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Mering: Corona: Gäste aus Frankreich sagen ihren Besuch in Mering ab

Mering

Corona: Gäste aus Frankreich sagen ihren Besuch in Mering ab

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    Seit 47 Jahren treffen sich Menschen aus Mering und Ambérieu, hier im vergangenen Herbst in Frankreich.
    Seit 47 Jahren treffen sich Menschen aus Mering und Ambérieu, hier im vergangenen Herbst in Frankreich.

    Die Freundschaft zwischen der südfranzösischen Stadt Ambérieu und der Marktgemeinde Mering ist seit 47 Jahren ungebrochen. Damals noch unter Bürgermeister Josef Heinrich, später fortgeführt mit seinen Amtsnachfolgern Max Sedlmeir und Hans-Dieter Kandler, wird auch der neue Meringer Rathauschef Florian Mayer sein Engagement in dieser Städtepartnerschaft fortsetzen. Doch die Corona-Pandemie macht der Begegnung dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung.

    Ausflüge mit 100 Personen sind in der Corona-Pandemie zu gefährlich

    Eigentlich hätten 50 Gäste aus Frankreich vom 25. bis 28. September in Mering einige schöne Tage unter Freunden verbringen sollen. „Schweren Herzens mussten wir aber den Besuch zurückstellen“, bedauert Gabriele Bohne, die in der Verwaltung das Programm für den Städteaustausch organisiert.

    Die Geschichte der Städtepartnerschaft Mering-Ambérieu

    • Erste Begegnung Angefangen hat es 1969 mit der Anfrage der Rektorin des klösterlichen Gymnasiums Saint Marie in Ambérieu, ob rund 40 Schülerinnen anlässlich einer Deutschlandfahrt in Mering bei Familien übernachten könnten. Die Anfrage wurde angenommen. Der damalige Bürgermeister Josef Heinrich pflegte den Kontakt zu der Familie seiner Gastjugendlichen weiter. Auf seinen Reisen nach Spanien war er schon früher unbewusst immer wieder durch Ambérieu gekommen.
    • Besiegelung der Partnerschaft Nach verschiedenen Anläufen kamen nach dem Amtsantritt von Antonie Buy die beiden Bürgermeister auf Vermittlung von Alfred Fuchs aus Ambérieu überein, die Partnerschaft im Geist der deutsch-französischen Aussöhnung von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle anzustreben. Am 10. Juli 1973 fand in Ambérieu die Besiegelung der Partnerschaft statt, die am 9. September 1973 in Mering auf deutschem Boden zur Bekräftigung wiederholt wurde.
    • Wiederholung des Partnerschaftseides Am 26. Juni 1998 weilte anlässlich des 25-jährigen Partnerschaftsjubiläums eine Delegation aus Ambérieu und Mering im Europäischen Parlament in Straßburg. Dabei wiederholten Bürgermeister Hans-Dieter Kandler aus Mering und Bürgermeister Gilles Piralla aus Ambérieu-en-Bugey den Partnerschaftseid.
    • 30-jähriges Bestehen Die von Ambérieu gestiftete Freundschaftsglocke wird in Mering an der damaligen Hauptschule aufgestellt. Im Zuge der Bauarbeiten des Gymnasiums wurde sie demontiert. Noch ist kein Ersatzplatz gefunden.

    (Quelle: Markt Mering)

    Der französische Präsident des Partnerschaftskomitees Yves Dalmais hatte sich mit ihr vor einiger Zeit schon in Verbindung gesetzt und sie darüber informiert, dass dieses Jahr kein Bus mit 50 Personen nach Mering fahren wird. Hauptgrund der Absage sei vor allem die unsichere Situation während der Corona-Krise. „Niemand kann sagen, wie sich die Situation bis September entwickelt“, so Gabriele Bohne. Deshalb sei auch die Vorbereitung eines dreitägigen Besuchsprogramms äußerst schwierig.

    „Ich kann keinerlei Ausflüge buchen“, so Bohne weiter. Zu den etwa 50 Gästen aus Frankreich kämen noch mindestens 50 weitere Personen aus Mering dazu, die an dem Programm teilnehmen. „Ausflüge mit über 100 Personen, dann noch die Bewirtung und auch die Unterkunft in den Familien – das alles ist mit den geltenden Hygieneregeln derzeit einfach nicht planbar“, erklärt die Sekretärin des Meringer Bürgermeisters weiter.

    Ein Besuch der Gäste aus Ambérieu für 2021 ist in Mering geplant

    Da sei es besser, wenn man den Besuch auf das nächste Jahr verlege. Bohne ist bereits mitten in den Planungen. Er soll im Rahmen der 1000-Jahr-Feierlichkeiten der Marktgemeinde stattfinden. „Das ist doch eine ideale Gelegenheit“, sagt sie. Ein genaues Datum stehe noch nicht fest. Wie bereits berichtet, ist auch der Festausschuss noch auf Terminsuche. „Sicher ist nur, dass das alles nicht im Frühjahr 2021 stattfinden wird“, weiß Bohne. Zudem müsse noch das Meringer Partnerschaftskomitee über den Programmablauf beraten.

    Noch vor einem Jahr waren die Meringer zu Besuch in Ambérieu. Damals verabschiedete sich Hans-Dieter Kandler von den Freunden in Frankreich, weil er 2020 nicht mehr zur Wahl zum Bürgermeister antrat.

    Meringer Krüge und bayerische Spezialitäten brachten Gabi Litschmann-Huber (von links) und Florian Mayer für Bürgermeister Daniel Fabre und Partnerschaftspräsident Yves Pinon mit.
    Meringer Krüge und bayerische Spezialitäten brachten Gabi Litschmann-Huber (von links) und Florian Mayer für Bürgermeister Daniel Fabre und Partnerschaftspräsident Yves Pinon mit. Foto: Heike John

    Auch die langjährige Übersetzerin und Mitorganisatorin des Austauschs Gabriele Huber-Litschmann ist künftig nicht mehr im Partnerschaftskomitee. Kandler hatte im Oktober vorigen Jahres noch versprochen, dass er sich dann als „Rentner“ auf ein Treffen im September 2020 freue. Daraus wird nun wohl nichts werden.

    Eine kleine Delegation von vier bis fünf Vertretern des Partnerschaftskomitees aus Ambérieu werden aber dennoch nach Mering reisen. Für sie wird es natürlich einen herzlichen Empfang geben. „Es soll besprochen werden, wie der Besuch nächstes Jahr zur 1000-Jahr-Feier organisiert werden kann“, erklärt Gabriele Bohne.

    Und Bürgermeister Florian Mayer, der selbst bereits zweimal in Ambérieu zu Gast war, sagt: „Ich freue mich schon auf meinen Amtskollegen, bei dem ich ja schon zu Gast war, um mit ihm über die weiteren Aktivitäten unserer Städtepartnerschaft zu reden.“

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