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Mering: Biber verwest schon seit Tagen im Meringer Hörlgraben

Mering

Biber verwest schon seit Tagen im Meringer Hörlgraben

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    Der tote Biber liegt ja immer noch hier – hat Josef Hanrieder festgestellt. Er hofft, dass sich schnell jemand um den Kadaver kümmert.
    Der tote Biber liegt ja immer noch hier – hat Josef Hanrieder festgestellt. Er hofft, dass sich schnell jemand um den Kadaver kümmert. Foto: Gönül Frey

    Durchdringender Verwesungsgeruch weist den Weg. Am Hörlgraben zwischen Mering und Hörmannsberg hat ein Unbekannter mutmaßlich mit einem Frontlader das Bauwerk eines Bibers zerstört. Das Tier selbst wurde am Ort des Geschehens tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt wie berichtet wegen eines Vergehens gegen das Tierschutzgesetz. Indessen liegt der Kadaver noch immer an Ort und Stelle.

    Darauf macht nun der Meringer Josef Hanrieder aufmerksam, der am Donnerstagabend bemerkte, dass sich das tote Tier noch immer im Hörlgraben befindet. Wie berichtet, geht die Polizei davon aus, dass sich der Vorfall Sonntag oder Montag ereignet hat.

    Polizei geht von rascher Beseitigung des toten Bibers aus

    Laut dem Friedberger Polizeichef Alexander Wagenpfeil dauern die Ermittlungen an. Dass der Kadaver noch nicht beseitigt wurde, überrascht ihn. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass sich die Fundstelle am Übergang zwischen den Kommunen Mering und Ried befindet. „Beide Gemeinden sind jetzt verständigt. Und ich gehe davon aus, dass der Biber bald entfernt wird“, sagt Wagenpfeil.

    Am vergangenen Wochenende hat ein Unbekannter den Biberbau am Hörlgraben beschädigt und dabei den dort lebenden Biber tötlich verletzt. Seitdem verwest der Kadaver an Ort und Stelle.
    Am vergangenen Wochenende hat ein Unbekannter den Biberbau am Hörlgraben beschädigt und dabei den dort lebenden Biber tötlich verletzt. Seitdem verwest der Kadaver an Ort und Stelle. Foto: Gönül Frey

    Die vergangenen Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Fliegen und Maden tummeln sich auf dem Tierkörper. Bei dem Biber handelt es sich um ein ausgewachsenes Exemplar, das nach Schätzung von Hanrieder an die 25 Kilo auf die Waage bringen dürfte. Er ist fassungslos, dass sich keiner des toten Bibers annimmt. Er habe an verschiedenen Stellen versucht, das zu erwirken, aber es sei niemand zuständig, berichtet der Meringer.

    Meringer befürchtet Gefahr für plantschende Kinder

    Er macht sich Sorgen, dass das Wasser durch Keime verunreinigt werden könnte. Der Hörlgraben fließt in Mering durch die gleichnamige Wohnsiedlung und mündet dann in die Paar, die nach Kissing weiter fließt. Hanrieder ist selbst in Nachbarschaft zur Paar aufgewachsen und hat sich dort mit anderen Jugendlichen oft zum Baden getroffen. Nun fürchtet er, dass an dem schönen Wochenende Kinder beim Planschen mit verunreinigtem Wasser in Kontakt geraten könnten.

    Maden und Fliegen tummeln sich auf dem verwesenden Biber im Hörlgraben.
    Maden und Fliegen tummeln sich auf dem verwesenden Biber im Hörlgraben. Foto: Gönül Frey

    Diese Sorge teilt das Landratsamt Aichach-Friedberg nicht: „Als Wildtier ist der Biber Teil der Natur, auch nach seinem Verenden. Eine über das natürliche Maß hinausgehende Verschmutzung des Gewässers ist hier nicht ersichtlich, das Wasserwirtschaftsamt wurde dennoch vorsorglich informiert“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung in einer knappen Stellungnahme.

    Auf diese Aussage des Landratsamtes verweist auf Nachfrage auch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Dass tote Tiere, wie etwa Hunde oder auch Kühe, in einem Gewässer landen, komme immer wieder vor. Es werde jedoch zunehmend schwieriger, jemanden zu finden, der die Beseitigung übernehme, heißt es vonseiten der Behörde.

    Wenn es nach Josef Hanrieder ginge, wäre die Zuständigkeit klar: „Die Biberleute, die den hier wollen – die sollen den selber wegmachen“, meint er.

    Lesen Sie dazu auch Unbekannter fährt in Mering in einen Biberbau - der Bewohner stirbt

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