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Mering: Mini-Mering begeistert Kinder und Betreuer

Mering

Mini-Mering begeistert Kinder und Betreuer

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    Die neunjährige Jasmine zeigt stolz ihre selbstgestaltete Lampe mit einem Einhorn. Die Jugendtreff-Mitarbeiterin Vanesse Lhalhe verkaufte die bemalten Beutel.
    Die neunjährige Jasmine zeigt stolz ihre selbstgestaltete Lampe mit einem Einhorn. Die Jugendtreff-Mitarbeiterin Vanesse Lhalhe verkaufte die bemalten Beutel. Foto: Heike Scherer

    Die zehnjährige Elena war zum ersten Mal mit ihren drei Geschwistern bei der Kinderspielstadt „Mini-Mering“, aber es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Eigenes Geld verdienen und Jobs wie ein Erwachsener übernehmen zu können, das gefiel ihr an den fünf Tagen in der Ambérieuschule besonders gut. 151 Kinder beteiligten sich an der vom Jugendtreff Mering organisierten zweiten Auflage – fast doppelt so viele wie bei der Premiere im Jahr 2018 mit 88 Teilnehmern.

    Fabian Wölfle, der zum zweiten Mal als ehrenamtlicher Betreuer tätig war, half im Lager, in der Verwaltung und in der Bank. „Auch wenn ich jeden Abend total müde heimkam, war es wieder eine gelungene Veranstaltung“, sagt er. Dass die Kinder – ganz anders als im wirklichen Leben – für körperlich harte Arbeiten als Müllmann oder im Spüldienst 13 Taler brutto und damit mehr als in der Gastronomie (elf Taler) oder im Jobcenter (zehn Taler) erhielten, hatte sich Organisatorin Nathalie Gronau zum Ziel gesetzt.

    In Mini-Mering gibt es auch Workshops

    Vom verbliebenen Geld konnten sich die beteiligten Kinder zwischen acht und 14 Jahren ihre eigenen Bastelarbeiten – oder die von anderen – an den verschiedenen Ständen der Betreuer kaufen. „Wenn möglich sollten die Kinder heute noch das verbliebene Geld ausgeben“, wünschte sich Gronau. Sie freute sich, dass die engagierten Helfer sich so viele neue kreative Aktivitäten überlegt hatten wie die Herstellung von Taschen, Vasen, Bilderrahmen, Kochbüchern und Schachteln. Zwei der eigenen Produkte konnten die Kinder vorab reservieren, wenn sie Glück hatten, waren jedoch noch weitere an den Ständen erhältlich. Elena freute sich, denn sie konnte alle Dinge, die sie in den fünf Tagen hergestellt hatte, erwerben: einen Spiegel, einen Traumfänger, eine Kette und ein T-Shirt. Ihre Geschwister Isabell, Christoph und Carolin hatten auch T-Shirts bemalt und gekauft. Alle vier möchten nächstes Jahr wieder mitmachen, sagten sie.

    Während einige Arbeiten in der Kinderspielstadt Mini-Mering täglich erledigt werden mussten – Jobcenter, Bank, Bäckerei, Supermarkt, Müllmann, Lieferservice und Lager – gab es an jedem Tag unterschiedliche Workshops. Diese hatten sich die ehrenamtlichen Betreuer überlegt und auch vorbereitet. Es wurden Mandalas auf CDs gemalt, Schlüsselanhänger, Schachteln und Mosaikkugeln gefertigt, Kalender, Kochbücher, Heftumschläge gestaltet, Tassen bemalt oder aus alten Langspielplatten Uhren gefertigt. Eine Lampe mit einem Einhorn und einer Prinzessin hielt Jasmine stolz in ihren Händen.

    Matthias mischt im Café Kakao und verkauft Kuchen

    Für Simon hätte Mini-Mering gerne noch eine Woche länger dauern können, so begeistert war er. Er spendierte seinen Eltern vom verdienten Lohn einen Obstkuchen und einen Windbeutel und präsentierte sein großes Türschild aus Holz, in das er Nägel eingeschlagen und an diesen mit Wollfäden in „Stringart“ das Wort Home (englisch: Zuhause) angebracht hatte.

    Matthias gefiel es am besten, im Café Kakao zu mischen und Kuchen zu verkaufen. An zweiter Stelle stand der Workshop, in dem er sich ein T-Shirt in den Farben Blau und Grün batiken konnte. „Um 14 Uhr habe ich mit meinen Großeltern Waffeln gegessen. Ich mache nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit“, sagte er.

    Nicht weit von ihm entfernt stand der zwölfjährige Julian, der gleich am ersten Tag drei Stunden als Müllmann gearbeitet und viel Spaß dabei gehabt hatte. „In diesem Job konnte ich mit 13 Talern brutto oder elf Talern netto gleich sehr viel Geld verdienen“, erzählte er. Außerdem saß er im Supermarkt an der Kasse und schrieb im Jobcenter die Arbeitsstellen aus.

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