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Mering: Die Meringer Schlossmühle ist die einzige Alternative für die Vereine

Mering

Die Meringer Schlossmühle ist die einzige Alternative für die Vereine

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    Es tut sich was an der Meringer Schlossmühle. Bauhof und Mitarbeiter der Aufzugfirma waren vor Ort.
    Es tut sich was an der Meringer Schlossmühle. Bauhof und Mitarbeiter der Aufzugfirma waren vor Ort. Foto: privat

    Rund um die Meringer Schlossmühle tut sich etwas. Eigentümer Christian Gumpp freut sich, dass nun Bewegung in die Sache kommt. Denn erst vor wenigen Tagen hatte er bemängelt, dass der neuere Teil des ehemaligen Mühlengebäudes nicht ausreichend vom Pächter, der Marktgemeinde Mering, gepflegt werde. Unrat, Ratten, ein defekter Aufzug, beschmierte Wände und das undichte Dach, nannte Gumpp als Beispiele.

    Auf diese Missstände hatte er die Kommune mehrfach hingewiesen und war damit bislang ins Leere gelaufen. „Es freut mich sehr, dass nun wenigstens die dringendsten Arbeiten gemacht werden“, sagt Gumpp. Schon wenige Tage nach dem Zeitungsbericht sei eine Aufzugsfirma vor Ort gewesen, um den Schaden zu beheben. Auch habe Gumpp Mitarbeiter des Bauhofs gesehen, die rund um das Gebäude aufgeräumt haben.

    Mit der Kommune besteht noch bis 2028 ein Pachtvertrag. Da dieser aber eine Laufzeit von über 30 Jahren hat, sei er, so Gumpps Auffassung, nicht gültig. Dennoch will er an dem Vertrag festhalten. Momentan zahlt Mering 1000 Euro monatlich an ihn. Dafür muss die Kommune jedoch für den Unterhalt des Gebäudes aufkommen. „Und da dies nicht gewährleistet war, habe ich vorgeschlagen, dass ich die Pacht erhöhe und im Gegenzug dann der Gebäudeunterhalt von mir übernommen wird“, so Gumpp. Diesen Vorschlag habe er auch Bürgermeister Kandler unterbreitet.

    Im neuen Teil der Schlossmühle treffen sich die Mitglieder des Spielmannszugs, Jugendliche, die den Jugendtreff besuchen und im Dachtheater die Mitglieder des Neuen Theaters Mering (NTM). Zudem ist dort noch ein Teil des Heimatmuseums untergebracht. Sie alle stehen vor einem großen Problem, wenn nun auch dieser Gebäudeteil nicht mehr öffentlich genutzt werden könnte. Wobei Gumpp bekräftigt: „Ich habe kein Interesse daran, den Pachtvertrag nicht zu verlängern.“

    Für die Vereine wäre es fatal, wenn die Mühle schließen müsste

    Markus Schwab vom Neuen Theater Mering zur Situation in der Schlossmühle: „Wenn unser Verein hier nicht mehr spielen kann, ist das der Tod für unseren Verein.“ Die feste Installation der Bühne, die Technik sowie das Inventar mit den Requisiten, Kulissen und Kostümen lagern dort im Dach der Schlossmühle. „Es wäre nicht mehr zu stemmen für uns, wenn wir hier raus müssten und keine feste Spielstätte mehr hätten.“ Schwab betont, dass die Putzfrau mindestens zweimal wöchentlich da sei. „Es ist einfach viel Betrieb hier“, meint er. Dass der Aufzug immer wieder streike, sei nicht durch die Nässe im Keller verursacht worden, erklärt Schwab. Vielmehr gebe es Probleme, seitdem ein neues Sicherungssystem eingebaut wurde, das mit der älteren Technik des Aufzugs nicht reibungsfrei zusammenarbeite. „Aber auch hier ist immer wieder die Aufzugsfirma vor Ort“, so Schwab. Zudem habe die Marktgemeinde stets alle Nachbesserung im Bereich Brandschutz oder Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, damit ein reibungsloser Spielbetrieb im Dachtheater stattfinden konnte. Für Klaus Neumeir, 1. Vorsitzender des Meringer Spielmannszugs, ist klar, wer Hauptverursacher für die starken Verunreinigungen im Gebäude ist: „Die Besucher des Jugendtreffs.“ Da sei einfach viel Betrieb. Auch für die Musikkapelle wäre es fatal, wenn sie künftig dort nicht mehr proben könnten. „Wir haben zwar von der Gemeinde eine Garage angemietet, in der wir unser Inventar unterbringen, aber zum Proben würden wir im Falle einer Schließung auf der Straße stehen.“ Dann müsse man nach einer Lösung suchen.

    Bürgermeister Hans-Dieter Kandler ist ebenfalls nicht glücklich über die Situation. „Ich habe vor Jahren dem damaligen Eigentümer Georg Guggumos ein Angebot von 1 Million Euro für die Schlossmühle gemacht, darauf wollte er nicht eingehen.“ Mittlerweile sei Guggumos sogar Marktgemeinderat und hat seine Immobilie aber nicht an die Kommune, sondern an Christian Gumpp verkauft, ohne vorher mit der Kommune nochmals darüber zu reden. „Meines Wissens nach sprechen wir von einem Verkaufspreis von 1,1 Millionen Euro.“ Damit habe Guggumos der Gemeinde keinen Gefallen getan: „Wir müssen nun für eine Alternative zum Bürgerzentrum weit mehr Geld in die Hand nehmen“, so Kandler.

    Kandler betont, dass für die im neuen Teil der Schlossmühle untergebrachten Vereine derzeit keine Alternative zur Verfügung stehe. Deshalb sei ihm sehr daran gelegen, dass der Pachtvertrag mit Gumpp verlängert werde. „Darüber werden wir im Marktgemeinderat beraten.“ Denn noch müssen sich Kommune und Gumpp darüber einigen, welche Instandhaltungskosten von der Kommune in einen Pachtvertrag aufgenommen werden sollten. „Gumpp will beispielsweise das ganze Dach erneuern, die Marktgemeinde wäre meiner Auffassung nach nur zur Ausbesserung verpflichtet“, stellt Kandler klar. Auch sei die Nässe im Keller nicht ausschließlich auf die verstopften Lichtschächte zurückzuführen. „Hier gibt es ein Grundwasserproblem, das wir mit einer Pumpe lösen wollen.“ Gumpp werde eine Auflistung der anfallenden Kosten machen, diese werde geprüft und im Marktgemeinderat vorgestellt.

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