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Mering: Mering: Abschied von Bürgermeister Kandler ist Thema in der Ortschronik

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Mering: Abschied von Bürgermeister Kandler ist Thema in der Ortschronik

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    Franz Knittel hat Band 58 der Ortschronik veröffentlicht.
    Franz Knittel hat Band 58 der Ortschronik veröffentlicht. Foto: Heike Scherer

    Unermüdlich arbeitet der 87-jährige Autor Franz Knittel in seinem Büro. Für seine Verdienste erhielt er bereits im Jahr 1997 den Goldenen Ehrenring der Marktgemeinde, ein Jahr später verlieh ihm sogar der Bundespräsident eine Verdienstmedaille, wie die Urkunden in seinem Haus beweisen. Die Gemeinde Merching hatte ihm 1984 für seine Arbeit an einem Buch über die Nachbargemeinde den Ehrenring verliehen. Schon im Herbst wird Teil 2 des Buches „Alt-Mering – Mering im Wandel“ erscheinen. Der Teil 1 liegt in neuer Auflage vor.

    700 Seiten umfasst die Ortschronik des Jahres 2019, die bereits in der Bücherei Mering steht. Zudem hat Franz Knittel sie auch Bürgermeister Florian Mayer im Rathaus überreicht. Ein Exemplar erhalten wie jedes Jahr die Unibibliothek Augsburg, die Staatsbibliothek München sowie die Landkreisbibliothek in Aichach.

    Was in der Ortschronik von Mering steht

    In den Meringer Geschichtsblättern, die immer den Anfang der Ortschronik bilden, befasst sich der passionierte Autor dieses Mal mit der Geschichte des Schulwesens. Anfangs gab es nur Klosterschulen, und aufgrund der Kostenpflicht konnten sich ärmere Bürger die Schule für ihre Kinder nicht leisten. Lesen, Schreiben und die christliche Lehre standen damals im Vordergrund. In Mering eröffnete im Jahr 1876 die erste Schule, sie hatte einen einfachen Bretterboden, eine Ofenheizung, keine Beleuchtung, weder Toilette noch Waschbecken. Mit Beschluss des Jahres 1877 musste der Gemeindediener das Schulgeld einbringen, sodass die Eltern die Kosten für die Bildung nicht mehr zu tragen hatten. Der Lehrer, der auch in der Schule wohnte, war meist auch Organist, Kantor und Mesner. 1884 kamen zwei weitere Lehrer dazu. Auch die Kinder aus Kissing und Meringerzell erhielten in Mering Unterricht. Auf die Schule in der NS-Zeit und während und nach dem Krieg geht Franz Knittel ebenfalls umfassend ein.

    Im Jahr 2019 feierte die Faschingsgesellschaft Lach Moro ihr 55-jähriges Bestehen. Die Pianistin Margit Henschel gründete den Meringer Musikverein, um das kulturelle Leben in der Marktgemeinde anzuschieben. Aufgrund der knappen Finanzen musste der Gemeinderat die Vision 2025 begraben. Die Beziehungen zu Karmiel wurden weiter intensiviert: Gymnasiasten absolvierten ein Praktikum in der israelischen Stadt, und mehrere Jugendliche reisten zwei Monate später zu einer Begegnung. Die evangelische Johanneskirche eröffnete im Oktober das neue Gemeindehaus. Große Aufregung verursachte die neue Anker-Dependance am Ortsausgang in Richtung Hörmannsberg.

    Bei der Bürgerversammlung hatte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler nach 24 Jahren seinen Rückzug angekündigt. Viele Feste wie das Internationale Festival, das Israelfest, das Marktfest, 150 Jahre freiwillige Feuerwehr, 70 Jahre AWO, das Kolping-Familienfest, der dritte Zukunftsmarkt und Blaulichttag sorgten für die Unterhaltung der Bürger. Die B2 wurde renoviert, Mering durfte sich über ein neues Trachtenheim mit Spielplatz freuen. Das Traditionsunternehmen Spengler eröffnete nach dem Umbau mit neuester Technik und Einrichtung. Negative Aspekte waren der Rücktritt des Marktbeauftragten sowie die Schließung des Heimatmuseums.

    Heimatforscher Franz Knittel und sein neues Buch

    Doch auch an ein weiteres Werk hat sich Knittel herangesetzt: Um sich nach dem Krieg Grundnahrungsmittel erwerben zu können, wurden brauchbare Wertgegenstände bei Schwarzmarktgeschäften umgesetzt. Was und wofür es auf illegalen Wegen getauscht wurde, erfahren die Leser in dem Buch „Der Schwarz-Markt – Vom Überleben nach dem Krieg“.

    „Der Schwarz-Markt – Vom Überleben nach dem Krieg“ ist bei Franz Knittel erhältlich. Der Autor ist telefonisch unter 08233/30115 oder per Mail franz.knittel@gmx.de erreichbar.

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