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Merching: Ein Merchinger entwirft Deutschlands erste Agro-Pholtaik-Anlage

Merching

Ein Merchinger entwirft Deutschlands erste Agro-Pholtaik-Anlage

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    Durch die deutschlandweit erste Agro-Photovoltaik-Anlage in Althegnenberg soll grüner Strom entstehen.
    Durch die deutschlandweit erste Agro-Photovoltaik-Anlage in Althegnenberg soll grüner Strom entstehen. Foto: Öko-Haus GmbH

    In Althegnenberg gibt es nun eine Agro-Photovoltaik-Anlage – und damit deutschlandweit die erste dieser Art. Die Doppelnutzung von Ackerflächen für Nahrungsmittelproduktion und Stromgewinnung soll eine maximal effiziente Nutzung der vorhandenen Flächen garantieren, Landwirten Mehreinnahmen bringen und mit sauberem Strom zum Klimaschutz beitragen. Hinter diesem Konzept steckt der für seine Umweltprojekte mehrfach ausgezeichnete Thomas Rebitzer.

    Die Auszeichnung Grüner Engel erhielt Thomas Rebitzer (rechts) von  Karl Michael Scheufele, schwäbischer Regierungspräsident.
    Die Auszeichnung Grüner Engel erhielt Thomas Rebitzer (rechts) von Karl Michael Scheufele, schwäbischer Regierungspräsident. Foto: Thomas Hasler

    Gebaut hat die Anlage die Öko-Haus GmbH, ein Fachbetrieb für Photovoltaik-Anlagen und Speicherkonzepte. Betreiber und Besitzer ist die Agro-Photovoltaik-GbR. Seit dem Frühjahr ist die Anlage in Betrieb und liefert Sonnenstrom. Darunter wachsen Agrarfrüchte. Initiator des außergewöhnlichen und in seiner Bauweise einzigartigen Projekts ist der Merchinger Thomas Rebitzer. Seit Jahrzehnten setzt sich der studierte Maschinenbauer und Lehrer an Fach- und Berufsoberschulen (FOS/BOS) in Friedberg privat wie beruflich für Solarstrom ein. Mit seinen Schülern plant er Projekte wie die Agrophotovoltaik-Anlage in Althegnenberg.

    Die Solarmodule richten sich nach der Sonne aus

    Für die Umsetzung konnte der Träger des Umweltpreises Aichach-Friedberg das Ehepaar Wiedemann, Besitzer der Agrarfläche in Althegnenberg, sowie Pächter und Bio-Landwirt Martin Gastl gewinnen. Zusammen gründeten sie die Agro-Photovoltaik-GbR und stemmten die Finanzierung aus eigenen Mitteln. Über der rund 2,2 Hektar großen Ackerfläche hat die Firma Öko-Haus die Solarmodule im Abstand von 14 Metern errichtet. Im Gegensatz zur sonst üblichen Ost-West-Ausrichtung sind die Module auf einem Nachführsystem nach Süden ausgerichtet und in 2,5 Meter Höhe auf einer drehbaren Welle mit einer Gesamthöhe von 4,4 Meter montiert. Durch Solar-Tracking folgen sie dem Lauf der Sonne. Damit lassen sich dem Unternehmen zufolge überdurchschnittlich hohe Stromerträge erreichen.

    „Die Anlage liefert im Durchschnitt rund 20 Prozent Mehrertrag“, sagt Geschäftsführer Felix Steber. Um auch beim Ernteertrag ein Maximum zu erzielen, sind die Module senkrecht einstellbar. Der Landwirt kann den Acker bis zu einem halben Meter an die Tragstützen heran maschinell bewirtschaften. Der Bereich unter den Montagesystemen soll durch das Anlegen von Biotopen oder spezieller Kräuter- und Beerensträucher dem Artenschutz dienen. Durch die Teilverschattung soll der Landwirt je nach Bepflanzung einen Mehrertrag von 30 Prozent erreichen. Der Schattenwurf wirkt sich offenbar positiv auf Lufttemperatur, Einstrahlung und den Wasserbedarf aus.

    Rebitzer will auch auf politischer Ebene etwas bewirken: „Wir möchten eine Gesetzesänderung erreichen. Wenn die Einspeisevergütung für Agrophotovoltaik-Anlagen an Autobahnen und Bahnlinien ohne den Abstand von 110 Metern gilt, werden mehr Anlagen dieser Art entstehen. Das ist unser Ziel.“

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