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Mering: Mering erhält erste Reaktionen zur Pendlerresolution

Mering

Mering erhält erste Reaktionen zur Pendlerresolution

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    Tausende Pendler fahren in Mering täglich mit dem Zug.
    Tausende Pendler fahren in Mering täglich mit dem Zug. Foto: Silvio Wyszengrad

    Schnelle und ausreichend häufige Verbindungen nach Augsburg und München - das sind die Kernforderungen der Pendlerresolution, die die Meringer SPD in Hinblick auf den Deutschlandtakt initiiert hat. Sie hat damit nicht nur auf kommunaler Ebene eine rege Debatte um den regionalen Schienennahverkehr angestoßen. Erste Reaktionen auf den zehn Forderungen umfassenden Katalog, den der gesamte Gemeinderat verabschiedet hat, sind mittlerweile beim Markt Mering eingegangen. Ein besonders wichtiger Adressator der Resolution hat sich jedoch nicht gemeldet.

    Zehn Forderungen für Merings Pendler

    1. Es muss weiterhin mindestens einen Halbstundentakt als Grundangebot zwischen Mering und München, und zwar mit Fahrzeit Mering-München-Hauptbahnhof unter 30 Minuten, geben.

    2. Eine reibungslose Betriebsaufnahme durch das Bahnunternehmen Go-Ahead im Jahr 2022 auf der Strecke München - Augsburg - Ulm/Donauwörth muss gewährleistet sein ebenso wie der Erhalt des Fahrkartenschalters am Meringer Bahnhof.

    3. Der Halbstundentakt soll bis in den Spätabendverkehr ausgedehnt werden.

    4. Die geplante Regional-S-Bahn S23 Augsburg-Mering-München-Flughafen über die zweite Stammstrecke der Münchner S-Bahn mit vielen Zwischenhalten darf nur ein Zusatzangebot sein. Sie darf nicht als schlechter Ersatz für Teile des Grundangebots herhalten.

    5. Es muss bedarfsgerechte, weiteres Pendlerwachstum berücksichtigende Zugkapazitäten geben, insbesondere durch taktverdichtende Zusatzzüge und Doppelstockzüge in den Hauptverkehrszeiten.

    6. Für die Züge der Ammerseebahn (und damit die südlichen Landkreisgemeinden) muss es auch künftig kurze Umsteigezeiten in Mering nach/von München und in Augsburg-Hochzoll nach/von Friedberg geben. Dazu erscheint es zwingend, die veröffentlichten Fahrplankonzepte zu überarbeiten und auch den bereits bestehenden 15-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Friedberg beizubehalten.

    7. Zugdichte und Fahrzeiten sollen so geplant werden, dass der schon lange vereinbarte 15-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Mering endlich verwirklicht wird.

    8. Die AVV-Zubringerbuslinie 100 von/nach Königsbrunn soll verdichtet werden und die Buslinie, die bisher nur an den Meringer Bahnhof führt, auch am Bahnhof Mering St. Afra an die Züge nach/von München angebunden werden.

    9. Um Kapazitätskonflikte mit dem überregionalen Güterverkehr zwischen Augsburg und München zu reduzieren, sollen für nicht an die Region gebundene Güterverkehre Alternativkorridore geprüft und realisiert werden.

    10. Der MVV-Tarif soll auf den Bereich Schmiechen-Mering-München angewendet werden, das bedeutet eine Ausdehnung des tariflichen Überlappungsbereichs zwischen MVV und AVV, der bisher nur zwischen Althegnenberg und Mammendorf besteht.

    Wie berichtet gingen die Forderungen unter anderem an die Petitionsausschüsse von Land- und Bundestag, das Bundesverkehrsministerium, den Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV), die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und an das Eisenbahnunternehmen Go Ahead, das ab Dezember 2022 den heutigen Fuggerexpress der DB Regio übernimmt. Hintergrund für den Vorstoß ist der Deutschlandtakt, mit dem das Bundesverkehrsministerium ab 2030 Personen- und Güterzüge im ganzen Land aufeinander abstimmen will. Dass dabei der Nahverkehr nicht auf der Strecke bleibt, ist das Anliegen der Resolution.

    Als wichtige Eckpunkte werden darin unter anderem betont, dass weiterhin als Grundangebot mindestens ein Halbstunden-Takt gewährleistet sein muss und die deutlich langsamere Regional-S-Bahn nur ein Zusatzangebot sein darf und keine regulären Züge ersetzen kann. In dieser Hinsicht ist vor allem die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) gefragt, die die Vorgaben für die regionalen Fahrpläne macht. Von dieser Seite ist jedoch in Mering noch keine Rückmeldung eingegangen.

    AVV befürchtet Mindereinnahmen

    Reaktionen kamen hingegen vom Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) und vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Diese gingen vor allem auf einen Punkt der Resolution ein. Darin fordert Mering nämlich, dass der Überlappungsbereich von AVV- und

    Zu den eingegangenen Reaktionen meldete sich SPD-Fraktionssprecher Andreas Widmann zu Wort. Dieser wies auf die sehr unterschiedliche Beurteilung der Tariffrage durch MVV und AVV hin. Er habe auch mit dem Verkehrsexperten Herbert König, ehemaliger MVV-Geschäftsführer, gesprochen. Dieser bezweifle, dass es für den AVV zu so massiven Einnahmeeinbußen führen würde. "Deswegen würden wir die geförderte Prüfung, die der MVV vorschlägt, hier schon für den richtigen Weg halten", sagte Widmann. Er bat darum, dies als Anliegen mit in den Kreisentwicklungsausschuss am 4. Oktober zu nehmen. Laut dem Antwortschreiben von Landrat Klaus Metzger soll es dann gesammelt um die Anliegen zum Nahverkehr gehen. Denn in Folge der Diskussion in Mering seien von der Gemeinde Kissing sowie den Kreistagsfraktionen SPD und ÖDP Anträge mit einer ähnlichen Zielsetzung eingegangen.

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