Gerade mal sieben Cent sind nötig, damit sich ein Kind satt essen kann. Als Gabriele Binkert, Lehrerin an der Luitpold-Grundschule und Gemeindereferentin in Merching davon hörte, war sie fasziniert davon. Das Konzept gehört zu Mary´s Meals, dessen Idee so einfach wie genial ist: Mit viel ehrenamtlicher Arbeit, Spenden, die direkt ankommen und vor Ort in Lebensmittel umgesetzt werden, damit ein nahrhafter Brei gekocht werden kann, gelingt der Kampf gegen Hunger und für Schulbildung. Dort wo die Kinder nichts zu Essen haben. Eben weil keine riesigen Summen fließen müssen und sich das Konzept, wie es Gründer Magnus MacFarlane-Barrow ausdrückt, so einfach verbreitet wie Graswurzeln, ist es so effektiv.
Kinder der Meringer Grundschulen sind sehr berührt
Auch in Mering breitete sich die Idee rasend schnell aus: Gabi Binkert holte an der Luitpoldschule nicht nur mit ihren Kollegen, der Schulleitung um Andrea Fischer und Wolfgang Frank die Kinder und deren Eltern ins Boot, sondern überzeugte mit ihrem Vortrag und der kleinen Ausstellung auch Susanne Geiger und Sonja Klar samt Team und Kindern an der Ambérieu-Schule.
Auch die Realschule Mering, die dieses Jahr bereits ein anderes Projekt unterstützt, hat schon zugesagt, dass sie im kommenden Jahr dabei sein wird. Die Kinder der Meringer Grundschulen, so berichten Lehrerinnen beider Schulen übereinstimmend, waren von den Bildern und Erzählungen sehr berührt. Sie überlegten genau, wie viele Kinder sich nun von ihren Spenden satt essen konnten. Oft war das Sammeln Thema im Morgenkreis, bei dem die Kinder erzählen dürfen, was sie bewegt oder erlebt habe. Kurz vor den Osterferien trafen sich alle zur Spendenübergabe, an der Luitpoldschule.
Fast wie ein kleines Fest wirkte es, als 500 Kinder, die mit ihren beklebten Spendenbüchsen im Pausenhof standen und begeistert mit Tobias Hagen, der zu dem Anlass extra aus seiner Elternzeit gekommen war, und seiner mitreißenden musikalischen Begleitung begeistert sangen.
Spenden sollen ohne Abzug bei den Bedürftigen landen
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler und Werner Kraus von der Sparkasse, der dafür sorgte, dass die Spenden ohne Abzug da landeten, wo sie gebraucht werden, kamen gerne dazu und waren dabei, als die Kinder ihre Spenden in den großen Sammelbehälter geben durften. Mary´s, Meals Schirmherrin Teresita von Gumppenberg lobte die Kinder für ihren Einsatz: „Kinder können sehr wohl etwas bewegen - man sieht, es ist euch nicht egal, wenn es anderen Kindern nicht so gut geht wie euch: Wenn viele Leute kleine Dinge tun, kann etwas Großes entstehen, denn diesen Betrag von 7 Cent kann jedes Kind sammeln“, ist Teresita von Gumppenberg überzeugt. Die Schirmherrin war bei vielen Essensausgaben vor Ort und weiß, wie viel es bedeutet, dass sich Kinder satt essen können und auch in ihrem Heimatland durch eine Schulbildung Perspektiven sehen. Gabriele Binkert war schon am Spendentag überwältigt, wie viel die Kinder sammeln konnten, seit kurz vor Ostern steht fest, dass die Kinder enorm viel bewegen konnten: Sie sammelten 4600 Euro Spenden. Das bedeutet, dass 350 Kinder aus Malawi nun jeweils ein Jahr lang zu essen bekommen können.
Das ist das Projekt
- Mary’s Meals Das Projekt war zunächst als Scottish International Relief bekannt. Aus einem Projekt in Malawi, bei dem 200 Kinder ernährt wurden, entstand eine weltweite Kampagne, die durch ehrenamtlichen Einsatz und Spenden getragen wird und heute mittlerweile etwa 1,45 Millionen Kinder ernährt.
- Gegründet 1992 von Magnus MacFarlane-Barrow. Motto: A simple solution to world hunger.
- Länder Hier ist Mary´s Meals vorwiegend tätig: Malawi, Liberia, Ecuador, Haiti, Indien, Burma, Thailand, Uganda, Süd-Sudan, Kenia, Bosnien-Herzegowina, Rumänien.
- Projekte Neben der Spende von 7 Cent für ein Essen ist eines der wichtigsten Projekte von Mary´s Meals auch das „Rucksack-Projekt“, bei dem Kinder ihren gut erhaltenen Schulrucksack verschenken und ihn mit Schulmaterial, Hygieneartikel und Gebrauchsartikel des täglichen Bedarfs befüllen. In Verbindung einer Spende in Höhe von 15,60 Euro kann ein Kind ein Jahr lang die Schule besuchen. Auch in der Region nehmen zahl-reiche Schulen und Gruppen wie die Firmgruppe in Merching teil.
- Koordinatorin/Beauftragte Für Bayern: Teresita von Gumppenberg
- Internet Mehr Informationen gibt es hier