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Mering: Meringer Rappelkiste ist schon rappelvoll

Mering

Meringer Rappelkiste ist schon rappelvoll

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    Eltern, Kinder und Betreuer versammelten sich für das fröhliche Gruppenbild mit den Besuchern der Gemeindeverwaltung. Dritte von rechts Mandy Pohle, zweite von links Stefanie Weiser .
    Eltern, Kinder und Betreuer versammelten sich für das fröhliche Gruppenbild mit den Besuchern der Gemeindeverwaltung. Dritte von rechts Mandy Pohle, zweite von links Stefanie Weiser . Foto: Heike John

    Es rappelt fröhlich in der Kiste, so kann man bei einem Besuch der neuen Kindereinrichtung in der Zettlerstraße 36 feststellen. Seit Anfang Dezember betreuen Mandy Pohle und Stefanie Weiser acht Kinder im Alter von ein bis drei Jahren im Rahmen einer sogenannten Großtagespflege. Mit der „Rappelkiste“ haben sich die beiden Tagesmütter in den Räumen der Firma Ludwig selbstständig gemacht.

    Vor gut drei Jahren wurden dort im Erdgeschoss des Ballettzentrums „Tanzpunkt“ schon einmal Kinder betreut. Damals fanden eine ausgelagerte Krippen- und eine Kindergartengruppe der Kindertagesstätte Farbkleckse im Gebäude gegenüber des Freibads Unterschlupf. Brandschutzgründe führten dann dazu, dass die Gruppen aufgelöst wurden und das Gebäude zwischenzeitlich leer stand.

    Kinderbetreuung: Meringer Bienenkorb zieht ebenfalls um

    Nun wird auf den rund 400 Quadratmetern Fläche zusätzlich zu der neu eröffneten Rappelkiste bald auch der Bienenkorb einziehen, der sein Domizil im Baumannhaus beim Papst-Johannes-Haus räumen muss. „Was haben wir gekämpft, dass wir hier Quartier nehmen durften“, betonen die beiden Betreiberinnen der Rappelkiste. „Ohne die enorme Unterstützung der Gemeindeverwaltung hätten wir das nicht geschafft“, ist ihnen bewusst. „Das war ein Riesenakt, aber jetzt sind wir auf der Zielgeraden“, bestätigte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. Das Brandschutzkonzept von Professor Karl habe letztendlich auch das Landratsamt überzeugt, erklärte er.

    Für Spaß immer zu haben ist Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, hier zusammen mit kleinen Besuchern der Rappelkiste an der Raupe.
    Für Spaß immer zu haben ist Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, hier zusammen mit kleinen Besuchern der Rappelkiste an der Raupe. Foto: Heike John

    Zur Einweihung wurde der Rathauschef von den beiden Mitarbeiterinnen Ayse Savasan vom Liegenschaftsamt und Melanie Westermaier, der neuen Sachbearbeiterin für Kindergärten, begleitet. Gemeinsam warfen die Gäste einen Blick in die kindgerecht und farbenfroh gestalteten Räume. Auf den zur Verfügung stehenden gut hundert Quadratmetern gibt es ein Spielzimmer, einen Speiseraum, ein Schlafzimmerchen mit acht Betten sowie das Kinderbad und Personal-WCs und einen geräumigen Flur. Die Küche soll später mit dem Bienenkorb gemeinsam benutzt werden.

    Betreiberinnen haben die Räume der Rappelkiste selbst renoviert

    „Das haben wir alles mit Unterstützung unserer Ehemänner selber renoviert“, berichten die beiden Betreiberinnen. Mandy Pohle arbeitete als Versicherungskauffrau und Stefanie Weiser ist ausgebildete Ergotherapeutin. In der Elternzeit mit ihren eigenen Kindern begannen die beiden die Tagespflege, machten Kurse, betreuten Kinder in ihrem Zuhause und beschlossen dann zusammen die Großtagespflege zu eröffnen. „Das macht uns sehr viel Spaß und wir sind unglaublich stolz, dass wir es geschafft haben“.

    Die bei der Einweihungsfeier anwesenden Eltern und Großeltern konnten da nur zustimmen. Margret Vogel etwa, die täglich die zweieinhalbjährige Elena in die Rappelkiste bringt. Vor der Eröffnung ging ihre Enkelin auch schon als Tageskind zu Stefanie Weiser nach Hause. Froh über den Betreuungsplatz seiner Tochter Jamie ist auch Patric Weinheimer. „Meine Frau und ich sind im November aus beruflichen Gründen von Stuttgart hierhergezogen und wir arbeiten beide in München.“ Frühzeitig kümmerten sie sich um einen Platz für ihre bald zweijährige Tochter. „Ohne das Angebot der Rappelkiste hätte ich meinen neuen Job noch nicht antreten können, sagte Weinheimer.

    Beim Mittagessen in der Meringer Rappelkiste gibt es regionale Produkte

    Die neuen Bewohner der Meringer Rappelkiste genießen ihre Brotzeit.
    Die neuen Bewohner der Meringer Rappelkiste genießen ihre Brotzeit. Foto: Heike John

    Von Montag bis Donnerstag können die Kinder von 7.45 bis 15.30 Uhr abgegeben werden, am Freitag ist bis 12.45 Uhr geöffnet. Die Kinder werden voll verpflegt. Es wird viel Wert gelegt auf regionale Produkte, vor allem Obst und Gemüse. Das Mittagessen liefert ein Caterer. In regelmäßigen Abständen wird die Gruppe von Musikpädagogin Milena Langer vom Musikinstitut Martina Brix + Co besucht.

    Über dieses Zusatzangebot freuen sich die Eltern wie die Kinder. Am Eröffnungstag sangen sie für die Besucher gemeinsam das Willkommenslied „Schön, dass ihr da seid und nicht anderswo“ und ließen Schneeflocken auf ihren Nasen tanzen. Zum Spielen gibt es auch einen kleinen Außenbereich von rund 50 Quadratmetern. Ansonsten werden die Kinder in den Krippenwagen gepackt und die Gruppe besucht die Spielplätze am Sandberg oder an der Luitpoldhöhe.

    „Wir lassen uns die Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen in Mering rund drei Millionen kosten“, so informierte Hans-Dieter Kandler. Derzeit werde der Kindergarten am Kapellenberg erweitert. Die Gemeinde rechne damit, dass der Umbau rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr im September fertiggestellt ist. Bis dahin soll auch der Waldkindergarten unter der Regie der evangelischen Kirchengemeinde in Betrieb gehen. „Dann haben wir wieder 80 zusätzliche Betreuungsplätze“. Wenn das neue Meringer Sportheim steht, könne zudem die Kita Farbkleckse erweitert werden. Und auch die katholische Kirche plane einen Erweiterungsbau in St. Afra, um von vier auf fünf Kindergruppen zu erhöhen. „Dann sind wir hoffentlich wieder auf der sicheren Seite, was die Kinderbetreuung betrifft“, sagte Kandler.

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