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Mering: Frau aus Mering erleidet heftige Hautreaktion durch Corona-Maske

Mering

Frau aus Mering erleidet heftige Hautreaktion durch Corona-Maske

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    Eine schmerzhafte Hautreaktion machte der Meringerin Margit Hummel nach dem Tragen einer Maske gemäß FFP2-Standard zu schaffen. Noch etliche Tage später ist die Rötung zu sehen.
    Eine schmerzhafte Hautreaktion machte der Meringerin Margit Hummel nach dem Tragen einer Maske gemäß FFP2-Standard zu schaffen. Noch etliche Tage später ist die Rötung zu sehen. Foto: Hummel

    Eigentlich sollte die Maske sie und andere schützen. Doch der Meringerin Margit Hummel, unter anderem bekannt durch ihre Schneiderei, bescherte sie einen äußert schmerzhaften und lang anhaltenden Ausschlag. Expertin Prof. Dr. Julia Welzel, Direktorin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie und Leiterin des Allergiezentrums am Universitätsklinikum Augsburg, ordnet das Problem aus hautärztlicher Sicht ein.

    Corona: Meringerin mit Schmerzen und Rötung durch Maske

    Es war eine sogenannte KN95-Maske, die die Meringerin von ihrem Arbeitgeber ausgehändigt bekam. Dieser Typus entspricht in etwa dem Schutzstandard von FFP2-Masken, ist jedoch nach einem anderen Normsystem klassifiziert. Der TÜV rät, bei den Masken auf Prüfnorm (DIN EN 149:2009-08), CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer zu achten, die Rückschlüsse auf das Prüf-Institut zulasse. Dies gelte auch für diese sogenannten KN95-Masken, die oft anstelle von FFP2-Masken verkauft werden.

    Bei der Maske, die Margit Hummel, etliche unangenehme Tage bescherte, fehlte beispielsweise das CE-Kennzeichen - wie sie hinterher feststellte. Als Schmerzen und Rötung auftraten, ging sie zunächst von einer allergischen Reaktion aus. Ein entsprechender Allergietest bei ihrem Hautarzt bestätigte dies jedoch nicht.

    Reaktion auf Maske: So ähnlich wie ein wunder Windelpopo

    "Das ist kein Spaß, das tut sehr, sehr weh", sagt sie. Die Entzündung sei entstanden, weil ihre Haut auf die Wärme und Feuchtigkeit, die unter der dicht schließenden Maske entsteht, reagiert habe. "Es handelt sich um eine Kontaktdermatitis, so ähnlich wie bei einem wunden Windelpopo. Die Maske wirkt wie eine Windel im Gesicht", veranschaulicht Margit Hummel.

    Außerdem habe sie sich damit beschäftigt, aus welchen Materialien FFP2-Masken bestehen. "Unter anderem können diese Masken auch aus Glasfaser bestehen", erfuhr sie. Margit Hummel geht davon aus, dass das bei ihrer Maske der Fall gewesen ist. Über zwei Wochen dauerte es, bis die Entzündung wieder abgeklungen war.

    Nach der schmerzhaften Hautreaktion hat sich die Schneiderin Margit Hummel einen Unterzieher zu ihrer FFP2-Maske genäht. Ich lasse nur noch Naturmaterialien an mein Gesicht!, sagt sie.
    Nach der schmerzhaften Hautreaktion hat sich die Schneiderin Margit Hummel einen Unterzieher zu ihrer FFP2-Maske genäht. Ich lasse nur noch Naturmaterialien an mein Gesicht!, sagt sie. Foto: Hummel

    Die Meringerin geht davon aus, dass sie nicht die einzige ist, der das Tragen der dicht schließenden Maske Probleme bereitet. Sie schneidert jetzt dünne Baumwoll-Unterziehmasken, die vor den FFP2-Masken schützen sollen: für sich selbst und auf Wunsch auch für andere Betroffene. Diese sind genau eingepasst, sodass laut der Meringerin die Schutzfunktion der FFP2-Masken nicht beeinträchtigt wird. Als weiterer Tipp rät sie, Zinksalbe unter der Atemschutzmaske aufzutragen. "Bei mir funktioniert das zumindest gut."

    Dermatologin: FFP2-Masken können scheuern und drücken

    Dermatologin Julia Welzel erklärt aus hautärztlicher Sicht, was beim Tragen der Maske geschehen kann. "FFP2-Masken sind sehr okklusiv, das heißt, dass sich darunter Feuchtigkeit sammelt ", sagt sie. Durch die Überfeuchtung der Haut könne eine periorale Dermatitis mit kleinen Pickeln um den Mund herum auftreten. "Das sehen wir öfters, ist harmlos, aber manchmal etwas hartnäckig zu behandeln", so die Expertin.

    Außerdem gebe es öfters mechanische Probleme durch die Maske, die durch das enge Anliegen besonders im Wangenbereich scheuern und eindrücken könne. "Die Haut ist an diesen Stellen trocken, teils auch gerötet und schuppt", schildert Welzel. Hier könne tatsächlich - wie von Margit Hummel vorgeschlagen - eine weiche Baumwollinnenmaske oder eine Hautschutzcreme an den Auflagestellen helfen.

    Sehr selten gibt es laut der Dermatologin echte Allergien auf Maskenbestandteile und sie selbst habe einen solchen Fall noch nie diagnostiziert. "Hier ist insbesondere der Metallbügel am Nasensteg kritisch zu sehen, wenn er direkt auf der Haut liegt, was vermieden werden sollte, weil er bestimmt Nickel enthält", rät sie. Nickel sei ein sehr häufiges Allergen, auf das Menschen beispielsweise auch bei Modeschmuck reagieren. "Allergien zeichnen sich dadurch aus, dass sie jucken, die Haut rot ist und schuppt und dass die Rötung in die Umgebung streut, also auch an Stellen auftritt, wo die Maske gar keinen Hautkontakt hat", erklärt die Expertin.

    Insgesamt sei das Tragen einer FFP2-Maske zwar nicht angenehm. Es sei aber fast nie so, dass es medizinische Argumente seitens der Haut gebe, die ein Tragen der Maske verbieten. "Wir am Universitätsklinikum Augsburg arbeiten seit vielen Monaten den ganzen Tag, oft ohne Unterbrechung, mit FFP2-Masken, ohne dass es größere Probleme damit gegeben hat", berichtet sie aus eigener Erfahrung in einer Einrichtung mit mehreren Tausend Mitarbeitern.

    Kontakt Wer Interesse an den Unterziehmasken von Margit Hummel hat, kann sie unter Tel. 0162-9028486 erreichen.

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