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Mering: Ärger um Werbetafel: Beim Meringer Andechser leuchtet es künftig grün

Mering

Ärger um Werbetafel: Beim Meringer Andechser leuchtet es künftig grün

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    Eine beleuchtete Werbetafel soll über dem Torborgen des Wirtshauses Andechser angebracht werden.
    Eine beleuchtete Werbetafel soll über dem Torborgen des Wirtshauses Andechser angebracht werden. Foto: Eva Weizenegger

    Keine große Freude kam im Meringer Bauausschuss auf, als es um die geplante Außenwerbung beim Gasthaus Andechser am Marktplatz ging. Dort plant ein Hörgerätehersteller, für sein Geschäft einen beleuchteten Schriftzug über dem Torbogen des historischen Gebäudes anzubringen. Die große Mehrheit im Bauausschuss findet diese Leuchtschrift nicht passend, doch gesetzlich seien ihnen die Hände gebunden.

    Bereits im September wurde über das Vorhaben diskutiert. Damals wurde es vertagt und die Verwaltung gebeten, mit dem Unternehmer zu reden. Stefan Kratzer von den Grünen hatte vorgeschlagen, ob nicht Pylonen als Außenwerbung reichen könnten.

    Über dem Torbogen soll die Reklame leuchten

    Direkt neben dem Wirtshaus Andechser, der ebenfalls mit einem unbeleuchteten Schriftzug für sein Wirtshaus wirbt, soll am Torbogen in grüner Leuchtschrift auf den Hörgerätehersteller hingewiesen werden. Vor allem Michael Fleig von den Grünen setzte sich auch diesmal wieder dafür ein, dass man an diesem historisch für Mering so bedeutenden Bauwerk davon absehen sollte. Er fragte: "Gibt es denn überhaupt keine Handhabe, wie wir dies verhindern können?"

    Sebastian Seyßler vom Meringer Bauamt erklärte, dass man versucht habe, mit dem Unternehmen einen Kompromiss zu finden. "Wir sind leider nicht vorangekommen", sagte er am Montag in der Bauausschusssitzung. Die Geschäftsleitung des Unternehmens verweise darauf, dass sowohl der Andechser für sein Wirtshaus als auch das angrenzende Fitnessstudio mit Außenwerbung auf sich aufmerksam machen. Die Größe sei in etwa vergleichbar mit der seines Unternehmens. "Aber nicht beleuchtet", wandte Fleig ein. Vielleicht könne er ja auf eine Beleuchtung verzichten. Der Antragsteller will das Firmenlogo von 6 bis 22 Uhr beleuchten.

    Vor Gericht hat Mering wenig Chancen

    Armin Neumeir, Leiter des Bauamtes, erklärte den Räten die rechtliche Situation: "Wir hatten bereits vor einigen Jahren einen Gerichtsprozess geführt, als es um eine Werbeanlage im Innenort ging." Die Marktgemeinde verlor den Prozess, trotz einer geltenden Werbeanlagensatzung. "Der Richter hat uns sehr deutlich klargemacht, dass diese Mustersatzung vor Gericht keinen Bestand hat." Eine rechtlich haltbare Satzung sei sehr aufwendig, müsse für den gesamten Ort angefertigt werden und allein die baurechtliche Voruntersuchung komme auf etwa 70.000 Euro.

    Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde hat keine Einwände gegen das Vorhaben. Zum einen sei das Gebäude kein Baudenkmal. Zum anderen gebe es viele Vergleichsobjekte in der näheren Umgebung. "Auch eine Beeinträchtigung des Ortsbildes durch die geplante Werbeanlage ist nicht erkennbar", so die Abteilung für Bauordnung, Bauleitplanung und Denkmalschutz am Landratsamt.

    "Warum sitzen wir dann eigentlich noch hier und beraten über das Thema, wenn das Landratsamt ohnehin unsere Entscheidung aufheben wird", merkte Thomas Schiele (UWG) an. Dies sei ein altbekanntes Phänomen hier im Bauausschuss sagte Georg Resch, CSU-Fraktionssprecher, zu seinem neuen Marktgemeinderatskollegen.

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