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Mering: Auf der Suche nach einer Bleibe für das Meringer Heimatmuseum

Mering

Auf der Suche nach einer Bleibe für das Meringer Heimatmuseum

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    Das Heimatmuseum in der Meringer Schlossmühle muss schließen, weil dort die Brandschutzauflagen für den neuen Eigentümer zu hoch sind.
    Das Heimatmuseum in der Meringer Schlossmühle muss schließen, weil dort die Brandschutzauflagen für den neuen Eigentümer zu hoch sind.

    Nach einer Woche ist der erste Schock beim Meringer Heimatverein über die Hiobsbotschaft, dass das Heimatmuseums in der ehemaligen Schlossmühle schließen muss überwunden. Jetzt geht es daran, eine Lösung zu finden, damit die beliebte Einrichtung nicht endgültig in Depots verschwindet. Doch das stellt die Mitglieder des Vereins um den ersten Vorsitzenden Joachim Pagel vor eine „Mammutaufgabe“.

    Mehrere Tausend Exponate lagern im Dachgeschoss des einstigen Bürgerzentrums in der Bouttevillestraße. Der neue Teil kann zwar noch genutzt werden, der Bereich, der im älteren Trakt der Schlossmühle untergebracht ist, muss aber weichen. Bauherr Christian Gumpp scheiterte mit seinen Plänen, Wohnnutzung und öffentlich zugängliches Museum unter einem Dach zu behalten. Denn die Brandschutzauflagen für ein Gebäude dieser Größe seien so hoch, dass er dies nicht mehr leisten könne (wir berichteten). So gerne Joachim Pagel wenigstens den neuen Teil der Mühle noch öffentlich zugänglich gemacht hätte, doch auch das wird vermutlich nicht möglich sein. „Wir müssen ja die vielen Stücke aus dem alten Teil verlagern und dann bleibt keine Fläche mehr für die Ausstellungen“, sagt Pagel. Zudem werde auch diese Lösung nicht ausreichen. „Wir müssen uns nach weiteren Lagermöglichkeiten umsehen“, sagt er. In der Verwaltung werde derzeit nach einem Ausweichquartier gesucht. Pagel bedauert, dass es wohl in den nächsten drei bis fünf Jahren keine Gelegenheit mehr geben wird, die vielen Exponate des Heimatmuseums öffentlich auszustellen.

    Markus David, SPD-Fraktionssprecher im Marktgemeinderat, ist ebenfalls ratlos, wenn es um eine schnelle Lösung für das Heimatmuseum geht. „Wir haben einfach nicht die geeigneten Räume dafür“, sagt er. Bürgermeister Kandler lote, so seine Informationen, momentan mehrere Möglichkeiten aus. Anfragen der Redaktion beantwortete Kandler bislang nicht. David betont jedoch, dass trotz aller wichtigen Projekte, die die Kommune derzeit stemmen muss, die Kultur nicht Außeracht gelassen werden dürfe. „Auch das ist eine wichtige Aufgabe, die wir erfüllen müssen“, sagt er.

    Es gibt Ideen für eine neue Bleibe in Mering

    Überrascht und „ein bisschen schockiert“ ist auch Petra von Thienen, Sprecherin der Grünen, vom plötzlich notwendigen Auszug des Heimatmuseums zum Jahresende. „Ich weiß, dass wir keine Alternative haben, die wir so kurzfristig zur Verfügung stellen könnten“, so von Thienen weiter. Schockiert hat es die Grünensprecherin auch deshalb, weil mit Christian Gumpp vereinbart war, dass das Museum für die Dauer des Mietvertrags in der Schlossmühle bleiben könne. „Das sollte im Vertrag auch so verankert sein. Dass die neuesten Entwicklungen das nicht mehr ermöglichen, ist tragisch. Ob man das hätte vorhersehen können, kann ich nicht beurteilen“, sagt von Thienen.

    Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Resch wurde von der plötzlichen Schließung des Heimatmuseums überrascht. Wie seine Gemeinderatskollegen sieht auch er keine schnelle Lösung für das Problem. „Es zeigt sich wieder, warum wir von der CSU vom Verkauf der Schlossmühle an einen privaten Investor nicht begeistert waren“, so Resch.

    Petra von Thienen hat sich mit Joachim Pagel am Samstag getroffen und ein paar Ideen für die Zukunft diskutiert. Langfristig sei die Idee im Raum, dass der Siloturm zum Museum umgebaut werden könne. „Diese gefällt mir ganz gut.“

    Es muss ein schöner Ort für das Heimatmuseum gefunden werden

    Das alte Kloster, das immer wieder im Zusammenhang mit Heimatmuseum ins Spiel gebracht wird, halten die Grünen realistisch gesehen nicht für geeignet. SPD und CSU dagegen sehen darin immer noch eine mögliche Option. Petra von Thienen betont jedoch: „Das alte Kloster ist allerdings ein wunderbares altes Gebäude, das ich persönlich unbedingt erhalten und einer Nutzung zuführen möchte.“ Petra von Thienen hofft, dass sich möglichst bald alle Beteiligten zusammensetzen, um eine tragbare Lösung zu finden. „Das Heimatmuseum muss wieder einen schönen und würdigen Ort finden“, so die Grünensprecherin.

    Lesen Sie dazu auch:Meringer Heimatmuseum verliert seine Heimat

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