Engagiert, dynamisch, fröhlich, weil sie seit 26 Jahren in ihrem Traumberuf arbeitet. Mit diesen drei Eigenschaften ließe sich die neue Schulleiterin an der Luitpoldschule Mering, Andrea Fischer, beschreiben. Am 12. September begann sie offiziell an ihrer neuen Arbeitsstelle, die zuvor ein Jahr unbesetzt war.
Tatsächlich war Andrea Fischer schon seit dem 29. August an ihrer neuen Wirkungsstätte anzutreffen. Sie kümmerte sich um die neuen Stundenpläne, die Einteilung der Lehrer, die Planung für die nächsten Wochen und musste viele statistische Meldungen an das Schulamt erledigen. „Ich hatte das Glück, dass ich bereits an meiner letzten Stammschule für elf Monate die kommissarische Schulleitung übernehmen durfte, als vor zwei Jahren die Rektorin und auch die Konrektorin erkrankt waren“, sagt sie. Geplant waren damals sechs Wochen, diese Erfahrungen kämen ihr jetzt zugute, vor allem weil die Schule in Leitershofen von der Größe her mit der Meringer Grundschule vergleichbar sei, ergänzt sie. Gemeinsam mit Andrea Fischer, die sich von den zehn Stammlehrern mit Klassenleitung und den weiteren Teilkräften herzlich aufgenommen fühlte, begann eine neue Sekretärin ihren Dienst. 16 Stunden in der Woche unterrichtet sie neben ihrer vielfältigen Aufgabe als Schulleiterin alle Fächer außer Religion und Werken in allen Klassenstufen. Für einen „Vorkurs Deutsch 240“ in den zwei Kindergärten Sommerkeller und Kapellenberg, der Kinder mit Sprachproblemen auf die Schule vorbereiten soll, ist sie ebenfalls zuständig. Viele Lehrgänge, ein neuer Lehrplan für die 4. Klassen und die komplette Umstellung der EDV in der Schulverwaltung stehen ihr in den nächsten Wochen bevor.
Schon als Kind wusste Andrea Fischer, dass sie einmal Lehrerin werden wollte. Sie begann in Passau zu studieren und wechselte nach zwei Jahren an die Universität Augsburg. Die Referendarzeit absolvierte sie im Landkreis Augsburg und wurde danach an die Grundschule Mindelheim versetzt. Es folgten Stationen in Schwabmünchen, Diedorf und Leitershofen, wo die 51-jährige Studienrätin sieben Jahre blieb. Auch eine sechsjährige Abordnung an die Universität Augsburg für eine wissenschaftliche Arbeit in Psychologie kann sie vorweisen. „Entwicklung von Mitgefühl bei Kindern und Jugendlichen“ lautete ihr Auftrag, erzählt die Mutter eines 17-jährigen Sohnes, die in Augsburg lebt. Ihr Leitmotto für die Arbeit ist: Menschen stärken – in der Schule besonders die Kinder – und Sachen klären. „Zuerst kommen die Leut’ und dann die Sachen“, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.
Bevor Andrea Fischer ihre Bewerbung als Schulleiterin in Mering einreichte, wollte sie sich einen Eindruck bilden und nahm inkognito bei der letzten Aufführung im Rahmen eines Zirkusprojektes teil. In den Sommerferien bekam sie die Zusage. „Ich habe viele Ideen im Kopf, aber ich möchte nicht gleich etwas ändern. Jetzt ist es mir wichtig, die Schüler und Kollegen kennenzulernen“, sagt sie. Einen Schwerpunkt, ob musisch oder medial, werde sie nur gemeinsam mit ihren Kollegen entwickeln, erklärt Fischer, die bis jetzt noch keinen einzigen Tag Langeweile in ihrem Beruf erlebte. Ihre Vorstellung von Schule ist ein Ort, an dem mit Kopf, Hand und Herz gelernt wird. Eine große Herausforderung sieht sie in den digitalen Medien, deshalb sei für die 4. Klassen in Zusammenarbeit mit der Polizei ein Seminar über die Gefahren des Internets geplant. Auch ein Weihnachtskonzert und ein Besuch der Meringer Marionettenbühne stehen auf dem Programm. Gerne möchte sie kleinere Theater an die Schule holen. Die gute Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat fiel ihr schon im ersten Monat auf.
Sie schätzt die schöne Lage ihrer Schule mitten in Mering, wo ihr Arbeitstag gegen halb 8 Uhr beginnt und oft erst um 17 oder 18 Uhr endet. „Es ist ein Schulhaus mit Charme, an dem mit Freude und angstfrei gelernt werden soll.“