Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Merching: Mosterei: Die Presse in Merching wird bald wieder in Gang gesetzt

Merching

Mosterei: Die Presse in Merching wird bald wieder in Gang gesetzt

    • |
    Der Gartenbauverein Merching bereitet sich auf das Mosten vor: Hans Fabian (rechts) und Karl Schimpfle beim Überprüfen der Maschinen.
    Der Gartenbauverein Merching bereitet sich auf das Mosten vor: Hans Fabian (rechts) und Karl Schimpfle beim Überprüfen der Maschinen. Foto: Christina Riedmann-Pooch

    Schwer, prall und süß ragen jetzt überall die reifen Äpfel und Birnen aus den Zweigen hervor. Das Mostereiteam des Gartenbauvereins Merching sieht in den Früchten vor allem eines: schmackhaften, feinen Saft.

    Die ersten Vorbereitungen haben aber bereits etwa zur Obstblüte begonnen – Zeit, in der Mosterei den Bestand durchzugehen. Danach heißt es wie bei den Früchten: warten bis zum Spätsommer. Spätestens Ende Juli werden dann die ersten Kunden kribbelig. Spätestens, wenn die Ankündigung mit den Mostterminen am Safthäuschen in Merching hänge, gehen die ersten Anfragen mit sofortiger Reservierung ein, erzählt Vorsitzender Jürgen Falkner lachend. Dann beginnt das Team, alles für die heiße Phase herzurichten: Mitte August wird die „Saftbude“, wie die Mosterei von einigen liebevoll genannt wird, ausgeräumt.

    Das Gebäude war einmal die Freibank von Merching. Dieses Jahr wird es voraussichtlich das letzte Mal von dem Team genutzt. Doch alle im Gartenbauverein sind dankbar, dass sie seit nunmehr 27 Jahren das Gebäude, das im Besitz der Familie Walch ist, nutzen durften. Einfach sei es nämlich nicht, einen Raum mit den Voraussetzungen für eine Mosterei zu finden, den man auch nur wenige Monate im Jahr nutze, unterstreicht Falkner. Bemerkenswert sei auch, dass in der Zeit, in der gemostet wird, die Blumenwerkstatt, die dort sonst dort Materialien lagert, den Raum dem Gartenbauverein zur Verfügung stellt. Gerade, wenn man bedenke, dass bis Ende Oktober gemostet werde und Allerheiligen sehr zeitnah folge, sei das sicher eine Herausforderung, bemerkt Jürgen Falkner.

    Raum in Merching war absoluter Glücksfall für das Mostereiteam

    Für das Mostereiteam des Gartenbauvereins sei der Raum jedenfalls ein absoluter Glücksfall gewesen. Strom und fließendes Wasser gab es schon, gefliest war der Raum ohnehin, und was fehlte, ließ sich laut dem Team Schritt für Schritt und mit viel Herzblut genau den Bedürfnissen der Mosterei anpassen. Drei Starkstromleitungen gibt es mittlerweile, die Leitungen sind genau für den Bedarf angepasst. Sogar für die Fässer, in denen der Trester, die Überreste vom Pressen, für einen Jäger gesammelt wird, ist ein Plätzchen da. Die Pressrückstände lassen sich an Wildtiere verfüttern.

    Für eine Obstpresse hatte sich gleich zu den Anfangszeiten des Gartenbauvereins, der dieses Jahr auf 30 Jahre zurückblickt, der erste Vorsitzende Roland Rinkes stark gemacht. Kurz nach der Gründung wurde im März 1993 die erste Maschine bestellt. Viele Mitglieder stürzten sich begeistert auf die Materie. Rinkes baute beispielsweise selbst einen Siedekessel, der immer noch existiert. Ein großer Kreis Mitglieder half gerne und tatkräftig beim Mosten. Die Arbeit mache unglaublich Spaß, obwohl sie teilweise körperlich sehr anstrengend sei.

    Der Gartenbauverein Merching: Karl Schimpfle mit den Presstüchern beim Probepressen.
    Der Gartenbauverein Merching: Karl Schimpfle mit den Presstüchern beim Probepressen. Foto: Christina Riedmann-Pooch

    Mit der Zeit wurde der Kreis der Mitglieder, die aktiv beim Mosten helfen, etwas kleiner, dafür seien einige zu regelrechten Spezialisten geworden, wie etwa Jürgen Schrollinger, ist vielfältig von den Mitgliedern zu hören. Am längsten arbeitete wohl das mittlerweile verstorbene Gartenbauvereinsmitglied Hans Helgemeir beim Mosten mit, erinnert sich Hans Fabian, der mittlerweile ebenfalls schon seit mehr als 15 Jahren aktiv ist.

    Vor dem Probepressen wurden noch einmal die Geräte überprüft

    Er überprüfte mit Karl Schimpfle in der Woche vor dem Probepressen noch einmal alle Geräte. Sollte etwas fehlen, meinen die beiden übereinstimmend, habe man so genug Zeit, den Fehler zu finden. Aber die beiden Techniker waren bis auf ein paar Kleinigkeiten zufrieden – so konnte ein paar Tage später der Probedurchlauf beginnen.

    Nur wenige Arbeiten sind jetzt noch zu erledigen: Alles soll noch einmal gründlich abgewaschen werden – das Mostereischild, die Tücher zum Pressen, aber auch die Kaffeetassen im kleinen Büro. Für alles, was mit dem Pressen selbst zu tun hat, also Boden, Maschinen und sonstige Geräte, habe Hygiene sowieso oberste Priorität.

    Mosterei in Merching: Zukunft ist noch ungewiss

    Falkner muss noch ein zusätzliches Paar Gummistiefel für tatkräftige Helfer bestellen – die Gummischürzen hängen schon bereit. Ab Samstag, 29. August, können alle mit ihren Früchten zu ihrem Termin in der Mosterei kommen. Zudem ist es noch möglich, Termine zu buchen. Am meisten würde das Team sich aber über einen Anrufer freuen, der ihnen in Merching eine passende Räumlichkeit bietet, um auch im kommenden Jahr die Mosterei weiter betreiben zu können.

    Kontakt zum Gartenbauverein gibt es über Jürgen Falkner, Telefon 0151/15676226, auch via Whatsapp oder per Anruf nach 18 Uhr.

    Lesen Sie auch diese Artikel:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden