Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Mering: Kindergarten-Neubau in Mering-St. Afra: Wie geht es weiter?

Mering

Kindergarten-Neubau in Mering-St. Afra: Wie geht es weiter?

    • |
    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra abreißen und durch einen Neubau ersetzen.
    Die Kirche will den in die Jahre gekommenen Kindergarten St. Afra abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Foto: Gönül Frey

    Auf die Tagesordnung schaffte das Thema es nicht. Aber in der vergangenen Sitzung des Meringer Marktgemeinderates wurde dennoch über den Kindergarten in St. Afra diskutiert.

    Wie berichtet, will die katholische Kirche das Gebäude abreißen und größer neu bauen lassen. Laut Pfarrer Thomas Schwartz soll das ein Beitrag der Pfarrei sein, um dem Mangel an Kita-Plätzen in Mering entgegenzuwirken. Allerdings fühle er sich bei dem Vorhaben ausgebremst. „Ich habe den Eindruck, dass das von der Verwaltung bewusst verschleppt wird“, sagte er gegenüber unserer Zeitung.

    In der Sitzung des Marktgemeinderates am Donnerstag fragte Florian Mayer von der CSU nun, warum das Thema es nicht auf die Tagesordnung geschafft hatte. Eigentlich war die Verwaltung in der Januarsitzung beauftragt worden, mit der Kirche über die Rahmenbedingungen zu verhandeln. Die Ergebnisse sollten dem Gemeinderat in der Donnerstagsitzung vorgelegt werden als Grundlage für die Bedarfsanerkennung.

    Merings Bürgermeister: Verwaltung braucht Kostenschätzung

    Bürgermeister Hans-Dieter Kandler erklärte am Donnerstag erneut, dass der Verwaltung nicht alle benötigten Unterlagen vorlägen. Bereits unserer Zeitung hatte er mitgeteilt, dass der Pfarrer auf einen Brief der Verwaltung nicht reagiert habe. In der Sitzung hieß es, dass der am Montag – also drei Tage zuvor – zugeschickt worden sei. Es werde eine Schätzung benötigt, wie viel das Gebäude koste. Kandler sagte an Mayer gerichtet: „Sie wollen einen Blankoscheck ausstellen.“ Die Verwaltung könne dem Marktgemeinderat nichts vorlegen, wenn sie nicht wisse, was sie in den Finanzplan einstellen müsse. Wenn die Kirche neu baut, dann werde die Marktgemeinde einen Zuschuss leisten. Kandler warf ein, dass er davon ausgehe, dass der Neubau fünf Millionen Euro kosten könnte. Also wüsste er gerne, was auf die Gemeinde im Hinblick auf den Zuschuss zukomme.

    Kämmerer Stefan Gillich erklärte zudem, dass die Verwaltung vor dem Neubau der benachbarten Kinderkrippe – hier ist die Kirche ebenfalls der Träger – im Jahr 2012 eine vorläufige Kostenschätzung erhalten habe.

    Das Kindergarten-Gebäude in Mering-St. Afra ist inzwischen in die Jahre gekommen.
    Das Kindergarten-Gebäude in Mering-St. Afra ist inzwischen in die Jahre gekommen. Foto: Gönül Frey

    Auf Nachfrage von Mayer , ob denn im kommenden Monat eine Lösung in Sicht sei, erklärte Kandler : „Ich gehe davon aus, dass wir das im März klären können. Aber es liegt nicht an uns.“

    Kirche will Kosten für Kindergarten-Neubau im Rahmen halten

    Pfarrer Schwartz vermutet, die Meringer Verwaltung habe die Befürchtung, dass die Kirche einen „Luxusbunker für Kinder“ bauen wolle. Daher bremse sie das Vorhaben aus. Am Freitag erklärte er erneut, dass er eine vorläufige Kostenschätzung erst bereitstellen könne, wenn er den Bedarfsplan von der Gemeinde erhalten habe. Im Vergleich zu 2012 beim Bau der Kinderkrippe seien beim Kindergarten die Rahmenbedingungen anders. Da die Stiftung Kita-Zentrum St. Simpert als Träger mit eingebunden sei, würden die „diözesanen Richtlinien“ gelten. Die sehen als Grundlage einen Bedarfsplan vor.

    Schwartz betont, dass die Kirche die Kosten im Rahmen halten wolle. Er sei kein Baufachmann. Sollten fünf Betreuungsgruppen benötigt werden, gehe man aber von einem Bedarf von 800.000 Euro pro Einheit aus. Demzufolge läge man bei Kosten von vier Millionen Euro für den Neubau. Schwartz erklärt zudem, dass der Staat einen Zuschuss von 80 Prozent gewähre, wenn man rechtzeitig handle.

    Grundsätzlich wundert sich der Pfarrer über das Vorgehen der Verwaltung und des Bürgermeisters. „Wir sind gesprächsbereit, nur sollte man das Gespräch auch mit uns führen.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kindergarten St. Afra: Es ist fahrlässig, den Neubau zu vertrödeln

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden