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Mering: Kommunalwahl: Neue Kräfteverhältnisse im Meringer Gemeinderat

Mering

Kommunalwahl: Neue Kräfteverhältnisse im Meringer Gemeinderat

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    Neue Kräfteverhältnisse herrschen ab 1. Mai 2020 im Meringer Marktgemeinderat.
    Neue Kräfteverhältnisse herrschen ab 1. Mai 2020 im Meringer Marktgemeinderat. Foto: Eva Weizenegger

    Mit neuen Mehrheitsverhältnissen wird künftig der Meringer Marktgemeinderat zurecht- kommen müssen. Die CSU verlor bei den Wahlen zum Gemeinderat zwei Sitze, die Grünen sind nun mit vier, statt bisher fünf Räten vertreten. Die SPD ist nach der neuen Wählergruppierung UWG jetzt drittstärkste Fraktion und verliert drei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug in Mering 65,5 Prozent.

    „Das ist sehr bitter“, fasst es SPD-Fraktionsvorsitzender Markus David zusammen. Die SPD erreichte ein Gesamtergebnis von 20,4 Prozent. Er selbst schaffte diesmal den Sprung in den Marktgemeinderat nicht. „Das trifft mich natürlich auch persönlich“, gibt er zu. Noch sei es zu früh für eine ausführliche Wahlanalyse. Aber man müsse sich nun zusammensetzen und die Kräfte für die kommende Stichwahl zwischen dem SPD-Bürgermeisterkandidaten Stefan Hummel und Florian Mayer von der CSU bündeln. „Über das Ergebnis für Stefan Hummel bin ich natürlich sehr froh“, so David weiter.

    Die Grünen hätten sich mehr Frauen im Meringer Rat gewünscht

    Auch bei den Meringer Grünen ist die Stimmung nach dem Wahlabend „eher gedrückt“. Nicht nur dass Petra von Thienen als Bürgermeisterkandidatin mit 10, 7 Prozent es nicht in die Stichwahl schaffte, der Verlust von einem Sitz im Marktgemeinderat schmerze. „Es ist ganz offensichtlich, dass in Mering auf grünen Themen wie Klima- und Umweltschutz bei den Wählern wohl nicht das Hauptaugenmerk liegt“, fasst von Thienen zusammen. Sie lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den bisher im Marktgemeinderat vertretenen Fraktionen. „Mit CSU und SPD gab es auch einen fairen Wahlkampf“, so die Sprecherin der Grünen weiter. Kritik äußert sie in Richtung UWG: „Hier wurde nicht immer auf sachlicher Ebene gekämpft.“ Sie bedauert auch den geringen Frauenanteil im Marktgemeinderat. Sie ist künftig die einzige Frau bei der Grünenfraktion. Bei der SPD sind Elena Raab und Irmgard Singer-Prochazka vertreten, bei der CSU Martina Schamberger und neu dazu kommt Silvia Braatz, Jessica Bader ist bei der UWG neue Marktgemeinderätin.

    Feierstimmung herrscht dagegen bei der Unabhängigen Wählervereinigung. Sie erreichte als neue Gruppierung gleich im ersten Anlauf sechs Sitze im Marktgemeinderat und ist mit einem Anteil von 25,3 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der etablierten CSU, die 36,3 Prozent erzielte und zwei Sitze im Marktgemeinderat abgeben muss. „Ich wäre natürlich gerne Bürgermeister von Mering geworden, aber als komplett neue Gruppierung haben wir ein großartiges Ergebnis eingefahren“, freut sich Mathias Stößlein. Er lag bei den Bürgermeisterwahlen mit 23,4 Prozent hinter Mayer (34,7) und Hummel (28,7), hat jedoch bei den Gemeinderatskandidaten mit 6647 das beste Ergebnis erzielt und ist damit Stimmenkönig. Am Montagabend wird Stößlein sich zusammen mit den Mitgliedern der Gruppierung treffen und die Wahl auswerten. „Wir müssen uns genau anschauen, wie unsere Ergebnisse in den einzelnen Wahlbezirken liegen und dann gezielt auch nach der Wahl auf die Menschen zugehen, die wir momentan nicht erreichen konnten“, sagt Stößlein. Angesprochen auf den Wahlkampf gibt er zu: „Es mag sein, dass wir als Neulinge da vielleicht den ein oder anderen Fehler gemacht haben.“

    UWG überlegt, ob sie Empfehlung für Stichwahl in Mering abgeben soll

    Vonseiten der CSU, SPD und Grünen gab es unter anderem Kritik an den Aussagen auf den Wahlplakaten. So hieß es zum Beispiel auf einem Schild eines Bewerbers, der früher in der CSU Mitglied war: „Meine Ex ist CSU.“ „Damit wollten wir eigentlich nur zeigen, dass bei uns sämtliche Richtungen, von konservativ bis umweltorientiert, Platz haben auf der Liste“, sagt Stößlein. Er hofft nun darauf, dass man im Marktgemeinderat gut zusammenarbeiten werde. Nach einer ersten Einschätzung von Stößlein werde man wohl auf eine Wahlempfehlung zur Stichwahl verzichten: „Natürlich steht es aber jedem unserer Mitglieder frei, sich selbst zu positionieren.“

    Die CSU geht zufrieden in die nächste Runde. „Ich freue mich sehr, dass Florian Mayer uns in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt vertritt“, sagt Fraktionssprecher Georg Resch. Auch die CSU will sich nochmals für eine genauere Analyse zusammensetzen. Resch ist mit dem Abschneiden der CSU „zufrieden“. Er erklärt: „Ich hatte schon befürchtet, dass uns die UWG mehr Stimmen abziehen wird.“ Künftig ist die CSU mit neun Sitzen, statt bislang elf, im Marktgemeinderat vertreten.

    Er lobt das Engagement des Wahlkampfteams. „Wir haben uns nicht beirren lassen und uns auf sachbezogene Themen konzentriert“, so Resch. Er bedauert das Ausscheiden von Markus David: „Wir haben als Fraktionsvorsitzende und auch sonst im Marktgemeinderat immer sehr gut zusammengearbeitet.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Person kommt vor dem Parteibuch

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