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Mering: Pfarrer Thomas Schwartz verlässt Mering

Mering

Pfarrer Thomas Schwartz verlässt Mering

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    Über zehn Jahre lang hat Pfarrer Thomas Schwartz als Seelsorger in Mering gewirkt. Nun liegen neue Aufgaben vor ihm.
    Über zehn Jahre lang hat Pfarrer Thomas Schwartz als Seelsorger in Mering gewirkt. Nun liegen neue Aufgaben vor ihm. Foto: Bernhard Weizenegger

    Fernsehauftritte, visionäre Ideen für die Ortsgestaltung oder Spendenrekorde bei der Kirchensanierung von St. Michael - Merings Pfarrer Thomas Schwartz hat es immer verstanden, für Gesprächsstoff in der Marktgemeinde zu sorgen. Dieses Mal drehen sich die Unterhaltungen um den Pfarrer selbst.

    Der nahende Abschied des Seelsorgers aus dem Markt Mering beschäftigt derzeit die Gerüchteküche. Nach Informationen unserer Zeitung soll Schwartz bereits im Sommer sein Amt an einen anderen Seelsorger abgeben. Wie zu vernehmen ist, tritt er auch keine neue Pfarrstelle an. Vielmehr widmet sich der Pfarrer, der die Wertschätzung des Augsburger Bischofs Bertram Meier genießt, künftig eher administrativen Aufgaben innerhalb der katholischen Kirche. Bereits bei seinem Mering-Besuch im September hatte der Bischof wohl signalisiert, dass er Schwartz gerne für eine neue Aufgabe hätte.

    Das Bistum Augsburg wollte die Personalie auf Anfrage unserer Redaktion weder bestätigen noch dementieren und auch Pfarrer Thomas Schwartz selbst äußert sich darüber gegenüber unserer Redaktion nicht. Die Nachricht bewegt die Menschen in Mering gleich doppelt. Zum einen geht es natürlich um die Frage, wer die wichtige Aufgabe des Pfarrers in der großen Kirchengemeinde übernimmt. Zum anderen hat die Personalie jedoch auch eine politische Dimension. Was wird aus den Bauvorhaben, die der rührige Pfarrer Schwartz angestoßen hat: Neubau Kindergarten St. Afra, Erweiterung des Kindergartens St. Margarita und vielleicht am wichtigsten: der Ersatzneubau des Pfarrsaals im Papst-Johannes-Haus, der ja nicht nur für kirchliche Zwecke zur Verfügung stehen sollte?

    Bistum beantwortet keine Fragen zu Bauprojekten in Mering

    Auf all diese Fragen erhalten die Menschen in Mering vom Bistum - zumindest im Moment - keine Antwort. Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es dazu nur: "Das Bistum Augsburg äußert sich bei Personalangelegenheiten grundsätzlich nicht zu Gerüchten. Sollte es zu Stellenwechseln kommen, ist es in der Regel immer so, dass zunächst die Gremien in den Pfarreien vor Ort und die Gläubigen in den Sonntagsgottesdiensten über bevorstehende Veränderungen informiert werden."

    Merings Bürgermeister Florian Mayer betont gegenüber unserer Zeitung, dass er ebenfalls noch keine offizielle Mitteilung über den Weggang von Thomas Schwartz erhalten habe. Aber natürlich kenne er die Gerüchte über den Pfarrer, zu dem und zu dessen Eltern er ein sehr gutes, beinahe freundschaftliches Verhältnis pflege. "Wenn es so kommt, ist es für Mering ein schmerzlicher Verlust", sagt Mayer. Auch im Hinblick auf die laufenden Projekte meint er: "Ich würde mir wünschen, dass wir gemeinsam mehr Zeit haben."

    Seit über zehn Jahren wirkt Thomas Schwartz mittlerweile als Pfarrer in Mering und ist dabei wesentlich stärker in Erscheinung getreten, als es das Amt des Seelsorgers ohnehin mit sich bringt. Mit besten Verbindungen zur Prominenz lockte er immer wieder interessante Gäste, wie etwa den Schauspieler Ottfried Fischer, nach Mering. "Das Wichtigste finde ich, dass er in einer Zeit, in der die katholische Kirche überall Leute verliert, es geschafft hat Jugendliche und Ministranten in einer Vielzahl zu begeistern", lobt der Meringer Bürgermeister. Er hoffe, dass dies auch über die Tätigkeit von Pfarrer Schwartz hinaus andauere.

    Pfarrer Thomas Schwartz ist Träger des Meringer Ehrenrings

    Das zentrale Verdienst für Mering, für den Schwartz auch den Ehrenring der Gemeinde erhalten hat, sei dass er eigentlich sämtliche Kulturdenkmäler im Ort durchsaniert habe von St. Franziskus bis zur großen Pfarrkirche St. Michael. Sein Talent zum Spendeneintreiben hat dabei manchen Kommunalpolitiker vor Neid erblassen lassen.

    Unabhängig von der Person haben Kirche und Kommune in Mering etliche Berührungspunkte. So betreibt die katholische Kirche mit St. Margarita und der Einrichtung in St. Afra zwei Kindergärten. Unter Thomas Schwartz wurden bei beiden erst jüngst Erweiterungen angestoßen. Und auch beim Papst-Johannes-Haus gibt es - selbst nach dem Scheitern der groß angelegten Vision 2025 mit einem gemeinsamen Bürgerzentrum, Pfarrsaal und Rathaus- gemeinsame Interessen. So hat die Kirche bislang geplant, den Ersatzneubau für den großen Saal immer noch so ausreichend zu bauen, dass er auch von anderen Einrichtungen der Gemeinde genutzt werden kann.

    "Man kann nur hoffen, dass diese Projekte in unserem Sinne durchgezogen werden", sagt Merings Bürgermeister. Er könnte sich jedoch vorstellen, dass es - im Falle des Weggangs von Pfarrer Schwartz - vorher noch gelingt, die entscheidenden Verträge bezüglich der beiden Kindergarten-Projekte auf den Weg zu bringen. Mayer verweist auf die gemeinsamen Interessen. "Vom alten Kloster bis zum Marktplatz haben wir mit Kirche und Gemeinde eigentlich nur zwei Eigentümer. Wenn man sich da einig ist, kann man viel bewegen". Als Bürgermeister unterstütze er jedenfalls weiterhin den Neubau des Papst-Johannes-Hauses. Er hofft dafür auch Zuschüsse aus der Städtebauförderung zu gewinnen.

    "Für uns ist das natürlich eine ganz wichtige Sache, weil wir ja unsere Mehrzweckhalle sanieren müssen", erklärt der Bürgermeister. Dieses Vorhaben sei so eingetaktet, dass Veranstaltungen während der notwendigen Schließung dann auf den neuen Pfarrsaal ausweichen können.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Thomas Schwartz ist in Mering weit mehr als nur ein Seelsorger

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