Stark in die Kritik geraten war die Kommune bei Merings Kindergarteneltern. Nach einer bereits beschlossenen Anhebung der Gebühren um 30 Prozent hatte der Marktgemeinderat wegen der verzweifelten Haushaltslage noch kurz vor den Kommunalwahlen auf eine Erhöhung um 50 Prozent gesteigert.
Nach mehreren Infoabenden mit den Eltern hat Bürgermeister Florian Mayer einen Kompromissvorschlag erarbeitet. Demnach soll dieses Jahr zum September erst einmal um 30 Prozent erhöht werden, die restliche Anhebung erfolgt dann erst in einem Jahr.
Von da an sollen die Elternbeiträge regelmäßig alle zwei Jahre angepasst werden, sodass es nicht mehr auf einmal zu so starken Anhebungen kommt.
Grüne loben den Meringer Bürgermeister
Über diesen Vorschlag des Bürgermeisters stimmte nun der Marktgemeinderat ab. Vonseiten der CSU signalisierte Sprecher Georg Resch gleich das Einverständnis. Auch Andreas Widmann meinte: „Wir, die SPD, begrüßen diesen Vorschlag“. Ebenfalls positiv reagierte Grünen-Sprecherin Petra von Thienen. Sie lobte: „Ich finde es sehr, sehr gut von dir, Florian, dass du das Gespräch mit den Eltern gesucht hast.“
Auch UWG-Sprecher Mathias Stößlein freute sich über den Vorschlag einer stufenweisen Erhöhung, sodass das Ergebnis eindeutig ausfiel.
Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat den Kompromiss zu den Kindergartengebühren.
Hortgebühren Bereits in früheren Sitzungen war auch eine Erhöhung der Hortgebühren beschlossen worden. Dazu meldete sich Jessica Bader (UWG) zu Wort. Sie kritisierte, dass es damals neben der in der Sitzungsvorlage vorgestellten und dann beschlossenen Erhöhung noch weitere versteckte Kosten gab, die für die Gemeinderäte aus ihren Unterlagen nicht ersichtlich waren.
So fallen die bisher niedrigsten Buchungskategorien von 1 bis 2 Stunden und von 2 bis 3 Stunden weg. Somit müssen Eltern zwingend mindestens 3 bis 4 Stunden täglich buchen und bezahlen, auch wenn sie diese Zeiten gar nicht benötigen.
Versteckte Kosten für den Kinderhort in Mering
Ähnlich sei es beim Essensgeld. Hier konnten die Eltern laut Bader bisher nach Bedarf einzelne Tage buchen, künftig müssen sie eine feste Monatspauschale entrichten, unabhängig davon, wie oft ihr Kind tatsächlich im Hort isst. „War das der Verwaltung bekannt und warum wurde uns das so nicht vorgelegt?“, wollte Jessica Bader wissen. Mayer antwortete, dass er das aktuell nicht beantworten könne, versprach aber, es zu klären.
Fehlende Kitaplätze Michael Metz (UWG) erkundigte sich, wie die Lage für den auf der Luitpoldshöh angedachten Interimskindergarten sei. Mayer erklärte, dass für den nötigen neuen Kita-Bau zum einen Trägerverhandlungen laufen und zum anderen Grundstücksverhandlungen. Beides müsse nicht öffentlich diskutiert werden.
Er könne jedoch sagen, dass sich die Verhandlungen um ein Alternativ-Grundstück vielversprechend entwickeln. Gegenüber unserer Zeitung bestätigte Mayer am Freitag, dass er bei den Eigentümern gerade den Entwurf für den Notarvertrag vorbeigebracht habe. Wenn es mit dem Grundstück klappt, könnte die Kommune dort bauen und den Beschluss bezüglich des Standortes Luitpoldshöh aufheben.
Schulsportanlage Grünensprecherin Petra von Thienen erkundigte sich nach dem Stand der Dinge bei der notwendigen Sanierung der maroden Schulsportanlage. Mayer erklärte, dass die erforderliche Baugrunduntersuchung wohl liegen geblieben sei und erst vor vier Wochen von ihm veranlasst wurde. Ohne diese Untersuchung sei nicht klar, ob die Tartanbahn überhaupt saniert werden könne oder komplett erneuert werden muss. „Ich hoffe, wir haben die Ergebnisse bis Anfang August“, sagte Mayer.
Diese Auskunft rief sorgenvolle Reaktionen hervor. Denn im September läuft die Antragsfrist für die Fördergelder ab. Verpasst Mering diese, muss das Projekt ein weiteres Jahr geschoben werden. „Wenn herauskommt, dass eine Sanierung möglich ist, dann können wir alles abwickeln wie geplant. Wenn nicht, dann gibt es Klärungsbedarf“, sagte der Bürgermeister.
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