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Mering: Jetzt fällt der Startschuss für den Gewerbepark in Mering

Mering

Jetzt fällt der Startschuss für den Gewerbepark in Mering

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    Am Donnerstag ist Spatenstich für den Gewerbepark West an der Friedenaustraße in Mering.
Foto: Eva Weizenegger
    Am Donnerstag ist Spatenstich für den Gewerbepark West an der Friedenaustraße in Mering. Foto: Eva Weizenegger Foto: Eva Weizenegger

    Am Donnerstag um 17 Uhr wird der offizielle Spatenstich für den Gewerbe-Park West in Mering stattfinden. Damit beginnen nun die Erschließungsarbeiten für das Gebiet im Lechfeld.

    Der Gewerbepark Mering West war im Vorfeld nicht unumstritten. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler brachte 2017 die Fläche ins Spiel, weil sich dort ein Großinvestor ansiedeln wollte. Er machte lange ein Geheimnis daraus, welche Firma ihr Auge auf Mering geworfen hatte und so mussten die Marktgemeinderat das Gebiet ganz auf den für sie unbekannten Wunschinvestor zuschneiden, ohne dessen Namen zu kennen. Der Bürgermeister sah in der Ansiedlung eine große Chance für die Marktgemeinde. Er erwartete 150 hochwertige Arbeitsplätze und bis zu eine Viertelmillion Gewerbesteuereinnahmen pro Jahr. Schließlich rückte Kandler mit der Information heraus, dass das Logistikunternehmen Honold mit Kuka als Mieter nach Mering kommen wollte.

    Widerstand gab es vor allem vonseiten der Grünen und auch Teilen der CSU-Fraktion, die nicht auf einen Großinvestor setzen wollten. Doch dann zog sich im Februar 2018 Kandlers Wunschkandidat für das zehn Hektar große Gebiet überraschend zurück und die Kommune, musste sich nach längerem Hin und Her doch auf ein kleinteilig vermarktetes Gewerbegebiet einlassen. Dort sollen sich nun vor allem mittelständische Firmen und Betriebe ansiedeln, um die Steuereinnahmen zu verbessern. Anders als in der Honold-Variante muss der Markt Mering nun selbst für die Erschließung sorgen. Am Donnerstag fällt dafür der Startschuss.

    Das Sportbad fällt für Meringer Gewerbepark durch

    Im Marktgemeinderat wurden strenge Kriterien festgelegt, wer künftig im Gewerbepark West sich ansiedeln kann und wer nicht. So soll keinesfalls dem Einzelhandel im Innenort sowie in Mering-St. Afra Konkurrenz gemacht werden. Deshalb sind „Einzelhandelsbetriebe mit den Sortimenten des Nahversorgungsbedarfs sowie des Innenortsbedarfs“ in diesem Gebiet nicht erlaubt. Auch ein Interessent, der eine Physiotherapiepraxis mit angegliedertem Fitnessstudio dort errichten wollte, kassierte eine Absage. Nach längerer Diskussion einigten sich die Räte darauf, dass Anlagen für sportliche und gesundheitliche Zwecke dort keinen Platz finden. Dies wiederum wirkte sich auf das Vorhaben des Meringer Unternehmers Wilhelm Peter aus. Er fand zwar mit seiner Firma Polytech eine neue Fläche im Gewerbepark West und zählt zu den ersten, die sich dort ansiedelten. Mit seinen Plänen für ein privat finanziertes Sportschwimmbad, scheiterte er jedoch im Vergabeausschuss. Dieser setzt sich zusammen aus Bürgermeister Kandler, drei Vertretern der CSU, zwei der SPD und einem der Grünenfraktion.

    Nach Auskunft von Georg Resch, CSU-Marktgemeinderatsvorsitzender und Mitglied im Vergabeausschuss, seien zirka 60 Prozent des Gebiets bereits vermarktet. Er freue sich sehr darüber, dass nun auch Firmen aus Mering dort sich niederlassen und vergrößern können. Man sei sich im Rat weitgehend einig, dass es nicht um Schnellschüsse bei der Vergabe der Grundstücke gehen könne. „Wir sind ganz froh darüber, dass wir noch einige Flächen zur Verfügung und damit auch die Möglichkeit haben, weiteren attraktive Firmen die Möglichkeit zur Ansiedlung bieten können“, so Resch.

    Mering will 167 Euro pro Quadratmeter Gewerbegrund

    Markus David, SPD-Fraktionssprecher, ist selbst nicht Mitglied im Vergabeausschuss. David bestätigt, dass er gemeinsam mit Bürgermeister Kandler ein Befürworter der Großinvestor-Variante war. „Doch hinterher ist man immer klüger“, gesteht er ein. So sei er nun angesichts der wirtschaftlichen Situation von Kuka durchaus froh, dass sich diese nicht in Mering angesiedelt haben. Jetzt hofft er, dass auch die noch freien Grundstücke verkauft werden. „Ich will, dass das schnell über die Bühne geht, damit wir wieder Licht am Ende des Tunnels sehen“, sagt David. Immerhin sei die Marktgemeinde durch die Erschließung und die Schaffung von Ausgleichsflächen mit enormen Summen in Vorleistung gegangen. Mittlerweile ist auch bekannt, dass der Grundstückspreis für das Gewerbegebiet bei 167 Euro pro Quadratmeter liegt.

    Petra von Thienen, Sprecherin der Grünen im Marktgemeinderat, war mit ihrer Fraktion von Anfang an eine Gegnerin der Großinvestorenlösung für den Gewerbepark West. „Wenn wir schon ein Gewerbegebiet ausweisen, dann aber auch für kleinere und mittelständische Unternehmen“, betonte sie. Deshalb war bei den Grünen auch die Freude groß, als Honold mit dem Mieter Kuka zurückzog. Dennoch mangele es bei der Gestaltung des Gebiets an einem Konzept und sie vermisse Innovationen. Als Beispiele nennt sie die fehlende Forderung nach einer Dachbegrünung auf den Industriegebäuden sowie die mangelnden ökologischen Auflagen für die Bauherren. Zu den Vorwürfen, dass die Grünen maßgeblich für die enormen Kosten, die durch die Schaffung von Ausgleichsflächen anfielen verantwortlich sind, merkt sie an: „Das sind natur- und artenschutzrechtliche Aufgaben, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind.“ Dies sei nicht zum Dumpingpreis machbar.

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