Wenn der Musikverein Merching spielt, ist immer etwas geboten: Ein Fest, ein fröhliches Konzert, ein feierlicher Umzug. Am Sonntag bereiteten die Musiker ihren Merchinger Zuhörern mit ihrem einstündigen Standkonzert aber ein ganz besonderes Vergnügen.
Rund um den Maibaum hatten sich die Zuhörer ein Plätzchen mit gebührendem Corona-Abstand gesucht. Von den Notenständern der Bläser, die sie vor dem Feuerwehrhaus aufgestellt hatten, baumelte die eigens entworfene Schutzmaske des Vereins. Endlich, nach gut zehn Monaten, konnte Dirigentin Franziska Beyerlein wieder den Einsatz geben.
Fröhliche Polkas und traditionelle Märsche in Merching
Fröhliche Polkas und traditionelle Märsche wechselten sich mit Stücken wie "Sweet Caroline" ab und begeisterten die Zuhörer. "Wir haben es ganz spontan erfahren - es ist einfach toll, sie wieder zu hören", meinte ein Merchinger.
Aber auch viele, die von dem Konzert gar nichts gewusst hatten, änderten spontan die Route ihres Spazierwegs oder ihrer Radtour und blieben stehen. Kinder tanzten und dirigierten zum Takt der Musik. Kurz: Die Stimmung war locker, gelöst und fröhlich, wie auf einem Fest - nur natürlich mit Abstand.
Auch die Musiker, die zuletzt 2019 auf dem Merchinger Advent gespielt hatten, hatten sichtlich Spaß beim Spielen: Das Frühjahrskonzert war dem Lockdown zum Opfer gefallen. Dieses Standkonzert nun konnte vor allem wegen des Projekts Volksmusik im Wittelsbacher und Dachauer Land stattfinden. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Klaus Metzger war es den Merchinger Musikern möglich, trotz Covid-19 im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Draußen aufgspielt - singen, musizieren und tanzen im Freien" dieses kleine Konzert zu geben, erzählte Hanna Hinterberger vom Vorstand.
Standkonzert in Merching: Schlagzeuger für ein Lied voll im Einsatz
Dafür schleppte etwa der Schlagzeuger nur für ein einziges Stück sein gesamtes Schlagwerk mit - dafür gab es Sonderapplaus. Trotz kühler Witterung konnte man nicht nur bei der Südlichen Polka das Temperament und die Begeisterung der Musiker hören. Die Zuhörer forderten unter großem Beifall zwei Zugaben ein und die Musiker genossen es, endlich wieder ein wenig vor Publikum zu spielen.
Freiluftproben konnte Dirigentin Franziska Beyerlein aber schon ab Juni auf dem ehemaligen Glöttner-Gelände abhalten und auch während des Lockdowns hatte sie sich etwas einfallen lassen: Sie dirigierte, nahm das auf Video auf und jeder Musiker ergänzte die Aufnahme mit seiner Stimme. Bisher ist das Video nur intern zu sehen. Aber live ist Musik sowieso einfach unvergleichlich: für die Zuhörer und für die Musikanten.
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