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Mering: Muss das Meringer Kita-Essen immer bio sein?

Mering

Muss das Meringer Kita-Essen immer bio sein?

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    Zwei Caterer versorgen seit Jahren die Meringer Kitas. Soll der Auftrag jetzt neu ausgeschrieben werden, um den Bioanteil beim Essen zu erhöhen?
    Zwei Caterer versorgen seit Jahren die Meringer Kitas. Soll der Auftrag jetzt neu ausgeschrieben werden, um den Bioanteil beim Essen zu erhöhen? Foto: Georg Wendt, dpa (Symbolbild)

    Zu 50 Prozent bio oder zumindest aus regionaler Herstellung sollen die Lebensmittel sein, die Merings Kinder in der Kita zu essen bekommen. Das war zumindest das Ziel eines Antrags, mit dem sich der Meringer Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung befasste. In der Diskussion prallten grundsätzliche Ideale und Alltagspraxis aufeinander.

    Der damalige Grünen-Gemeinderat Klaus Becker hatte den Antrag noch im April 2020 gestellt. Im Oktober beauftragte der Umweltausschuss dann die Verwaltung, den Sachverhalt vorzubereiten, um die Angelegenheit nun in der aktuellen Sitzung zu diskutieren. Becker hatte gefordert, dass der Markt Mering bei der Verpflegung in seinen kommunalen Einrichtungen seine Vorbildfunktion wahrnehmen sollte. Er bezieht sich unter anderem auf einen Beschluss bezüglich der staatlichen Kantinen in Bayern, die bis 2025 einen Warenanteil von mindestens 50 Prozent aus regionaler und ökologischer Erzeugung anbieten.

    In Bezug auf Verköstigung in den Meringer Einrichtungen sähe er eine Umsetzung in mehreren Phasen vor. Als Erstes müssten die vorhandenen Verträge mit Caterern gesichtet werden. Dann soll ein Vergabeverfahren durchgeführt werden, in dem entsprechende Vorgaben klar definiert sind. Demnach würde dann zuerst ein Mindestanteil von 15 Prozent Biolebensmitteln erfolgen, dieser soll bis 2025 bis auf 50 Prozent erhöht werden. Ab 2025 sollten Fleisch- und Wurstwaren nur aus regionaler Herstellung, mindestens jedoch nach Euro-Bio-Siegel-Qualität verwendet werden.

    Zwei Caterer versorgen die Meringer Kindertagesstätten

    Wie Stefan Gillich von der Verwaltung erläuterte, werden die Meringer Kindertagesstätten von zwei Caterern versorgt. Lediglich im Kindergarten Sommerkeller wird selbst gekocht. Im Einsatz seien ein Bio-Caterer und einer, der konventionell arbeite. Von einem der beiden Caterer lag auch eine Auskunft in den Sitzungsunterlagen vor. Demnach verwendet dieser bereits sämtliche Molkereierzeugnisse in Bioqualität und alles Gemüse aus regionalem Anbau. Auch beim Fleisch setze er auf einen ausgewählten Erzeuger, der die Tiere beispielsweise ohne Einsatz von Medikamenten aufziehe.

    Die Ausschussmitglieder bemängelten, dass keine Auskunft des anderen Caterers vorlag. "Denn hier scheint die Vorgabe von 50 Prozent erfüllt und wenn das beim anderen auch der Fall ist, dann brauchen wir nicht extra eine neue Vergabe machen", sagte Michael Metz (UWG).

    Gillich erwähnte in seinen Ausführungen, dass beide Caterer schon sehr lange für die jeweilige Kita arbeiten und dass es durchaus zu Unstimmigkeiten sowohl mit den Einrichtungen als auch mit den Eltern führen könnte, wenn man die Zusammenarbeit mit einem bewährten Essenslieferanten aufkündigt.

    Auch an den Schulen und Kliniken im Landkreis Aichach-Friedberg soll der Bio-Anteil steigen

    In diese Richtung äußerte sich auch Martin Scherer (CSU): "Das können wir doch nicht für die Eltern entscheiden", sagte er. Wolfgang Bachmeir (SPD/parteifrei) betonte ebenfalls: Das Wichtigste sei, dass es den Kindern schmecke. Wenn es dann vielleicht auch noch bio sei, umso besser. Paul Kuhnert (UWG) schlug vor, bei den Kindergartenleitungen nachzufragen. Falls eh Unzufriedenheit herrsche, könnte man das Catering ja entsprechend neu ausschreiben: "Sonst ist es aber die Frage, ob man da wirklich so viel Energie reinstecken sollte."

    Petra von Thienen (Grüne) erklärte, dass es bei dem Antrag darum gehe, den Bioanteil zu fördern. Die Kommune habe dabei mit ihren öffentlichen Einrichtungen eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Schließlich wolle sich der Landkreis ja auch als Ökomodellregion profilieren. Einen Anteil der regionalen oder Bio-Lebensmittel von 50 Prozent bezeichnete sie als "absolut schaffbar". Die Umweltbeauftragte des Marktes Mering verwies auf einen vergleichbaren Beschluss des Kreistags. Demnach soll der Anteil von biologisch und regional erzeugten Lebensmitteln in den landkreiseigenen Einrichtungen wie Schulen, den Kliniken an der Paar und dem Landratsamt bis 2025 ebenfalls auf 50 Prozent erhöht werden.

    Bürgermeister Florian Mayer schlug als Kompromiss vor, im Moment alles zu belassen, aber bei künftigen Ausschreibungen einen entsprechenden Anteil von Bio- und regionalen Lebensmitteln vorzugeben. Selbst dieser Kompromiss wurde im Umweltausschuss mit 3:4 Stimmen jedoch abgelehnt.

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