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Mering: Meringer Familienkreis wird zum Brunnenbauer in Togo

Mering

Meringer Familienkreis wird zum Brunnenbauer in Togo

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    Dankbar sind die Bewohner im togolesischen Keve für den Brunnen, der auf Initiative des Meringer Familienkreises gebaut werden konnte.
    Dankbar sind die Bewohner im togolesischen Keve für den Brunnen, der auf Initiative des Meringer Familienkreises gebaut werden konnte. Foto: J. Afatchao

    Wasser ist die Quelle des Lebens und ohne Wasser geht nichts. Das war der erste Gedanke der Mitglieder im Familienkreis, als Joseph Afatchao ihnen die Hilfsprojekte vorstellte, die er für sein Heimatland Togo von Deutschland aus initiierte. "Kaplan Joseph", wie er in der Pfarrei St. Michael genannt wird, weilt begleitend zu seinen Universitätsstudien in München und Augsburg seit einiger Zeit zur seelsorgerlichen Mitarbeit in Mering. Und so folgte er im Februar vergangenen Jahres gerne der Einladung der regelmäßig zusammenkommenden Runde, um sein Land vorzustellen. "Und wie sieht es mit Trinkwasser aus?", so kam die Frage auf.

    Schnell war dem Familienkreis klar, da Unterstützung leisten zu wollen. Denn gerade in ländlichen Gegenden haben wenige Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Von der Idee bis zur Vollendung des geplanten Brunnenprojekts vergingen nur einige Monate.

    Innerhalb kurzer Zeit und tatkräftig finanziell unterstützt durch das Pfarramt St. Michael, Spendern aus den Reihen der Kolpingsenioren und einiger anderer Gönner aus dem Umfeld des Familienkreises war die geforderte Summe erreicht. 10.000 Euro sollte der Bau einer solarbetriebenen Brunnenanlage kosten. Ein Projektleiter in Togo war rasch gefunden und man wurde auch auf der Suche nach Grundwasser fündig.

    Meringer sehen Trinkwasser in Togo als Voraussetzung für andere Projekte

    Afatchao konnte den Auftrag zum Brunnenbau an eine Firma in seiner Heimat erteilen. Zur Freude aller Beteiligten ging es mit dem Bau des Brunnens auch zügig voran , sodass bereits Ende August Wasser für die Bewohner des Ortes Keve Badja Mondji, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Lomé, und die Menschen der umliegenden Dörfer gepumpt werden konnte. "Trinkwasser ist doch die Voraussetzung für alle anderen Projekte, darum war uns das so wichtig", betont Gottfried Hoffmann.

    Der gebürtige Lüdenscheider kam aus beruflichen Gründen 1975 nach Mering und initiierte dort nach dem Vorbild seiner Heimat Ostwestfalen einen Familienkreis. "Seitdem pflegen wir unsere monatlichen Zusammenkünfte mit Gesprächen, Diskussionen und eben auch mal Vorträgen", erzählt Hoffmann. Man wächst zusammen und hilft sich in Notfällen. "Ende der 70er-Jahre waren wir sechs Familien, inzwischen sind wir auch altersbedingt auf zwei Ehepaare und zwei Einzelpersonen geschrumpft."

    Familienkreis in Mering will Spendenaktion fortführen

    Damals gab es mehrere Familienkreise und man veranstaltete sogar gemeinsame Bälle und Gottesdienste, erzählt der Initiator aus der Blütezeit der Runde. Der Familienkreis ist nun in die Jahre gekommen, aber umso mehr freuen sich die verbliebenen Familien Gerstmayr, Gärtner, Hoffmann und Mayr-Honzik, dass sie so eine erfolgreiche Spendenaktion anstoßen konnten. Auch Pfarrer Thomas Schwartz schaltete sich mit ein, der vor zwei Jahren zusammen mit Kaplan Joseph auch eine Spendenaktion für einen Kirchenbau im togolesischen Eleme durchführte.

    "Der Brunnenbau war ein Projekt, das uns mal wieder so richtig begeistert hat", schwärmt Karl-Heinz Gerstmayr. Es sei ein gutes Gefühl, auf einem ganz geraden Weg Hilfe zur Selbsthilfe geben zu können, ohne den Umweg über die Politik nehmen zu müssen. "Kaplan Joseph weiß, wo Unterstützung benötigt wird, und sein Bruder hat die Hand drauf, da wissen wir, dass das Geld auch hinkommt, wofür wir gespendet haben." Und darum soll die Spendenaktion fortgeführt werden, zumal der Familienkreis schon wieder 3000 Euro zusammen hat.

    Pfarramt St. Michael hat Spendenkonto eingerichtet

    Im unmittelbaren Umfeld von Afatchaos Heimat bedarf es weiterer Projekte für den Bau von Brunnen. Zwei Gebiete mit jeweils fünf Dörfern im Einzugsgebiet sind schon dafür ausgewählt. Dieses Mal sollen es statt eines Solarbrunnens einfache Brunnenbauten in herkömmlicher Weise werden, die mit Handpumpen funktionieren. "Somit können für die gleiche Summe gleich zwei neue Brunnen gebaut werden", freut sich der Familienkreis. Damit möglichst viele mithelfen können, weitere Projekte zu stemmen, hat das Pfarramt St. Michael eigens ein Spendenkonto eingerichtet und damit auch die Möglichkeit geschaffen, für überwiesene Spendenbeträge eine Spendenquittung zu erhalten.

    Unterstützung Katholische Kirchenstiftung St. Michael Mering, IBAN: DE 08 7206 9155 0000 1264 11, BIC: GENODEF1MRI, Verwendungszweck: Spende Brunnen Togo

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