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Friedberg-Derching: Leiterin des Tierheims Lechleite gibt Posten ab

Friedberg-Derching

Leiterin des Tierheims Lechleite gibt Posten ab

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    Immer wieder gab es Kritik an den Zuständen im Tierheim Lechleite in Derching. Jetzt gibt es eine neue Leitung.
    Immer wieder gab es Kritik an den Zuständen im Tierheim Lechleite in Derching. Jetzt gibt es eine neue Leitung. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Das Tierheim Lechleite in Derching hat eine neue Leiterin: Ab 1. Dezember gilt der Vertrag der Nachfolgerin von Gerlinde Bitzl. Noch in diesem Monat soll der Betrieb in Anwesenheit eines Vertreters des Veterinäramtes übergeben werden. Behörde und

    Mitte Oktober trug das Landratsamt der Einrichtung auf, bis Ende November eine neue Leitung zu benennen. Wenige Tage zuvor war Gerlinde Bitzl am Amtsgericht Aichachs wegen Tiermisshandlung in zwei Fällen zu einer Geldstrafe von 4500 Euro verurteilt worden. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass Bitzl zwei Hunde in ihrer Obhut nicht ausreichend medizinisch behandeln ließ. Gegen das Urteil legten Bitzls Anwälte Berufung ein.

    Eigentlich war eine andere Kandidatin als Nachfolgerin vorgesehen

    Für das Landratsamt Aichach-Friedberg war die Verurteilung jedoch Grund genug, den Verein gegen Tierversuche und Tierquälerei als Betreiber der Einrichtung zum Handeln zu zwingen. Bitzl ist auch Vorsitzende des Vereins. Bis Ende November sollte sie einen qualifizierten Nachfolger benennen. Zumindest auf dem Papier geeignet ist die neue Leiterin: Sie ist ausgebildete Tierärztin. Bitzls Anwalt Bernhard Hannemann zufolge kommt sie aus dem weiteren Augsburger Umland.

    Dass die Neubesetzung tatsächlich bis zum Ablauf der Frist gelingt, war zwischenzeitlich nicht sicher. Wie Hannemann berichtet, ist eine andere Frau, die der Verein ursprünglich als Nachfolgerin vorgesehen hatte, nämlich durch die Sachkundeprüfung gefallen. Gesetzlich ist es vorgeschrieben, dass Kandidaten, die keine einschlägige Ausbildung haben, gegenüber einer Behörde nachweisen müssen, dass sie ein Tierheim leiten können. Erst nach zwei Monaten hätte die Anwärterin auf den Leitungsposten die Prüfung wiederholen dürfen – dann wäre die Frist längst abgelaufen gewesen. Mit der neuen Leiterin ist laut Hannemann aber auch Bitzl zufrieden. Den Namen der neuen Chefin wolle man vorerst nicht öffentlich nicht nennen, so der der Anwalt.

    Ist die neue Chefin nur eine Strohfrau?

    Die Betriebserlaubnis für das Tierheim wird noch von der Regierung von Schwaben geprüft. Dann wird sie dem Tierheim zugestellt. Müller zufolge sind die Auflagen für die Einrichtung in dem Bescheid schärfer geregelt als bisher. Damit habe man auch auf die Missstände reagiert, die während des Prozesses gegen Bitzl von Zeugen angeprangert wurden. So sei nun zum Beispiel vorgegeben, wie viele Pfleger sich mindestens um die Tiere kümmern müssen, berichtet Müller. Außerdem sei die Einrichtung verpflichtet worden, genau zu regeln, wer die Verantwortung trägt, wenn die Leiterin nicht im Haus ist. Denn die neue Chefin arbeitet nur 20 Stunden pro Woche. Von verschiedenen Seiten waren Befürchtungen laut geworden, dass trotz anderer Führung Bitzl weiter im Hintergrund die Fäden ziehen könnte. „Wir werden deutlich darauf achten, dass es keine Scheinleitung ist“, kündigt Müller an. Dem könne man allerdings allein mit einem Bescheid nicht vorbeugen. In regelmäßigen Kontrollen werde man prüfen, ob die Auflagen erfüllt werden und die neue Chefin tatsächlich die Einrichtung führt.

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