"Jeder Konditor hat seinen eigenen Stil", sagt Maria Speck. Wer ihren Schokoladenbrownie mit Pekannüssen und Karamell einmal probieren durfte weiß, von was sie spricht. Dieses schokoladige Tortenstück vergeht förmlich auf der Zunge. Dazu noch ein frisches Eis mit Sauce, und man ist glücklich.
Viele kennen die Meringer Konditormeisterin und ihren "Bio-Kuchenversand" schon länger. Mit ihren Kreationen war sie erst vor Weihnachten bei der Geschenkebox mehrerer Meringer Geschäftsfrauen mit dabei. Auch für Geburtstage, Hochzeiten oder Firmenevents werden ihre Kuchen und Torten gerne gekauft. Vor vier Jahren wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete ihren "Bio-Kuchenversand". "Wenn nicht jetzt, dann mache ich es nicht mehr", sagt sie heute und hat es nie bereut.
Leider hat Corona auch Maria Speck vor große Herausforderungen gestellt. Sämtliche Veranstaltungen fallen aus, die Restaurants und Cafés, mit denen sie zusammenarbeitet, sind geschlossen. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen. Die 34-Jährige nimmt es gelassen und hofft, dass es ab März so langsam wieder losgehe. Ihr Terminkalender ist schon voll, was die Hochzeitstorten angeht. "Ich arbeite viel, bin auch offen für Neues und passe mich flexibel den Gegebenheiten an. Neue Herausforderungen nehme ich gerne an", so Maria Speck. Im Moment arbeitet sie an ihrer Internetseite und am Online-Versand. Denn vegane Torten in Konditorqualität versendet bislang hier noch keiner ihrer Wettbewerber.
Für ihre Torten verzichtet sie auf maschinelle Herstellung und setzt auf gesunde Zutaten, viel Gefühl und ihre Liebe fürs Backen. "Mir ist wichtig, dass man schmeckt, riecht und genießt, was man bei mir kauft. Ich verwende ausschließlich Dinkelmehl und Zutaten aus Bio", betont die Konditormeisterin. Bei ihr gibt es nichts von der Stange, jede Torte hat ihre eigene Handschrift, sagt sie. Die Torten und Kuchen von Maria Speck gibt es es vegan und konventionell gebacken.
Oft steht sie schon um 4 Uhr morgens in der Backstube
Ihre Kunden kommen von überall her. Aber auch die umliegende Gastronomie und die Geschäftsleute in Mering unterstützen sie, wo es geht. "Wir arbeiten gerne zusammen und helfen uns gegenseitig." Inzwischen hat sie noch zwei Mitarbeiter auf Minijob-Basis eingestellt. Sonst würde sie die Auslieferungen, die Büroarbeit und die Arbeit in ihrer Backstube gar nicht schaffen. Ihr Reich ist im Keller ihres Wohnhauses untergebracht. Ihre Schwiegereltern haben dafür extra Platz geschaffen. So kann sich die Mutter eines dreijährigen Sohnes flexibel die Zeit einteilen. "Oft stehe ich schon um 4 Uhr in der Früh auf und gehe in meine Backstube oder ich arbeite am Abend bis Mitternacht, wenn der Kleine schon im Bett ist", erzählt Speck.
Aufgewachsen ist sie in Krumbach. Weil ihre Mama viel gebacken hat, hat sie als Kind ihr immer gerne über die Schulter geschaut und mithelfen dürfen. Schnell war klar, dass sie einmal Konditorin werden möchte. Gelernt hat sie in einem kleinen Familienbetrieb in Krumbach und dort ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Danach arbeitete sie als Konditorin im Café Luitpold in München.
Vom Hilton-Hotel in Zürich zurück nach Mering
Um ihr Wissen zu erweitern, besuchte sie in 2006 die Meisterschule für Konditoren in Stuttgart und absolvierte sie mit Erfolg. Um ihre Fertigkeiten in der Patisserie zu stärken, ging sie wieder nach München und war drei Jahre lang Chef Patissier im Hilton Hotel, danach drei Jahre lang Chef Patissier im Hilton in Zürich. Währenddessen bildete sie sich regelmäßig fort und ging auf Wettkämpfe. Beim Wettkampf der Konditoren in Nürnberg bekam sie in 2011 die Silbermedaille und sie wurde Mitglied im Team der Bayerischen Kochmannschaft. In 2015 bildete sie sich bei Gault-Millau-Koch Stefan Wiesner in der Schweiz zum Thema "Gold, Holz, Stein - sinnliche Sensationen aus Wiesners alchemistischer Naturküche" weiter.
Wegen der Familie zog es sie wieder zurück in ihre Heimat. Da sie es spannend findet, neue Produkte und individuelle Torten herzustellen, arbeitete sie anfangs im Bioladen Natufit in Mering und hat unter anderem das Café dort mit aufgebaut. So kam sie immer mehr auf die vegane Schiene und konzentrierte sich beim Backen auf Bio-Zutaten aus der Region, die keine Allergien auslösen. Ihre Torten und Kuchen gibt es auch bei Café Seelenzeit von Eva Huber in Mering.
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