Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Mering: Eine Kümmerin für Merings Umwelt

Mering

Eine Kümmerin für Merings Umwelt

    • |
    Petra von Thienen von Thienen will als Umweltbeauftragte noch mehr für den Naturschutz in Mering bewirken. .
    Petra von Thienen von Thienen will als Umweltbeauftragte noch mehr für den Naturschutz in Mering bewirken. . Foto: Gönül Frey

    Umweltschutz spielt in Mering bei immer mehr kommunalpolitischen Entscheidungen eine wichtige Rolle. Deswegen hat der Gemeinderat im Dezember beschlossen, das Amt eines Umweltbeauftragten zu schaffen. Vorgeschlagen hatte das Grünen-Sprecherin Petra von Thienen, die sich auch gleich für diese Aufgabe zur Verfügung stellte. Auf Wunsch der SPD erhielten jedoch innerhalb einer Frist auch andere Kandidaten, die Möglichkeit, sich zu melden. Und tatsächlich bewarb sich mit Michael Lerchl, der auf der Liste der Unabhängigen (UWG) für den Gemeinderat kandidierte, ein weiterer Interessent.

    Beide erhielten in der Gemeinderatssitzung Gelegenheit, sich vorzustellen. Der 52-jährige Michael Lerchl bringt viel berufliche Erfahrung mit. Er ist Managementbeauftragter für Umwelt, Qualität und Arbeitssicherheit bei den Stadtwerken München. Vor allem beim Spagat zwischen Umweltschutz und den wirtschaftlichen Erfordernissen einer Kommune könne er helfen und Entscheidungen des Gemeinderates vorbereiten, zeigte er sich überzeugt. Er wolle mit Fakten helfen, die oftmals sehr emotional geführten Diskussionen über Umweltthemen auf eine sachliche Ebene zurückzuführen.

    Michael Lerchl von der UWG möchte für das Amt des Umweltbeauftragten in Mering kandidieren.
    Michael Lerchl von der UWG möchte für das Amt des Umweltbeauftragten in Mering kandidieren. Foto: Ralf Hermle

    Beide Kandidaten sollen für die Umwelt in Mering zusammen- arbeiten

    Grünen-Sprecherin Petra von Thienen stellte sich als eine leidenschaftliche Streiterin für den Naturschutz vor, die sich in Mering seit Jahren schon bei zahlreichen Projekten vor Ort engagiert hat. Die 58-Jährige, die in der IT-Branche arbeitet, hat einen Abschluss als Diplom-Biologin. "Mering braucht eine Kümmerin für den Umweltschutz" und als solche wolle sie sich bewerben. Sie sieht das Amt als eine Schnittstelle zwischen den Bürgern, dem Gemeinderat und der Verwaltung.

    Die SPD zeigte sich erfreut, dass es für das Amt tatsächlich gleich zwei Bewerbungen gebe. Sprecher Andreas Widmann stellte den beiden die Frage, ob sie im Falle eines Sieges bereit wären, den anderen mit ins Boot zu nehmen. Beide erklärten, dass sie dazu selbstverständlich bereit wären. Paul Kuhnert (UWG) schlug vor, eine Doppelspitze einzurichten, wie beim Amt des Seniorenbeauftragten. Dafür fand er im Gemeinderat jedoch keine Mehrheit.

    CSU-Fraktionssprecher Georg Resch machte deutlich, dass für ihn eigentlich auch ein Umweltbeauftragter schon zu viel sei. Bereits die Einrichtung eines eigenen Umweltausschusses, den er als "Kaffeekränzchen" bezeichnete, ist in seinen Augen unnötig: "Früher hatten wir einen Bau- und Umweltausschuss. Da wurde auch alles immer im Sinne der Umwelt geregelt."

    Petra von Thienen will als Beauftragte Umweltprojekte vorantreiben

    Petra von Thienen gab ihm insofern recht, dass es schwierig sei, bei dem nur selten tagenden Umweltausschuss zu konkreten Ergebnissen zu kommen. Genau deshalb habe sie den Umweltbeauftragten vorgeschlagen, damit dieser besprochene Projekte anpacke und tatsächlich etwas vorantreibe.

    Mathias Stößlein (UWG) sagte: "Wir haben hier zwei sehr gut geeignete Kandidaten zur Auswahl." Er führte an, dass Petra von Thienen als Mitglied im Gemeinderat ihre Expertise bei Umweltthemen bereits einbringe. Deswegen würde man seiner Ansicht nach mit einem Bewerber von außen stärker profitieren. Bei der Abstimmung über beide Kandidaten erhielt Michael Lerchl zehn von 25 Stimmen. Im Anschluss wurde über Petra von Thienen abgestimmt, die dann mit 16:9 für das Amt gewählt wurde. "Ich freue mich wirklich sehr, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf", bedankte sie sich.

    • Baumförderprogramm In derselben Sitzung stand gleich ein Umweltprojekt des Marktgemeinderates auf der Tagesordnung. Dieser hatte bereits 2019 beschlossen, ein Baumförderprogramm ähnlich wie in Friedberg anzubieten. Dabei können private Eigentümer einen Zuschuss für die Baumpflege erhalten. Das soll einen Anreiz setzen, einen Baum im Zweifelsfall vielleicht doch zu erhalten, statt ihn zu fällen. Die Verwaltung hatte dazu eine mögliche Satzung vorgelegt. Der Gemeinderat hielt jedoch eine genauere Beschäftigung mit den Vorgaben für nötig. Zum Beispiel ging es um die Frage, welche Kriterien ein Baum erfüllen müsse, damit er für den Zuschuss infrage kommt, und ob die Gesamtfördersumme pro Jahr gedeckelt werden solle. Am Ende beauftragte das Gremium den zuvor erst gescholtenen Umweltausschuss, die konkreten Vorgaben der Satzung zu überarbeiten. Über die neue Fassung soll dann im Gemeinderat entschieden werden.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden