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Mering: Eine Lösung für das Verkehrschaos am Meringer Schulzentrum muss her

Mering

Eine Lösung für das Verkehrschaos am Meringer Schulzentrum muss her

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    Mehr Sicherheit für die Schüler soll das neue Verkehrskonzept für die Straßen rund um das Meringer Schulzentrum bringen.
    Mehr Sicherheit für die Schüler soll das neue Verkehrskonzept für die Straßen rund um das Meringer Schulzentrum bringen. Foto: Gönül Frey

    Frank Priller wohnt in unmittelbarer Nähe zum Meringer Schulzentrum. Er erlebt zusammen mit seiner Familie jeden Morgen und Mittag, wie Radler sich durch Reihen von parkenden Autos schlängeln. Eltern halten nur schnell direkt vor dem Zebrastreifen an, um ihre Kinder aus dem Auto steigen zu lassen. Schulbusse fahren durch das Gedränge, und Grundschüler fahren kurz vor Schulbeginn noch schnell mit ihren Rollern über die Straße.

    Über die Verzögerung beim Ausbau der Ambérieustraße kann er "nur noch den Kopf schütteln". "Der Verkehr, egal ob Radfahrer, Elterntaxi, Busse oder Lehrer, ist katastrophal", schildert er. Das „beschlossene“ Verkehrskonzept sei seiner Ansicht nach mehr als überfällig. "Da muss ich an der Kompetenz der UWG zweifeln", sagt er und warnt: "Ich hoffe, dass nicht erst was passieren muss, bis der ein oder andere aufwacht." Und auch Priller spricht von einem Kasperletheater 2.0. Seiner Meinung nach müsste im gesamten Bereich ein absolutes Halteverbot kommen, um das Chaos zu entzerren.

    Eilantrag der UWG Mering stellt ganzes Konzept infrage

    Der noch vom früheren Marktgemeinderat gefällte Beschluss sieht vor, die Ambérieustraße von der Fröbelstraße bis zur Einmündung in die Tratteilstraße als Einbahnstraße anzulegen. So entsteht der Platz, um die Bushaltestellen von der Tratteilstraße in die Ambérieustraße zu verlegen. Außerdem ist gegenüber der Ambérieu-Grundschule eine neue Elternhaltezone vorgesehen. Dafür muss die Ambérieustraße komplett neu gebaut werden. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die Situation in der Tratteilstraße zu entschärfen. Die momentane Kostenschätzung liegt bei rund 1,5 Millionen Euro. Lediglich die Wasserleitung wollte man sich zunächst noch sparen. Doch Wassermeister Norbert Gerlsbeck und Bürgermeister Florian Mayer erklärten den Marktgemeinderäten, dass diese 46 Jahre alte Leitung ausgetauscht werden sollte, um späteren Schäden vorzubeugen. Doch UWG-Sprecher Mathias Stößlein stellte mit seinem Eilantrag gleich das ganze Konzept infrage. Schließlich wurde die Entscheidung vertagt.

    Meringer Realschulleiter Andreas Pimpl findet deutliche Worte

    Die Schulleiter Josef Maisch vom Gymnasium und Andreas Pimpl von der Realschule wollen sich inhaltlich zur Diskussion im Marktgemeinderat nicht äußern. "Das ist eine politische Entscheidung, die ich nicht kommentiere", so Maisch. Er hatte sich im Vorfeld der Beratungen 2019 bereits einen Schiefer einzogen, als er die Sitzung unter Kopfschütteln und mit dem Ausdruck "Kasperltheater" verließ. Damals entschuldigte er sich für diese Äußerung. "Mir ist egal, wie die Kommune das umsetzt, aber wir brauchen eine Veränderung der derzeitigen Situation", so Maisch.

    Andreas Pimpl wird deutlich: "Der Handlungsdruck ist hoch, das hat die Situation beim Fehlalarm im September gezeigt, als die Feuerwehr kaum durchkam." Es dürfe hier nicht sehenden Auges mit Menschenleben gespielt werden. "Ich gehe davon aus, dass die Kommune, die bereits Verkehrsexperten zurate gezogen hat, weiß, welche Schritte notwendig sind", sagt Pimpl. Ob eine Einbahnstraßenregelung letztendlich die beste Lösung ist, könne er nicht beurteilen.

    Der Handlungsdruck für ein Verkehrskonzept am Schulzentrum ist hoch.
    Der Handlungsdruck für ein Verkehrskonzept am Schulzentrum ist hoch. Foto: Bernhard Weizenegger

    Beide Schulleiter bestätigten, dass Bürgermeister Florian Mayer sie nach der jüngsten Marktgemeinderatssitzung nochmals um ein Gespräch gebeten hat. "Diesen Termin wollen wir erst noch abwarten, bevor wir uns weiter zur Situation äußern", so Pimpl. Eins wird aber im Gespräch mit ihm deutlich, die derzeitige Situation will Pimpl nicht länger hinnehmen. "Die Situation, wie sie jetzt vorherrscht, ist nicht tragbar."

    Merings Bürgermeister Mayer hat die Maßnahme wieder ins Rollen gebracht

    Bürgermeister Florian Mayer lässt derzeit den Eilantrag vom Landratsamt überprüfen. Er war es, der den vom ehemaligen Bürgermeister Hans-Dieter Kandler verschobenen Baubeginn der Maßnahme wieder ins Rollen brachte. "So kann es dort am Schulzentrum auf keinen Fall bleiben." Auch wenn er nicht unbedingt ein Freund der Einbahnstraßenregelung sei, er wisse, dass in der derzeitigen Finanzlage der Kommune eine "große Lösung" sich nicht realisieren lasse.

    "Trotz allem Sparwillen, den die UWG auch zu Recht einfordert, ich glaube nicht, dass wir mit ein paar provisorisch aufgestellten Einbahnstraßenschildern uns den Ausbau der Ambérieustraße sparen können", so Mayer. Zudem müsse dies erst verkehrsrechtlich abgeklärt werden. Mayer signalisiert: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass nicht wieder Jahre vergehen, bis da am Schulzentrum etwas geschieht."

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Falsche Signale für die Meringer Schulkinder

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