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Merching: Die Arbeiten am Damm gehen in den Endspurt

Merching

Die Arbeiten am Damm gehen in den Endspurt

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    Das Auslassbauwerk beim Hochwasserrückhaltebecken in dem Merchinger Ortsteil Steinach ist bereits fast fertiggestellt. Im Vordergrund ein kleines Modell des Bauwerks.
    Das Auslassbauwerk beim Hochwasserrückhaltebecken in dem Merchinger Ortsteil Steinach ist bereits fast fertiggestellt. Im Vordergrund ein kleines Modell des Bauwerks. Foto: Philipp Schröders

    Inzwischen wird deutlich, welche Ausmaße der Damm in Steinach annimmt. Ein Großteil ist bereits aufgeschüttet worden. Projektleiter Peter Schoder vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth spricht von 75 Prozent. Am Ende soll ein Volumen von etwa 50000 Kubikmeter erreicht werden. Das entspricht einer Menge von 4000 Lkw-Ladungen. Das Ende der Arbeiten an dem Mammutprojekt in dem Merchinger Ortsteil ist in Sicht. Das

    „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt Schoder. Das Herzstück der Anlage, das Auslassbauwerk, soll Ende August fertiggestellt werden. Seit dem Frühjahr laufen die Arbeiten. 1000 Kubikmeter Beton und 150 Tonnen Stahl wurden gebraucht, um es zu errichten. Das Grundbauwerk steht bereits, nur die Brückenplatte zum Überqueren fehlt noch. Es ist so hoch wie der Damm, ungefähr zehn Meter breit und 35 Meter lang.

    In Zukunft wird die Anlage in Merching automatisch gesteuert

    Schoder hält ein kleines Modell in der Hand, um die Funktion zu erklären. Vereinfach ausgedrückt hat es zwei Durchgänge mit den das Wasser des Steinbachs in Zukunft gesteuert werden kann. Der Grundauslass für niedrigen sowie normalen Wasserstand und der Betriebsauslass, der im Hochwasserfall genutzt wird.

    Beide werden noch mit Regulierschützen aus Metall und der nötigen Technik versehen. „In Zukunft wird alles automatisch gesteuert“, erklärt Schoder. Den etwas höher gelegenen Betriebsauslass können zudem Amphibien durchwandern. Sie werden also durch den Damm nicht behindert. Zurzeit verläuft der Steinbach ein paar Meter neben dem Durchlass. Wenn das Bauwerk fertig ist, wird das Flussbett verlegt. Vor dem Durchlass werden zudem noch Baumstämme als Treibholzfang angebracht, um die Anlage im Hochwasserfall zu schützen. Hinzu kommen noch kleinere Rechen direkt vor den Durchgängen.

    Für die Eingriffe in die Natur muss das Wasserwirtschaftsamt Ausgleichsmaßnahmen vornehmen. Schoder sagt: „Die sind bereits zu 90 Prozent fertiggestellt.“ Eigentlich hätte das Amt zwei Jahre Zeit dazu.

    Aus dem Steinbach sind mehrere Betonabstürze entfernt worden, damit die Fische und Wassertiere den Fluss leichter durchqueren können. Durch Baggerarbeiten ist das Gewässer zudem aus seinem strengen Korsett befreit worden. „Er hat Raum für die Eigenentwicklung bekommen“, sagt Schoder. In der Nähe des Damms hat das Amt eine „extensive Feuchtwiese“ auf etwa einem Hektar anlegen lassen. Diese arten- und blütenreichen Bereiche sind unter anderem für seltene Pflanzen, Wiesenbrüter und Libellen wichtig.

    Bis zum ersten Probeeinstau in Merching dauert es noch

    Schoder schätzt, dass der Damm bis Ende des Jahres aufgeschüttet ist. Danach wird der Wall begrünt und es geht an „die Feinjustierung der Technik“. Auf dem Gelände wird eine kleine Station eingerichtet. Zudem muss ein Internetanschluss verlegt werden, damit beispielsweise die Pegelstände ins Netz eingespeist werden können. Schoder schätzt, dass Mitte kommenden Jahres der erste Probeeinstau erfolgen könnte. „Dafür wird aber das passende Hochwasserereignis gebraucht, damit das Bauwerk nicht überlastet wird“, sagt er.

    Wie berichtet hatte es im vergangenen Jahr Unmut in Merching gegeben, weil die Lastwagen mit dem Füllmaterial die Baustelle über die Hauptstraße ansteuern. Der direkte Weg vom Abbauwerk in Steindorf führt mitten durch den Ort. Zudem fürchteten die Landwirte aufgrund der Staubentwicklung auf den Feldern um ihre Ernte.

    Der Damm beim Hochwasserrückhaltebecken im Merchinger Ortsteil Steinach hat teilweise schon seine Endhöhe erreicht.
    Der Damm beim Hochwasserrückhaltebecken im Merchinger Ortsteil Steinach hat teilweise schon seine Endhöhe erreicht. Foto: Philipp Schröders

    Schoder sagt aber, dass es in den vergangenen Monaten keine Beschwerden beim Wasserwirtschaftsamt mehr gegeben habe. Er stehe in ständigem Kontakt mit der Gemeinde. Bürgermeister Martin Walch sagt, dass die Belastung durch den Lastwagenverkehr nicht einfach gewesen sei. Aber er betont: „Die Anwohner an der Staatsstraße und die Landwirte haben sich sehr fair verhalten.“

    Die Hauptstraße sei erst 2008 saniert worden, nun seien bereits deutliche Gebrauchsspuren zu sehen. „Das hat auch mit der Mehrbelastung durch die Baustelle zu tun, weil wir mehr Kieslaster hatten, als das sonst der Fall ist.“ Aber im Hinblick auf die Betroffenen sagt Walch: „Ich muss meine Kommune sehr loben, die hat das sehr anständig in Kauf genommen.“

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