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Mering: Merings Problembaustelle wechselt den Eigentümer

Mering

Merings Problembaustelle wechselt den Eigentümer

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    Seit fünf Jahren zieht sich die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes in der Herzog-Wilhelm-Straße hin. Nun will Eigentümer Bucan Suad das Objekt an einen neuen Investor übergeben. Im Zuge des anstehenden Eigentümerwechsels kommt wieder Bewegung auf die Baustelle.
    Seit fünf Jahren zieht sich die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes in der Herzog-Wilhelm-Straße hin. Nun will Eigentümer Bucan Suad das Objekt an einen neuen Investor übergeben. Im Zuge des anstehenden Eigentümerwechsels kommt wieder Bewegung auf die Baustelle. Foto: Heike John

    Seit fünf Jahren zieht sich der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes in der Herzog-Wilhelm-Straße 10 direkt neben dem Meringer Kirchenbogen hin – ohne sichtbare Fortschritte. Auto und Fußgängerverkehr werden durch die Abzäunung teils massiv beeinträchtigt. Und wegen des undichten Daches sind bereits Schäden am angrenzenden, frisch renovierten Mesnerhaus entstanden. Nun taucht das Gebäude bei einem Augsburger Immobilienmakler auf: Für 490.000 Euro wird es zum Kauf angeboten.

    Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Eigentümer und Bauherr Bucan Suad, dass er von dem Projekt in Mering die Nase voll habe. Die Baugenehmigung liege ihm vor und einen Käufer habe er auch schon gefunden. Er sei sich mit einem sehr netten Investor aus München einig, der auch eine eigene Baufirma habe. In ca. zwei Wochen soll der Notartermin sein. „Ich wollte das Haus für mich selbst umbauen. Aber jetzt habe ich in München ein Hotel gekauft und habe für das hier keine Zeit und keine Nerven mehr“, sagt er. Die Herausforderung, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren, habe er völlig falsch eingeschätzt, muss er zugeben.

    Bei Umbau in Mering gibt es Schwierigkeiten mit dem Denkmalschutz

    Wie berichtet, war das Vorhaben des Bauherren immer wieder mit den Auflagen der Baufaufsicht am Landratsamt und mit der Denkmalschutzbehörde kollidiert. Unter anderem hatte der Eigentümer im Inneren ohne Baugenehmigung tragende Wände abgerissen. Daraufhin hatte das Landratsamt erst mal einen Baustopp verhängt und ein eigenes statisches Gutachten auf Kosten des Eigentümers beauftragt. Weil das Gebäude durch die Arbeiten so stark beschädigt wurde, dass es als einsturzgefährdet gilt, musste die Herzog-Wilhelmstraße bereits seit November 2016 halbseitig gesperrt werden.

    Der neue Investor will nun laut Bucan Suad spätestens im März mit den Arbeiten beginnen. Dann soll auch der Bauzaun wegkommen. Wenn nun alles reibungslos läuft, könne das Haus eventuell schon dieses Jahr fertig werden. Darin sollen fünf Zweizimmerwohnungen und ein Laden entstehen. „Er hat ein gutes Konzept. Es wird sehr, sehr schön!“, verspricht Bucan Suad.

    Meringer Pfarrer Thomas Schwartz ist genervt von der Baustelle

    Der anstehende Eigentümerwechsel dürfte auch den Meringer Pfarrer Thomas Schwartz interessieren. Der ist mehr als genervt von der Dauerbaustelle vor seiner Türe. Das Verhalten des Eigentümers sei gemeinschaftsschädlich, ärgert er sich und verweist auf die Gefahren für Fußgänger, die wegen der Abzäunung auf die Straße ausweichen müssen.

    Hinzu kommt, dass sich das Mesnerhaus eine Wand mit dem sanierungsbedürftigen Gebäude teilt. Das Mesnerhaus hat die katholische Kirchenstiftung als Eigentümer erst vor vier Jahren für rund 300.000 Euro sanieren lassen.

    Doch weil im Nachbarhaus das Dach nicht abgedichtet wurde, sei Feuchtigkeit in die gemeinsame Wand gelaufen. Schwartz schätzt die entstandenen Schäden auf 50.000 bis 70.000 Euro. „So kann man das nicht machen. Das undichte Dach hätte man wenigstens mit einer Plane abdecken müssen“, kritisiert er.

    Landgericht soll Bauschäden in Mering feststellen

    Der Pfarrer hat nun die Einleitung eines selbstständigen Beweisverfahrens beim Landgericht Augsburg beantragt, damit die Schäden festgestellt und vom Eigentümer erstattet werden. Das Schreiben sei diese Woche bei Gericht eingegangen. „Ich lass mich da auf keine Kompromisse mehr ein“, stellt Schwartz klar.

    Bucan Suad bereitet das keine Sorgen. Der neue Investor werde sich um die entstandenen Schäden kümmern und diese mit seiner Baufirma gleich mitbeheben. Die Schuld an der Misere sieht Suad ohnehin bei der Kirche. „Die hätten gar nicht ohne mich anfangen dürfen zu sanieren. Ist doch logisch, dass es wieder rein regnet“, sagt er. Aber so lange haben man nicht warten wollen. „Das ist Eigenverschulden“, findet er.

    Indessen konnten die interessierten Meringer am Freitag bereits ein reges Kommen und Gehen der Handwerker auf der Baustelle an der Herzog-Wilhelm-Straße beobachten. Sie hoffen, dass der neue Eigentümer nun sachgemäß mit dem denkmalgeschützten Gebäude umgeht und die Sanierung zügig zu einem guten Abschluss bringt.

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