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Mering: Handel: Wie Mering zur Fairtrade-Kommune werden will

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Handel: Wie Mering zur Fairtrade-Kommune werden will

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    Verbraucher in Deutschland haben 2019 im Schnitt 25 Euro für Produkte mit "Fairtrade-Siegel" ausgegeben. Auch Mering will Fairtrade-Town werden.
    Verbraucher in Deutschland haben 2019 im Schnitt 25 Euro für Produkte mit "Fairtrade-Siegel" ausgegeben. Auch Mering will Fairtrade-Town werden. Foto: Markus Scholz, dpa (Symbol)

    Als sogenannte Fairtrade-Towns fördern die Städte den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Dabei vernetzen sich Bürger, öffentliche Einrichtungen, Politik und Wirtschaft, um sich gemeinsam für dieses Vorhaben stark zu machen. Demnächst soll auch die Marktgemeinde Mering das blau-grüne Yin-und-Yang-Zeichen tragen dürfen, wenn es nach dem Bündnis für Nachhaltigkeit Mering geht. Bis es so weit ist, ist allerdings noch einiges zu tun.

    Das Fairtrade-Siegel wird nicht nur auf vielen Produktverpackungen präsentiert, auch viele Städte, Gemeinden und Regionen zeigen gerne ihre Zertifizierung – Augsburg, Aichach, Bobingen und Stadtbergen zum Beispiel. Und jetzt soll auch Mering dazukommen.

    Deshalb lud das Bündnis Interessierte zu einer Arbeitssitzung in die Mehrzweckhalle ein. Zwölf Bürger nahmen sich die Zeit, darunter waren Vertreter aus der Geschäftswelt, des TV Mering, des Internationalen Kulturvereins IKM, der Arbeiterwohlfahrt sowie der Politik. Auf der Tagesordnung standen vor allem zwei Punkte: Neben der Gründung einer Steuerungsgruppe sollte auch der Meringer Geschäftswelt das Konzept vorgestellt werden.

    In vier Meringer Geschäften müssen faire Produkte angeboten werden

    Ute Michallik-Herbein erklärte als Referentin der Fairtrade-Stadt Augsburg, welche Kriterien zu erfüllen sind: Bürgermeister und Gemeinderat müssen in einem Ratsbeschluss festhalten, dass der faire Handel unterstützt werden soll. Außerdem müsste die Marktverwaltung bei Versammlungen oder Bewirtungen mindestens zwei fair gehandelte Produkte, etwa Kaffee, Tee oder Zucker, anbieten. Zweites Kriterium ist, dass eine Steuerungsgruppe alle Aktivitäten koordiniert. Drittens müssen in mindestens vier Geschäften und gastronomischen Betrieben zumindest zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden.

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    Außerdem ist es als viertes Kriterium erforderlich, dass die Zivilgesellschaft Bildungsarbeit leistet, sprich öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden führen jährlich mindestens eine Informationsveranstaltung durch. Zu guter Letzt ist Pressearbeit ein Muss – die lokalen Medien sollen über die Aktivitäten vor Ort berichten. Bis zur Zertifizierung müssen mindestens vier Veröffentlichungen, etwa in der Presse oder auf einer Homepage, erfolgen.

    Mering: Einige Läden bieten bereits Fairtrade-Produkte an

    Michael Dudella und Jörg Häberle vom Bündnis für Nachhaltigkeit Mering zeigten sich optimistisch, dass die Marktgemeinde die Kriterien leicht umsetzen könne. Denn einige Geschäfte und Cafés böten schließlich bereits fair gehandelte Waren an. „Edeka Kowalski hat schon sehr viele Fairtrade-Artikel im Sortiment – das geht über das übliche Maß bei Edeka-Filialen hinaus“, sagt Dudella. Aber auch der Bioladen Natufit hätte die Regale mit entsprechenden Produkten gefüllt, Eigentümerin Michaela Puschmann verwende in ihrem Café bei den selbst produzierten Backwaren etwa fair gehandelten Zucker.

    Die Organisatoren glauben daran, dass Mering es schaffen kann

    Auch in der Politik fühlt man sich gut aufgestellt: Petra von Thienen von den Grünen sei als Bindeglied zwischen Gemeinderat und dem Bündnis damit beauftragt, das Thema auf die Agenda zu bringen. Man hofft, dass es im Gemeinderat bereits im September auf die Tagesordnung kommt. Wichtig sei zudem, dass im Gemeindehaushalt Mittel für Flyer, Publikationen, Produkte etc. eingeplant werden – 1000 Euro pro Jahr seien ausreichend.

    Die Koordination und Vorarbeiten für dieses Ziel übernimmt eine Steuerungsgruppe, für die sich bislang mehrere Aktive gemeldet haben: Dudella, von Thienen, Britta Freitag, Stefan Hummel und Jaromir Prochazka. Weitere Interessierte können noch dazustoßen, doch mehr als acht Teilnehmer sollten es nicht werden, damit die Gruppe handlungsfähig bleibt. Hauptarbeit wird dabei der Dialog mit der Gemeinde, Schulen, Kirchen, Vereinen, Geschäften, Firmen, und Gastronomiebetrieben sein.

    Die Auszeichnung wird für den Sommer 2021 angepeilt

    Wenn alles läuft wie geplant, soll Mering im Sommer nächsten Jahres die Fairtrade-Auszeichnung bekommen. Einen konkreten Wunschtermin hat das Bündnis bereits: So wäre der vierte ZukunftsMarkt, der am Sonntag, 27. Juni, stattfindet, ein idealer Zeitpunkt der Siegel-Übergabe, sagte Häberle mit einem Augenzwinkern.

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