Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Merching: Wieder Blaualgen am Mandichosee bei Merching

Merching

Wieder Blaualgen am Mandichosee bei Merching

    • |
    Am Mandichosee wurden zum ersten Mal in dieser Badesaison deutliche Schlieren und Blaualgenbildungen am Ufer gesichtet.
    Am Mandichosee wurden zum ersten Mal in dieser Badesaison deutliche Schlieren und Blaualgenbildungen am Ufer gesichtet. Foto: Landratsamt Aichach-friedberg

    Im Mandichosee wurde im letzten Sommer die eher seltene Blaualgengattung „Tychonema“ festgestellt, die für Hunde und Kleinkinder gefährlich sein kann. Seitdem stehen große Informationstafeln am See. Nun wurden zum ersten Mal in dieser Badesaison deutliche Schlieren und Blaualgenbildungen am Ufer gesichtet, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Ob es sich dabei um Tychonema oder um die herkömmliche, heimische

    Tychonema unterscheidet sich von den bekannten heimischen Blaualgen in mehreren Punkten. Statt im freien Wasser wächst sie bevorzugt an Oberflächen – also am See- und Ufergrund, an Wasserpflanzen, an herumtreibenden Pflanzenteilen oder anderem Treibgut wie Stöckchen, Ästen etc. Tychonema stellt ein Nervengift mit der Bezeichnung Anatoxin A her.

    Ein Schild warnt Besucher des Sees vor Blaualgen und listet empfohlene Verhaltensweisen auf.
    Ein Schild warnt Besucher des Sees vor Blaualgen und listet empfohlene Verhaltensweisen auf. Foto: Gönül Frey

    Bei einer Massenvermehrung bildet sie rötlich-braune Teppiche,die gut zu erkennen sind. Innerhalb dieser roten Teppiche kann der Anatoxin-Gehalt recht hoch sein. Im freien Wasser dagegen wächst Tychonema nicht, dort wurde auch noch nie Anatoxin nachgewiesen. Anatoxin A kann zu Nervenausfällen, Krämpfen und schließlich zum Atemstillstand führen. Für eine solche Vergiftung müsste ein Mensch jedoch klumpenweise rote Tychonemateppiche verschlucken. Bloßer Hautkontakt stellt keine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar, könnte allenfalls zu Hautirritationen führen, so das Gesundheitsamt. Der normale Schwimmer undWassersportler ist demnach nicht gefährdet, weil er nicht Unmengen an „Schmodder“ und Pflanzenresten vom Seegrund oder Ufer zu sich nimmt.

    Bei Massenvermehrung von Tychonema sehrwohl gefährdet sind eben aus diesem Grund jedoch Kleinkinder und Hunde. Beide halten sich überwiegend im flachen Uferbereich auf, wo engerer Kontakt zu Anschwemmgut und Tychonemateppichen besteht. Zudem nehmen sie gerne Dinge in den Mund bzw. ins Maul und haben ein geringeres Körpergewicht als ein Erwachsener.

    Landratsamt und Gemeinde Merching sperrten im vergangenen Sommer den Uferbereich des Mandichosees nach dem Fund einer giftigen Blaualgenart.
    Landratsamt und Gemeinde Merching sperrten im vergangenen Sommer den Uferbereich des Mandichosees nach dem Fund einer giftigen Blaualgenart. Foto: Christina Riedmann-Pooch

    Kleinkinder und Hunde sollten sich deshalb bei einer Tychonema-Massenvermehrung nicht im Uferbereich aufhalten. Selbst wenn mit bloßem Auge keine Teppiche sichtbar sind, sollten sie nicht aus dem See trinken oder Anschwemmgut in den Mund nehmen. Viele Hunde fühlen sichzudem von am Ufer treibenden Stöckchen und von Wasserpflanzenansammlungen geruchlich angezogen und neigen dazu, diese ins Maul zu nehmen.

    Infoblätter werden in den Kiosken und bei der Wasserwacht am Mandichosee ausgelegt.

    Lesen Sie dazu auch

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden