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Mering: Neue Krippe für Mering am Kindergarten St. Margarita geplant

Mering

Neue Krippe für Mering am Kindergarten St. Margarita geplant

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    Der Kindergarten St. Margarita in Mering soll erweitert werden. Beantragt ist eine dreigruppige Krippe. Diese soll auf einem Teilstück des benachbarten Bolzplatzes entstehen.
    Der Kindergarten St. Margarita in Mering soll erweitert werden. Beantragt ist eine dreigruppige Krippe. Diese soll auf einem Teilstück des benachbarten Bolzplatzes entstehen. Foto: Gönül Frey

    Reihenweise gingen heuer im Frühjahr die Absagen an die Eltern heraus. Denn in den Meringer Kinderbetreuungseinrichtungen reichen die Plätze nicht annähernd, um den Bedarf zu decken. Entsprechend stieß nun ein Vorschlag des katholischen Kindergartens St. Margarita auf offene Ohren im Marktgemeinderat.

    Die Leitung der Einrichtung wünscht sich zusätzlich eine dreigruppige Krippe, die direkt auf dem benachbarten Grundstück entstehen könnte. Das hätte den Vorteil, dass die Kinder von Beginn der Betreuung bis zum Schuleintritt in einer Einrichtung bleiben könnten. Und dem Markt Mering stehen damit 36 zusätzliche Plätze zur Verfügung, um dem gesetzlichen Anspruch der Eltern auf einen Krippenplatz zu genügen.

    Die katholische Pfarrkirchenstiftung würde dafür das Grundstück mit einer Fläche von knapp 1600 Quadratmetern zur Verfügung stellen. Es ist ein Teil des heutigen großen Bolz- und Spielplatzes. Den anderen Teil des Geländes hat die Kirche ohnehin bereits an die Kommune abgetreten, die dort ihren Hortneubau errichten will. Dieses Projekt wurde jedoch wegen der angespannten Finanzsituation auf ungewisse Zeit verschoben.

    Neue Krippe: Mering ist Bauherr und kontrolliert damit die Kosten

    Für den Krippenbau schlägt die Kirchenstiftung vor, dass der Markt Mering – wie aktuell auch schon beim Ersatzneubau des Kindergartens St. Afra – die Bauherrenschaft übernimmt. Damit habe die Kommune die beste Kostenkontrolle. Denn wie auch in St. Afra soll die Gemeinde die vollen Baukosten übernehmen.

    Einer ersten Schätzung des Bauamtes nach wird die Erweiterung rund 3 Millionen Euro kosten, abzüglich der zu erwartenden Zuschüsse, bleiben also circa 2,3 Millionen Euro. Es sei bereits signalisiert worden, „dass die Diözese nicht bereit und in der Lage sei, für die Investition Mittel in nennenswerter Höhe zur Verfügung zu stellen“, heißt es dazu in den Sitzungsunterlagen des Gemeinderats.

    Grünen-Sprecherin Petra von Thienen befürwortete das Vorhaben und lobte Bürgermeister Florian Mayer, dass Mering mit ihm bei der Kinderbetreuung endlich vorwärtskomme. Denn wie berichtet, arbeitet dieser parallel gleich an mehreren Standorten daran, die Kapazitäten zu erhöhen. Von Thienen merkte jedoch kritisch an, dass sich der Träger beim Bau nicht finanziell beteiligen möchte. „Wir müssen zumindest bei der Defizitvereinbarung davon wegkommen, dass wir diese zu 100 Prozent übernehmen“, betonte sie. Bürgermeister Mayer erklärte, dass er das Thema bei Merings Trägern ansprechen wolle.

    Merings Bürgermeister Mayer: "Angebot können wir nicht ablehnen"

    Andreas Widmann, Sprecher der SPD-Fraktion, befürwortete die Maßnahme, die als kompletter Neubau auch noch mehr bringe als der vergrößerte Ersatzbau in St. Afra.

    Jessica Bader (UWG) kam noch einmal auf die Praxis der Kirche zu sprechen, die Kommune die kompletten Baukosten tragen zu lassen. „Wenn der Nächste kommt und ein Grundstück hat, was ist dann: Stellen wir dem auch das Gebäude hin?“, fragte sie. Außerdem wollte sie wissen, wo im Haushalt diese nicht vorgesehenen Ausgaben eingestellt werden sollen.

    Mering: 36 Krippenplätze für 2,3 Millionen Euro

    Mayer erklärte zum Haushalt, dass im laufenden Jahr dafür noch keine größeren Ausgaben anfallen. In der Haushaltsplanung im kommenden Jahr müssten dann die Prioritäten entsprechend verschoben werden. Zur Kostenverteilung meinte er: „Das Angebot können wir gar nicht ablehnen. Denn es ist ja fast unmöglich, alternative Grundstücke für die Kinderbetreuung zu finden.“ Die Gespräche über eine künftig niedrigere Übernahme des Betriebskostendefizits werde man jedoch führen müssen, versicherte er.

    CSU-Sprecher Georg Resch sieht das Projekt pragmatisch: „36 Krippenplätze für 2,3 Millionen ist eine gute Quote“, meinte er. Er sorgte sich jedoch, dass die Verwaltung überfordert werde, wenn sie nun auch noch für dieses Projekt die Bauherrenschaft übernehme.

    Marktbaumeister Armin Lichtenstern erklärte, dass es ihm so am liebsten sei. Der Markt Mering gebe am Ende weniger aus, wenn das Bauamt auf die Kosten schaue. „Ganz am Anfang des Projekts kann man noch am meisten Geld sparen“, sagte er. Am Ende beschloss der Gemeinderat einstimmig die für das Projekt notwendige Bedarfsanerkennung und beauftragte die Verwaltung, eine entsprechende Bauvereinbarung sowie die Betriebs- und Defizitvereinbarung für die Einrichtung auszuhandeln.

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