass hier kein Ankerzentrum entsteht.“ Es werde eine Dependance. „Wir wollen das Bestmöglichste für alle Seiten. Aber auch die Sicherheit für unsere Meringer Bürger und deshalb bin ich für den Zaun“, so Resch.

    Für die SPD-Fraktion sprach sich Irmgard Singer-Prochazka ebenfalls für einen Zaun in zwei Metern Höhe aus. „Auf den Sichtschutz sollte man verzichten“, sagte sie.

    154 Menschen können in das Meringer Ankerdependance einziehen

    Kandler informierte die Bauausschussmitglieder zudem darüber, dass durch weitere Umbaumaßnahmen im Gebäudeinneren mehr Büro- und Aufenthaltsräume entstehen und somit sich die Zahl der Personen, die dort eine Unterkunft findet, auf 154 beschränke. „Damit nennt uns die Regierung von Schwaben endlich mal genaue Zahlen und eine Obergrenze“, sagte Kandler erfreut. Mit drei Gegenstimmen wurde dem Antrag auf isolierte Befreiung für einen Zaun mit zwei Metern Höhe ohne Sichtschutz zugestimmt.

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