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Mering: Mering will eine gemeinsame Resolution für die Interessen der Bahnpendler

Mering

Mering will eine gemeinsame Resolution für die Interessen der Bahnpendler

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    Mering will sich in einer gemeinsamen Resolution für die Bahnpendler stark machen.
    Mering will sich in einer gemeinsamen Resolution für die Bahnpendler stark machen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Mering lebt an und von der Bahnstrecke Augsburg-München. Tausende Menschen nutzen den Zug, um täglich zur Arbeit zu kommen. Dass ihre Interessen nicht zu kurz kommen, wenn das Bundesverkehrsministerium den Schienen-Fernverkehr im Deutschlandtakt koordiniert - darum geht es der Meringer SPD in ihrer Initiative. Durchwegs positive Resonanz fand ihr Antrag nun im Meringer Gemeinderat.

    Stefan Hummel (SPD) stellte das Anliegen der SPD im Gemeinderat vor. "Wir wollen unsere Position deutlich machen, dass unsere Pendler nach wie vor hervorragende Anschlussmöglichkeiten nach München und Augsburg haben", sagte er. Ziel sei es, dass sich der Markt Mering gemeinsam bei mehreren maßgeblichen Stellen, welche die Sozialdemokraten in ihren Antrag ebenfalls benennen, dafür stark machen. Konkret hat die SPD neun Forderungen aufgestellt (wir berichteten). Exemplarisch nannte Hummel, dass es im Halbstundentakt Verbindungen nach München mit einer Fahrzeit von maximal einer halben Stunde geben müsse.

    Zehn Forderungen für Merings Pendler

    1. Es muss weiterhin mindestens einen Halbstundentakt als Grundangebot zwischen Mering und München, und zwar mit Fahrzeit Mering-München-Hauptbahnhof unter 30 Minuten, geben.

    2. Eine reibungslose Betriebsaufnahme durch das Bahnunternehmen Go-Ahead im Jahr 2022 auf der Strecke München - Augsburg - Ulm/Donauwörth muss gewährleistet sein ebenso wie der Erhalt des Fahrkartenschalters am Meringer Bahnhof.

    3. Der Halbstundentakt soll bis in den Spätabendverkehr ausgedehnt werden.

    4. Die geplante Regional-S-Bahn S23 Augsburg-Mering-München-Flughafen über die zweite Stammstrecke der Münchner S-Bahn mit vielen Zwischenhalten darf nur ein Zusatzangebot sein. Sie darf nicht als schlechter Ersatz für Teile des Grundangebots herhalten.

    5. Es muss bedarfsgerechte, weiteres Pendlerwachstum berücksichtigende Zugkapazitäten geben, insbesondere durch taktverdichtende Zusatzzüge und Doppelstockzüge in den Hauptverkehrszeiten.

    6. Für die Züge der Ammerseebahn (und damit die südlichen Landkreisgemeinden) muss es auch künftig kurze Umsteigezeiten in Mering nach/von München und in Augsburg-Hochzoll nach/von Friedberg geben. Dazu erscheint es zwingend, die veröffentlichten Fahrplankonzepte zu überarbeiten und auch den bereits bestehenden 15-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Friedberg beizubehalten.

    7. Zugdichte und Fahrzeiten sollen so geplant werden, dass der schon lange vereinbarte 15-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Mering endlich verwirklicht wird.

    8. Die AVV-Zubringerbuslinie 100 von/nach Königsbrunn soll verdichtet werden und die Buslinie, die bisher nur an den Meringer Bahnhof führt, auch am Bahnhof Mering St. Afra an die Züge nach/von München angebunden werden.

    9. Um Kapazitätskonflikte mit dem überregionalen Güterverkehr zwischen Augsburg und München zu reduzieren, sollen für nicht an die Region gebundene Güterverkehre Alternativkorridore geprüft und realisiert werden.

    10. Der MVV-Tarif soll auf den Bereich Schmiechen-Mering-München angewendet werden, das bedeutet eine Ausdehnung des tariflichen Überlappungsbereichs zwischen MVV und AVV, der bisher nur zwischen Althegnenberg und Mammendorf besteht.

    Hummel bedankte sich in dieser Hinsicht bei Bürgermeister Florian Mayer, der bereits vorgearbeitet hatte. Wie berichtet, hatte er über den CSU-Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko bereits eine Stellungnahme des bayerischen Verkehrsministeriums eingeholt.

    Breite Unterstützung für Pendler-Antrag der SPD in Mering

    "Wir unterstützen diesen Antrag sehr", sagt Grünensprecherin Petra von Thienen. Die Situation im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sei in der Region nicht zufriedenstellend. Als Beispiel nannte sie, dass Mering im Tarifsystem des AVV künftig geteilt werde. Als Ergebnis sei die Fahrt nach Augsburg vom Haltepunkt St. Afra günstiger als vom Meringer Bahnhof aus. Das werde die Parksituation in St. Afra weiter verschärfen. UWG-Sprecher Mathias Stößlein erklärte, dass sich auch seine Fraktion schon viele Gedanken um das Thema gemacht habe und den Antrag vollumfänglich unterstütze. "Wer will gegen diesen Antrag sein - bei 40 Prozent Pendlern im Ort?!" versicherte auch CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Resch.

    Bürgermeister Florian Mayer war es wichtig, zu einer gemeinsamen Stellungnahme zu kommen. "Die Frage ist, in welchem Umfang und auf welche Punkte wollen wir uns dabei konzentrieren", sagte er. Wie viele teile beispielsweise auch er die Sorge, welche Auswirkungen es habe, wenn eine S-Bahn bis nach Augsburg führe. Ob eine Ausweitung der MVV-Tarife bis Mering unterm Strich ein Vorteil sei, bezweifle er hingegen. Er bat deswegen die Fraktionen darum, bis Ende der Osterferien eine Rückmeldung zu geben, welche Punkte aus dem SPD-Antrag sie mittragen können bzw. welche Ergänzungen oder Änderungswünsche es noch gibt. Ziel ist es dann, in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen eine Resolution zur Abstimmung vorzulegen, welcher der gesamte Gemeinderat zustimmen kann.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Unsere Wachstumsregion ist auf gute Zugverbindungen angewiesen

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