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Mering: Landwirtschaft in Mering: So kann auch konventionell nachhaltig sein

Mering

Landwirtschaft in Mering: So kann auch konventionell nachhaltig sein

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    Martin Scherer (links) betreibt den Langwiedhof in Mering. Sein Vater Josef arbeitet noch mit.
    Martin Scherer (links) betreibt den Langwiedhof in Mering. Sein Vater Josef arbeitet noch mit. Foto: Brigitte Glas

    Wie betreibt man heute einen modernen Bauernhof, der nachhaltig und wirtschaftlich arbeitet? Familie Scherer aus Mering hat interessierten Bürgern diese Fragen vor Ort auf dem Langwiedhof beantwortet. Eingeladen hatten das Bündnis für Nachhaltigkeit Mering und der Biodiversitätstag Aichach-Friedberg.

    Martin Scherer bewirtschaftet den Langwiedhof heute in sechster Generation mit Ackerbau und Biogasanlage. Seine Frau Hella betreibt auf dem Hof einen Erlebnisbauernhof für Kinder mit vielen Tieren und Landwirtschaft zum Anfassen.

    Ursprünglich hatte Familie Scherer einen Hof mitten in Mering, was langfristig keine Perspektive mehr war. So baute sie vor 13 Jahren außerhalb der Umgehungsstraße eine Biogasanlage. Vor sechs Jahren kam das Wohnhaus dazu, sodass die Familie jetzt ganz dort lebt.

    Für Ökolandbau fehlt das Personal in Mering

    Martin Scherer hatte überlegt, seinen Hof auf „biologisch“ umzustellen, musste die Idee aber wieder verwerfen. „Der Ökolandbau ist erstens sehr arbeitsintensiv, und zweitens sind Arbeitskräfte praktisch nicht mehr zu bekommen“, sagte er. Weil die Eltern mitarbeiten, komme er mit einem Angestellten aus. Jetzt wirtschafte er nicht biologisch, aber auch nicht ganz konventionell.

    Den Tieren ganz nah kommen Kinder auf dem Erlebnisbauernhof. Viktoria und Josefa Scherer haben keine Angst vor großen Pferden.
    Den Tieren ganz nah kommen Kinder auf dem Erlebnisbauernhof. Viktoria und Josefa Scherer haben keine Angst vor großen Pferden. Foto: Brigitte Glas

    „Hybridlandwirtschaft“ sei ein guter Ausdruck dafür. Scherer ist überzeugt, dass das der richtige Weg sei. Zum Beispiel fährt er mit einem Grubber über seine Felder, um das Unkraut in Schach zu halten. Die Maschine sei zwar teuer, aber spare auch die Hälfte an Pflanzenschutzmitteln. Wichtig sei auch der Anbau von Zwischenfrüchten. Die „grüne Matte“ auf den Feldern verhindere Bodenerosion. Die Biogasanlage wird hauptsächlich mit Mais bestückt. Der komme von eigenen Flächen und von Kollegen aus der Region.

    Die Gülle, die am Ende übrig bleibt, komme wieder auf die Felder. „Gülle ist der nachhaltigste Dünger“, meinte Scherer. Der produzierte Strom werde ins öffentliche Netz eingespeist, und mit der anfallenden Wärme würden unter anderem das Schulzentrum beheizt und Holz getrocknet. „Biogas ist unter den erneuerbaren Energien die zuverlässigste“, so Scherer, sie sei immer da.

    Kinder lernen auf dem Langwiedhof in Mering das Reiten

    Ein weiteres Standbein hat Hella Scherer mit ihrem Erlebnishof aufgebaut. Dort können Kinder ab vier Jahren Reiten lernen und vieles rund ums Pferd sowie die richtige Pflege lernen. Sie bietet neben Kindergeburtstagen auch Erlebnistage für Kindergärten und Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten an.

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