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Merching: Hermann Hoffmann aus Merching ist ein Eventmanager für gute Zwecke

Merching

Hermann Hoffmann aus Merching ist ein Eventmanager für gute Zwecke

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    Der Merchinger Hermann Hoffmann setzte sein Organisationstalent über lange Zeit in vielfältiger Weise für die Allgemeinheit ein.
    Der Merchinger Hermann Hoffmann setzte sein Organisationstalent über lange Zeit in vielfältiger Weise für die Allgemeinheit ein. Foto: Familie Hoffmann

    Das große Burschenfest zum 75-jährigen Bestehen, den Merchinger Spendenmarathon zugunsten krebskranker Kinder, das Tsunami-Hilfskonzert – all das und einiges mehr hat Hermann Hoffmann mitorganisiert. Wäre er ein wenig später geboren, wäre der Merchinger wahrscheinlich ein gefragter Eventmanager geworden. Was treibt ihn an? Das verrät unser Porträt.

    Da es in der Jugend des 75-Jährigen den Beruf noch nicht gab, setzte er sein Talent für die Allgemeinheit ein – mit großem Spaß und viel Erfolg. Er selbst sagt: „Der liebe Gott hat mir das Talent gegeben, so nett fragen zu können, dass keiner „nein“ sagen kann.“ Außerdem fügt er hinzu: „Wäre ich nicht so großartigen Menschen begegnet, die mit mir mitgemacht hätten, hätte ich nichts geschafft.“

    Hermann Hoffmann wird am ersten Abend gleich als Kassenwart engagiert

    Wann sein Engagement genau begann, weiß der Versicherungsfachwirt nicht mehr. Früher war er in einem Münchener Betrieb als Ausbildung- und Vertriebsleiter zuständig. Dort übernahm er bereits die Organisation von Firmenausflügen. Ein wichtiger Schritt war wohl sein Umzug 1969 nach Merching. Seine damalige Vermieterin nahm ihn gleich am ersten Abend mit zu den Bayer-Münchinger-Trachtlern. Er kam mit einem Ehrenamt als Kassenwart nach Hause und behielt es gleich 25 Jahre lang.

    Spätestens mit dem Kindergarteneintritt seiner Kinder begann der Ehrenamtsmarathon: Als Nikolaus bekam er nicht nur Respekt, sondern auch einige Schnuller, erinnert sich Hoffmann schmunzelnd. Irgendwie rutschte er bald auch als Elternbeiratsvorsitzender in eine tragende Rolle. Da ihm Kinder und Eltern im Winter von der gefrorenen Schulmilch berichteten und den Bürgermeistern ein Getränkeautomat zu teuer war, wandte er sich gleich direkt an den damaligen Kultusminister und bekam alles am nächsten Tag genehmigt.

    Dann begannen größere Projekte: 1978 kamen die Lehrer Wolfgang Danner und Beatrix Jüttner auf ihn zu, um im Rahmen eines Schulfestes mit Weihnachtsbasar ein „Kind aus Brasilien zu adoptieren“, also finanziell zu unterstützen. Hoffmann holte die damalige Kindergartenleiterin Josefa Schweighofer mit ins Boot – und am Ende konnten mit dem Erlös sogar drei Kinder finanziell unterstützt werden. Laut Hoffmann die Geburtsstunde des Merchinger Advents, auch wenn es bis zur Umsetzung bis 1996 dauerte.

    Hermann Hoffmann ist ehrenamtlich aktiv: Hier überreicht er eine Spende an die Sozialstation in Mering.
    Hermann Hoffmann ist ehrenamtlich aktiv: Hier überreicht er eine Spende an die Sozialstation in Mering. Foto: FA-Fotoarchiv

    Ein unvergessliches Erlebnis für ihn war die Mitorganisation der 2000-Jahrfeier in Augsburg: Gut zwei Jahre vorher hätten die Vorbereitungen begonnen. Der Moment, als er die Merchinger Trachtler vor dem Rathausplatz ankündigen durfte und sie bejubelt und beklatscht wurden – das sei für ihn unvergesslich gewesen, meint Hoffmann bewegt. Für seine Verdiente um die Stadt Augsburg bekam er die Goldene Zirbelnuss verliehen.

    Karitative Projekte liegen dem Merchinger am Herzen

    Hoffmann kann aber auch noch auf viele weitere Engagements zurückblicken – insgesamt 19 große Veranstaltungen. Etwa das letzte große Merchinger Feuerwehrfest oder die Gründungsfeier der Mandichoschützen 1989, wo er beide Male die Festleitung übernahm; ebenso wie beim 75-jährigen Merchinger Burschenfest 1985 zu dem er die Schlagerstars Stefan Mross und Angela Wiedl nach Merching holte.

    Hermann Hoffmann holte einst den berühmten Schlagersänger Stefan Mross nach Merching.
    Hermann Hoffmann holte einst den berühmten Schlagersänger Stefan Mross nach Merching. Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolfoto)

    Ein Highlight war für ihn auch die große Aktion für krebskranke Kinder 1994 in Merching, bei dem ein Kind aus der Gemeinde der Auslöser war. Hoffmann bekam die Unterstützung aller Merchinger Vereine, Chöre und Gruppen sowie vieler Privatpersonen. Pfarrer Carl Graf lud zum Pizzabacken. Zudem gewann Hoffmann einen Wanderzirkus mit einem abendfüllenden Programm und einer riesigen Tombola mit über 800 Preisen für den Spendenmarathon. 27.000 Mark kamen am Ende zusammen. „Es gibt selten einen Ort, wo die Vereine so zusammenhalten wie in Merching“, sagt der 75-Jährige.

    Hermann Hoffmann war auch als Moderator im Einsatz

    Karitative Projekte lägen ihm sehr am Herzen. Er war als Moderator für die Multiple-Sklerose-Stiftung in Kissing im Einsatz. Er setzte sich beim Badeentenrennen in Merching für die Tombola ein und fungierte als Rennmoderator. Auch das Aufkiesen rund um die Merchinger Kirche organisierte er. Zudem trommelte er Musikgruppen für das Tsunami-Konzert 2004 in Merching zusammen, um ein zerstörtes Dorf wieder aufbauen zu können.

    Wenn er 20 Jahre jünger wäre, würde er sich noch viel mehr für Krankheiten wie Leukämie oder MS einsetzen, meint er nachdrücklich. Aber auch in einem völlig anderen Zusammenhang hat er sich als „Zugereister“ einen Einheimischenstatus gesichert: Als Organisator für Ausflüge. Ursprünglich wurde er vom Veteranenverein um Hilfe gebeten, weil dort nichts mehr auf die Beine gestellt wurde. Hoffmann lockerte das Programm auf und fragte beim Tennisclub an, wo er als Schiedsrichter für Kinder aktiv war. Auf Anhieb bekam er einen Bus voll und hatte schon wieder eine neue Aufgabe. Immer wieder wurden besondere Ziele wie das Neujahrsspringen angesteuert. Nebenbei übernahm Hoffmann noch 2015 den Vorsitz bei den Veteranen.

    Nun will der Merchinger das Familienleben intensiver genießen

    Über 50 Jahre war der Merchinger ehrenamtlich aktiv, schätzt er. Jetzt sei ihm das aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr möglich, bedauert er. Zeit, dass er das Familienleben mit seinen Kindern, Enkeln und seinen bald vier Urenkeln intensiver genießen kann. Zudem finden nicht nur die „Veteranen“, dass es Zeit ist, dass er für seinen Einsatz etwas zurückbekommt: Ende Oktober wartet eine besondere Ehrung auf ihn.

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