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Mering: Mehr Plätze: Kirche darf Kindergarten St. Afra neu bauen

Mering

Mehr Plätze: Kirche darf Kindergarten St. Afra neu bauen

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    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra in Mering abreißen und durch einen größeren Neubau ersetzen.
    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra in Mering abreißen und durch einen größeren Neubau ersetzen. Foto: Gönül Frey

    Die Kirche möchte ihren in die Jahre gekommenen Kindergarten in St. Afra abreißen und stattdessen größer neu errichten. Statt bisher 80 könnten dann 125 Kinder dort betreut werden. Als Erstes braucht es dafür jedoch die Bedarfsanerkennung durch die Kommune. Diese forderte zunächst weitere Eckdaten vom Träger ein. Nun war das Vorhaben wieder Thema im Gemeinderat.

    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra abreißen und durch einen Neubau ersetzen.
    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Foto: Gönül Frey

    Wie berichtet, wollte der Marktgemeinderat eine flexiblere Betriebsform als „Haus für Kinder“ – dort können je nach Nachfrage Kindergarten-, aber auch Krippengruppen eingerichtet werden. Außerdem sollten vorab Eckpunkte einer Bauvereinbarung speziell zur Teilung der Investitionskosten ausgehandelt werden. Pfarrer Thomas Schwartz hatte damals auch im Gespräch mit unserer Zeitung verärgert darauf reagiert, dass der Gemeinderat die Bedarfsanerkennung aufgeschoben hatte.

    In der jüngsten Sitzung erläutertet Bürgermeister Hans-Dieter Kandler nun, dass nach wie vor keine Aussagen von der Kirche zu den Baukosten vorlägen. Das Problem sei, dass der Träger erst mit der Bedarfsanerkennung zu planen beginnen könne. Und nur damit könne er zuverlässige Aussagen zu den

    Kindergarten St. Afra: Mering muss sämtliche Baukosten selbst tragen

    Im Verlauf der späteren Diskussion stellte sich heraus, dass die Kirche keinen Eigenanteil an der Investition leisten kann oder will, sondern dass die Kommune – nach Abzug der staatlichen Förderung – sämtliche Baukosten selbst tragen muss. Die Verwaltung orientiert sich hier an dem geplanten fünfgruppigen Hort für die Ambérieu-Grundschule, der mit 5 Millionen Euro veranschlagt ist. Davon wären 1,3 Millionen Euro an Förderung zu erwarten, sodass für die Kommune 3,7 Millionen Euro blieben.

    In Anbetracht der klammen Haushaltslage (wir berichteten) gab es bei den Gemeinderäten besorgte Reaktionen. SPD-Sprecher Markus David fragte, ob es möglich sei, die Kosten zu deckeln. Kandler meinte, dies sei theoretisch möglich, zeigte sich jedoch skeptisch, ob das in der Praxis gut funktioniere. Wolfgang Bachmeir (SPD/parteifrei) hakte nach, ob es gewährleistet ist, dass die Kommune bei den Planungen zumindest mit eingebunden werde. Der Bürgermeister meinte: „Das obliegt dem neuen Gemeinderat, das einzufordern.“

    Vorgeschichte führte zu skeptischen Reaktionen

    Für die Zuhörer erläuterte Kandler kurz, dass es eine Vorgeschichte gebe, die zu den skeptischen Reaktionen geführt habe. Vor etlichen Jahren seien zeitgleich der kirchliche Kindergarten St. Margarita mit drei Gruppen und der kommunale Kindergarten am Kapellenberg mit vier Gruppen errichtet worden. Während letzterer damals 1,6 Millionen D-Mark kostete, habe die Kirche bei ihrer Einrichtung 3,4 Millionen D-Mark verbaut. „Wir sollten darauf achten, dass die Differenz diesmal nicht so groß wird, wie es damals war“, sagte der Bürgermeister.

    CSU-Sprecher Georg Resch forderte, die Bedarfsanerkennung endlich zu beschließen. „Aus den Zahlen geht klar hervor, dass wir das unbedingt brauchen!“, sagte er. Parallel sollte man am besten gleich noch nach einem Grundstück suchen, um eine weitere kommunale Kita zu errichten. Laut Sitzungsvorlage der Verwaltung fehlen selbst nach der laufenden Erweiterung der Kita am Kapellenberg zum nächsten Kindergartenjahr nämlich immer noch 78 Plätze für Krippenkinder und 61 Kindergartenplätze.

    Am Ende stimmte der Gemeinderat der Bedarfsanerkennung für zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen im Ersatzneubau der katholischen Kirchenstiftung geschlossen zu.

    Kita-Gebührenerstattungwegen Corona

    Ein weiteres Problem in Bezug auf die Kinderbetreuung beschäftigte dann das Gremium. Denn wegen Corona findet in den Einrichtungen derzeit keine Betreuung statt, die Gebühren werden aber momentan dennoch von den Familien eingezogen. Nun ging es um die Frage, ob der Markt Mering den Eltern für die Zeit der Schließung ihr Geld zurückzahlen soll. Bürgermeister Kandler verwies auf den Freistaat Bayern, der die Schließung der Kitas angeordnet hatte. Von diesem gebe es bisher keine verbindlichen Aussagen darüber, dass dieser die Kosten übernimmt. Der Bürgermeister plädierte dafür abzuwarten, bis hierzu eine Regelung getroffen ist. Stefan Enzensberger (CSU) stellte daraufhin den Geschäftsordnungsantrag, die Entscheidung zu vertagen, und erhielt dafür einhellige Zustimmung im Gremium.

    Verträgliche Nachverdichtung für Wohngebiet „Östlich der Schloßmühlstraße“

    Für das Wohngebiet „Östlich der Schloßmühlstraße“ will die Kommune mit einem Bebauungsplan eine verträgliche Nachverdichtung regeln. Die Vorgaben ermöglichen es beispielsweise, dass bisher eingeschossige Häuser aufgestockt werden oder dass in großen Gartengrundstücken ein zweites Gebäude errichtet wird. Nach der erneuten öffentlichen Auslegung ergaben sich nur noch kleinere Änderungen, und der Gemeinderat fällte einstimmig den Satzungsbeschluss.

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